Endlich Wochenende. Samstag, das Wetter passt. Der TSV 1860 München spielt im Grünwalder Stadion. Löwenherz, was willst du mehr? Ja gut, wäre schön, wenn endlich das Löwenstüberl seine Pforten öffnen würde. Und ja, genau der richtige Zeitpunkt, um genau das zu tun.
Der gut besuchte Biergarten vor dem Löwenstüberl.
Bei welchem Profiverein bekommst du das? Die Spieler laufen am Trainingsgelände, einer nach dem anderen, ein. Selfie hier, Selfie da. Aaron Berzel geht nach individuellem Training verschwitzt in die Kabine. Mehr Nähe zu den Spielern geht nicht. Und wer Hunger hat kommt hier sicher auch nicht zu kurz. Das ist Sechzig.
Ein netter Wirt, nette Gäste. Endlich ist wieder was los im Löwenstüberl.
Sechzig spielt, Giesing lebt.
Es ist noch genügend Zeit bis zum Anpfiff und GiesingStadtteil rechts der Isar und südöstlicher Teil der bayeri... Mehr wartet auf uns. Trepperlwirt, Grünspitz, Kastaniengarten, Giesinger und beim Candidplatz muss ich heute auch noch vorbei schauen. Ein gemütlicher Ratsch und ein kühles Blondes. Plötzlich eine Stimme von links. Sorry, aber welche Größe hat dein Shirt? Hä? Ich dreh mich um. Ein junger Kerl schaut mich an. „Ja, dein Shirt, so eins will ich auch, welche Größe trägst du?“ „Oida, koa Ahnung, des Wapperl hob i rausgrissn. Probiers hoid.“ Okay, wenn des koa Problem is“. Der meint es Ernst. Ich zieh mein T-Shirt aus und reiche es ihm mit den Worten: „Des woaßd aba scho, des gibt’s nua bei Sechzig“. Er streift es sich über und sagt, wie selbstverständlich: „Logisch, des hod mia mei Bappa scho gsogd, dass sowos nua bei Sechzge gibt“. Das T-Shirt passt. „Des hol i mia a in L“. Ein fester Händedruck und es ist genug geredet. Zeit, den Berg hinauf zum Stadion zu gehen.
Endlich in der West angekommen. Der Blick schweift durch das alt-ehrwürdige Grünwalder, während uns Stefan Schneider in seiner unnachahmlichen Art begrüßt.
Der Countdown läuft. Kindsvater für Greilinger und der „Neue“, Tim RiederTim Rieder wurde am 03. September 1993 in Dachau geboren. Er... Mehr, für den angeschlagenen Aaron Berzel und Markus Ziereis für den defensiveren Dennis Dressel heute in der Startaufstellung. Auch auf Seiten der Gäste setzt der TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... Mehr auf zwei neue Spieler in der Viererkette. Der Unparteiische Lukas Benen aus Nordhorn pfeift die Partie mit 15 Minuten Verzögerung an, da wohl einige Fans aufgrund Zugverspätungen nicht rechtzeitig ins Stadion gekommen wären. Egal. Die Hütte ist wieder einmal voll. Es kann los gehen. Und bereits nach wenigen Minuten ist erkennbar, dass die Löwen hier keine Geschenke verteilen wollen. Das Tempo ist hoch. Und die Zweikämpfe werden mit dem nötigen Biss geführt. So muss das sein.
Ansicht auf die prall gefüllte Westkurve.
Kapitän Felix Weber gibt den Dosenöffner
Der junge Klassen steht nach den bisher gezeigten Leistungen heute wieder vorne links in der Startelf. Und als wolle er dem Coach Daniel Bierofka beweisen, dass kein Weg an ihm vorbei geht, hat der agile Flügelspieler gleich zwei gute Szenen in der Anfangsphase. Die Löwen sind wach und Jena ist wie erwartet nicht sattelfest. In der 12. Minute zeigt ein schneller Konter über Donkor, dass dennoch mit den Gästen nicht zu spaßen ist. Die Löwen sind aber präsenter und kombinieren sich heute gut durch das Mittelfeld. In der 16. Minute war es dann soweit. Eine butterweiche Flanke aus dem Halbfeld von Bekiroglu findet in der Box einen dankbaren Abnehmer. Felix Weber, der Kapitän höchst persönlich, nickt die Kugel unerreichbar für den Gästekeeper ins lange Eck ein. Ein überragendes Gefühl, sich hier mit den Leuten in der West in den Armen zu liegen.
