Es ist ein großes Fragezeichen, dass sich heute aufgemacht hat. Als “Investoren-Flüsterer” wird Max Kothny von der BILD bezeichnet. Der ehemalige Geschäftsführer von Türkgücü München soll mit Ismaik in Kontakt sein und sogar den Trainer empfohlen haben. Was hat es damit auf sich?
Die Pacific Media Group hatte laut Bloomberg im Jahr 2020 Kontakt mit 1860-Gesellschafter Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... Mehr. Eine Stellungnahme hierzu wollte die TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA nicht abgeben, man verwies auf Ismaik. Die Pacific Media Group soll sich um eine Mehrheitsbeteiligung bemüht haben, so Bloomberg. Die Verhandlungen mit dem jordanisch-palästinensischen Geschäftsmann blieb erfolglos.
2022 wurde bekannt, dass die Pacific Media Group Interesse an einem Einstieg bei Türkgücü München hat. Damaliger Geschäftsführer war Max Kothny. Aus dem Deal wurde nichts. Die Pacific Media Group stieg beim 1. FC Kaiserslautern ein.
Max Kothny führte bei Türkgücü München die Insolvenz durch. Und ging anschließend überraschend und sehr schnell zum AS Nancy. “Ich repräsentiere in Nancy die Investorengruppe, werde mich auch um die Restrukturierung des Vereins kümmern, weil er immer noch auf Erstliga-Niveau aufgestellt ist, wir aber sportlich nun ganz wo anders stehen. Ich werde auch intensiv den Kontakt mit Stadt, Sponsoren und Fans suchen, weil das zuletzt vernachlässigt wurde. Ich bin sowohl in die strukturellen als auch in die sportlichen Entscheidungen voll involviert.” Die Investorengruppe: die Pacific Media Group.
Nach nicht einmal zwei Monaten ist das Projekt für Kothny beim AS Nancy vorbei. Er sollte eigentlich als Geschäftsführer agieren. “Von der aktiven Fanszene gab es von Anfang an allerdings massive Kritik an der Vereinsführung von Nancy und auch der Einstellung Kothnys”, schreibt die tz München. Der Protest war enorm, weshalb man wohl Abstand von seiner Rolle als CEO nahm.
Nun ist Kothny zurück in München. Und empfahl laut BILD-Zeitung dem 1860-Gesellschafter oder dessen Vertreter vor Ort einen Nachfolger für Michael KöllnerMichael wurde am 29. Dezember 1969 in Fuchsmühl geboren. Er... Mehr. Der Mann ist nun Trainer bei den Löwen und heißt Maurizio Jacobacci.
Das wirft Fragen auf. Welche Rolle spielt die Pacific Media Group im Hinblick auf den TSV 1860 München oder ist es reiner Zufall? Welche Verbindungen gibt es zu Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... Mehr?
Die Pacific Media Group
Die deutschen Profiligen sind für den Geschäftsmann Paul Conway und seine Pacific Media Group strategisch interessant. Im Fokus sollen laut Bloomberg Klubs wie der SC Paderborn 07, der VfL Bochum oder auch Eintracht Frankfurt liegen. Und auch der TSV 1860 München soll ebenfalls im Fokus der Investorengruppe gewesen sein.
Mit von der Partie bei der Pacific Media Group ist neben Conway auch Chien Lee. Der Multimilliardär ist Mitbegründer der chinesischen Budget-Hotel-Kette “7 Days Inn”. Ebenfalls beteiligt ist wohl zudem Chip Seelig. Mit “The Seelig Group” finanzierte er Kino-Hits wie Independence Day, Wolverine, Der Marsiander oder Avatar. Im Rahmen des internationalen Investorenkonsortiums kaufen sich auch Baseballlegende Billy Beane und der indische Investor Neerav Parekh mit in die Klubs ein. Stets mit dabei hat die Pacific Media Group bei ihren Investments in Fußball-Klubs eine umfrangreiche Spieler-Datenbank.
Die Vorteile derartiger Fußball-Investmentgruppen liegen auf der Hand, erklärt Conway in einem Podcast. Das globale Geschäftsmodell etabliert sich immer mehr. Man könne dabei in den gesamten Klubs einen gleichen Spielstil unter den Teams spielen. Man sei zudem sehr flexibel bei der Rekrutierung von Spielern. Denn die Klubs eines Konsortiums könnten sich die Spieler gegenseitig ausleihen.
