Günther GorenzelGünther Gorenzel ist ein aus Österreich kommender Fußball... Mehr ist gerne der Prügelknabe der Löwen. Ob das immer gerecht ist, muss bezweifelt werden. Es ist durchaus eine Tatsache, dass die Löwen aktuell dort stehen, wo man sie seit dem Doppelabstieg lange nicht vermutet hätte. Auch dank ihm. Ein Kommentar.
Es gehört zum Fußball einfach dazu: Entscheidungen der sportlichen Führung und der Klubführung in Frage zu stellen, darüber zu diskutieren und neue Möglichkeiten in den Raum zu werfen. Und diese Möglichkeiten dann wiederrum zu diskutieren. Das muss auch nicht immer unbedingt sachlich sein. Fansein das heißt auch „emotional sein“.
Zugegeben, manch einer übertreibt es. Fan XY zum Beispiel. Der sah nach dem Sieg gegen Magdeburg die Löwen schon längst in der 2. Bundesliga, hatte das Sky-Abonnement gedanklich schon gebucht und ist nun, nach der Niederlage gegen Zwickau, wieder zum Jammerlappen mutiert. Von seiner Art gibt es mehrere. Mal muss man unbedingt ins Olympiastadion, mal braucht man ein eigenes Stadion irgendwo in der Pampa. Und vor zwei Jahren war es noch unmöglich, dass man die Allianz Arena verlassen hat. Mal ist die Mannschaft ein Überflieger, der Teamgeist brutal gut und löwenmäßig stark und eine Woche später braucht´s unbedingt Verstärkung. Sascha Mölders ist an einem Tag der Fußballgott und am anderen ein übergewichtiger Fußball-Opa. Wohlgemerkt, die gleichen Leute. Ja, solche Fans darf es auch geben. Aber es sollte nicht der Grundtenor sein. Und es sollten sich nicht alle davon anstecken lassen.
Eine weitere Spielerverpflichtung kann sich der TSV 1860 München nicht leisten, so scheint der Tenor bei manchen Fans. Richtig wäre jedoch: Der TSV 1860 München will sich keinen weiteren Spieler leisten. An der Grünwalder Straße arbeiten Günther GorenzelGünther Gorenzel ist ein aus Österreich kommender Fußball... Mehr und Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar... Mehr Hand in Hand mit Marc-Nicolai PfeiferMarc-Nicolai Pfeifer wurde am 19. Dezember 1980 in Ludwigsbu... Mehr, dem Finanzchef der Löwen. Finanzielle und sportliche Möglichkeiten werden abgewogen. Am Ende wird eine Entscheidung getroffen. Über die kann man diskutieren. Die Diskussion gehört zum Sport. Kritik gehört zum Sport. Ich persönlich fand die Verpflichtung von Keanu Staude zum Beispiel unnötig. Aber am Ende freue ich mich auf zukünftige Spiele. Und freue mich darauf zu sehen, was Köllner mit dieser Personalie macht.
Es wurde anfänglich ein Budget vorgegeben. Durch diverse kaufmännische Tricks und Kniffe wurde das Budget immer weiter erhöht. Das wird gar nicht genug geschätzt. Es liegt nun an der Sport- und Finanzführung, daraus das Beste zu machen. Aufgepeitscht von manchen Medien, die immer wieder über neue Spieler spekulieren oder sie gar fordern, lassen sich Fans verrückt machen. Teilweise von Berichten, die mehr Meinungsmache als journalistische Berichterstattung sind. Durch die sozialen Netzwerke werden sie im Eiltempo auch noch durchs Netz getrieben. Ein wenig erinnert mich das an ein Märchen von den Gebrüder Grimm. Vom Fischer und seiner Frau. Die Frau fordert und fordert. Der Mann geht und geht. Und sie bekommt und bekommt. Am Ende jedoch sitzt sie wieder in ihrer alten Fischerhütte.
Die Fans dürfen träumen. Und sie dürfen auch meckern. Und Vorschläge machen. Aber ein gewisses Maß an Vertrauen sollte man schon haben. Vor allem aber sollte man das „Jetzt und Heute“ genießen. Zugegeben, ein beschissener Rat während der Corona-Zeit. Aber die Löwen haben sich von der Regionalliga nach oben gekämpft. Aktuell sind die Löwen in der Tabelle oben. Einzelne Spieler entwickeln sich deutlich weiter, der Team-Spirit scheint besser denn je. Ich selbst glaube gar nicht so an einen Aufstieg in dieser Saison. Aber wenn ich manch junges Talent sehe, dann sehe ich eine immense Entwicklung. Und wirklich Potential. Sowohl für diese als auch für die kommende Saison. Da ändert auch eine beschissene Niederlage nichts. Die Löwen spielen Fußball. Teilweise richtig gut. Das muss man genießen. Zumal ich ohnehin gerne einen Aufstieg erleben möchte, während ich in der Westkurve stehe.
Günther Gorenzels Job sollte nicht der des Fischers sein. Der ständig zum großen Butt rennt und immer nur fordert. Weil es die Fans wollen. Oder der TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... Mehr. Oder Spielerberater. Oder die Gesellschafter. Oder die Presse! Er ist die Schlüsselfigur zwischen Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar... Mehr und Marc-Nicolai PfeiferMarc-Nicolai Pfeifer wurde am 19. Dezember 1980 in Ludwigsbu... Mehr. Zwischen dem Sport und den Finanzen. Das Bestmögliche herausholen. Ohne zu jammern was wäre, wenn man mehr hätte. Würde er diesen Job nicht gut machen, wären die Löwen nicht dort, wo sie nun sind.
Titelbild: Vom Fischer und seiner Frau; Darstellung von Alexander Zick (1845–1907)