Wieder ist es der auffällige Klassen, der mit einer feinen Aktion abermals an Torwart Coppens scheitert. So wie Jena hier heute auftritt, wird es schwer, die Liga zu halten. Sechzig ist Herr im Haus und in allen Belangen dem Gegner überlegen. Klassen setzt sich abermals auf links durch und flankt. Mölders setzt zum Fallrückzieher an und verfehlt nur knapp. Kurz darauf ist es Bekiroglu, dessen Schuss nur mit Mühe von Coppens um den Pfosten gelenkt werden konnte. Die anschließende Ecke landet vor den Füßen von Tim RiederTim Rieder wurde am 03. September 1993 in Dachau geboren. Er... Mehr, der die Kugel beherzt an den linken Pfosten nagelt. Was für eine wilde Fahrt hier im Grünwalder Stadion. Im Übrigen muss man in dieser ersten halben Stunde feststellen, dass der „zugelaufene“ Innenverteidiger Tim RiederTim Rieder wurde am 03. September 1993 in Dachau geboren. Er... Mehr unserem Spiel richtig gut tut. Seine Ruhe am Ball scheint für Sicherheit zu sorgen. Die Löwen kombinieren heute sehr gefällig aus der Abwehr heraus und erarbeiten sich eine Chance nach der anderen. So kann es weiter gehen.
Doppeltorschütze Felix Weber
Und so geht es weiter. Steinhart flankt und erneut ist Weber zur Stelle, der den Ball geschickt mit dem Fuß ins lange Eck verlängert. 2:0 für hungrige Löwen. Was soll hier noch schiefgehen? Jena kann froh sein, dass es nicht schon öfters geklingelt hat. 42. Minute: Sascha Mölders nimmt die Kugel auf halb links mit der Brust an und noch ehe sein Gegenspieler einen Gedanken an einen Abwehrversuch verschwenden konnte, drischt SM9 das Leder Richtung Tor. Coppens kann nur mit Mühe zur Ecke retten. Da war er wieder. Sascha Mölders. Aufrecht und mit breiter Brust. Ein Zeichen der Stärke. Halbzeit. Gut gebrüllt, Ihr Löwen.
Löwen machen nach kurzem Wackler den Deckel drauf
Wenn sich die Thüringer hier überhaupt noch einmal auf den Platz trauen, dann kann es nur so weitergehen, wie in der ersten Hälfte. Nach einem anfänglichen Strohfeuer der Gäste waren die Löwen auch schon wieder präsent. Stefan LexStefan ist am 27. November 1989 in Erding geboren. Der im&nb... Mehr kommt in der 52. Minute für den aufopferungsvoll aber heute wirkungslos kämpfenden Benjamin Kindsvater. Kurz darauf setzt der nimmermüde Leon Klassen Ziereis in Szene, dessen Schuss nur knapp das Ziel verfehlt. Nun muss auch Felix Weber runter. So ganz rund ist der Doppeltorschütze nicht mehr gelaufen. Für ihn kommt Dennis Erdmann. Kaum auf dem Platz nutzen die Gäste eine Unachtsamkeit in der Löwenabwehr eiskalt aus. Nach einer Hereingabe durch Obermair landet die Kugel direkt vor den Füßen von Maximilian Rohr, der das Leder völlig unbedrängt nur noch einzuschieben braucht.
So baut man einen Gegner auf, der eigentlich keiner ist. Jena ist jetzt zielstrebiger. Vielleicht ist hier doch noch etwas zu holen. Völlig unnötig. Sechzig hatte hier alles im Griff. Daniel Bierofka schickt jetzt Dennis Dressel für das defensive Mittelfeld auf das Grün. Efkan Bekiroglu rückt dafür weiter nach vorne. Damit dürfte klar sein, dass sich Timo Gebhart heute umsonst an der Seitenlinie warm gelaufen hat. Und was ist mit Owusu? Auch er sollte heute nicht zum Einsatz kommen. Nicht zuletzt weil Sascha Mölders Efkan Bekiroglu in der 79. Minute auf die Reise geschickt hat. Durch einen beherzten Antritt stand Bekiroglu in zentraler Position plötzlich völlig frei vor Keeper Coppens. Eine Körpertäuschung später brauchte der offensive Mittelfeldspieler die Kugel nur noch ins leere Tor zu schieben. Das war der sprichwörtliche Deckel auf einem Spiel, das für einen kurzen Moment zu kippen drohte.
Natürlich wäre es schön gewesen, wenn wir hier und heute Jena aus dem Stadion geschossen hätten, aber so weit ist die Mannschaft noch nicht. Noch nicht. Denken wir daran, dass heute ein Timo Gebhart, ein Prince Osei Owusu 90 Minuten auf der Bank gesessen haben. Dass Quirin MollQuirin ist am 21. Januar 1991 in Dachau geboren. Er ist ein ... Mehr und Nico Karger irgendwann wieder fit sein werden. Wer bitteschön hat Angst, dass wir diese Saison nicht die Liga halten? Freuen wir uns auf noch viele spannende Spiele unserer Löwen in der Dritten Liga. Das Spiel heute gegen Carl Zeiss Jena, mit einem letztendlich überzeugenden 3:1, hat in jedem Fall Lust auf Mehr gemacht.