Die Pacific Media Group geht dabei deutlich verhaltener vor, als zum Beispiel die City Football Group aus Abu Dhabi. Die in vielen ihrer Klubs das Wort “City” mit einbauen ließ. Aus Melbourne Heat wurde Melbourne City FC. Der Klub New York City FC wurde 2013 neu gegründet, genauso wie Mumbai City FC. Die City Football Group setzt also mehr auf eine Art Franchise im Fußball. Die Pacific Media Group verknüpft hingegen die Klubs, vor allem um mit ihrer Spielerdatenbank gezielt netzwerken zu können. Das Kerngeschäft ist die Finanzierung digitaler Inhalte wie Filme, TV Produktionen oder Sportübertragungen. Und eben die internationale Spieler-Datenbank. Die Pacific Media Group kauft auch mal Anteile deutlich unter 50 Prozent. Wieviel Einfluss man dennoch nimmt, ist nicht bekannt. Man pumpt allerdings auch nicht allzu viel Geld in die Klubs und hält sich medial überwiegend zurück.
Links
Löwenmagazin: Pacific Media Group vs. Manchester City Group vs. Hasan Ismaik (loewenmagazin.de)
Löwenmagazin: Der TSV 1860 München im Fokus eines neuen Fußball-Imperiums? (loewenmagazin.de)
Bloomberg: American Financiers Want to Shake Up Fan-First German Soccer – Bloomberg
tz München: Neue Struktur beim AS Nancy: Doch kein Posten für Ex-Türkgücü-Lenker Kothny (tz.de)
Titelbild: imago images
Wenn ich die Wahl zwischen PMG und HAM habe, würde ich mich jeden Tag für PMG entscheiden.
Empfehlungen von Kothny ? Das ist ein Schlag ins Gesicht der DB24 User. Am Ende wird er der neue Mann an der 114. Fast schon lustig wenn es nicht traurig wäre. HI und seine Berater schon immer eine Katastrophe
Ismaik hat es aber (halbgar) dementiert. Er kennt Kothny nicht persönlich und hat mit ihm noch nie telefoniert.
Also irgendwie wie das Verhältnis zwischen HI und RR 🙂
Aber warum werden DB24-Nutzer eigentlich immer über einen Kamm geschoren? Auch dort gibt es viele unterschiedliche Meinungen.
Die meisten seriösen und an einer normalen Diskussion interessierten Kommentatoren haben sich schon längst von db24 verabschiedet, weil es dort zu 99% gegen den e.V. und vor allem gegen RR geht. Außerdem ist das Niveau dort sehr niedrig und meist wird zum x-ten Mal derselbe Scheiß durchgekaut.
Weiss jemand ob man Anteile an zwei verschiedenen Klubs haben kann ?
Solange sie nicht in der gleichen Liga spielen ja. Wenn wir aufsteigen würden (was wir nicht werden), ginge das nicht mehr, wegen Lautern. So zumindest mein Kenntnisstand.
Ich denke, da wären schon kreative Lösungen mit Tochterfirmen möglich. VW/Audi spielte mit Wolfsburg und Ingolstadt auch schon gleichzeitig in der Bundesliga.
Die genauen Regeln kenne ich aber nicht.
Ganz früher gab es in der Bundesliga neben Leverkusen noch Bayer 05 Uerdingen.
Ich glaube da muß man auch unterscheiden Anteilseigner oder Sponsor
Wolfsburg ist eine 100% Tochter der Volkswagen AG.
Ingolstadt gehört zu knapp 20% der Audi Sport GmbH. Die ist eine 100% Tochter der Audi AG und die wiederum eine 100% Tochter der Volkswagen AG.
Die Audi AG hält außerdem Anteile an der FC Bayern München AG. (8,33%)
Somit wäre die Frage von Arik eigentlich beantwortet. Ob aber mehrere Mehrheitsbeteiligungen möglich sind kann ich nicht sagen.
Früher ging es mit den beiden Bayer-Klubs.
International war es mal nicht möglich, dass zwei Clubs mit gleichem Eigentümer im gleichen Wettbewerb spielen. Da sind mir Leipzig und Salzburg in Erinnerung, die dann irgendwas umstrukturiert haben damit beide antreten können.
Wenn ich mich recht erinnere gab es auch ein CAS-Urteil.
Zu Multi-Club-Ownership kann man auch ein paar Artikel googeln.
Danke. Sehr interessant.
Spannende Recherche! Danke!
Von der aktiven Fanszene gab es von Anfang an allerdings massive Kritik an der Vereinsführung von Nancy und auch der Einstellung Kothnys”, schreibt die tz München.
… das könnte Max Kothny im Grünwalder Stadion auch haben.
Was leider bei unserem Freund vom Merch noch nicht geklappt hat, dass da jemand auf das Feedback der Fans reagiert.
Solche “groups” sind der Alptraum des echten Fußballs.