Es hätten “immer wieder Gespräche stattgefunden zwischen der Stadt und den Löwen”, so Verena Dietl. “Aber geliefert haben sie nicht.” Die Sportbürgermeisterin spricht mit der Abendzeitung über die aktuellen Verhandlungen rund um das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße.
Die Stadt München hatte längst geplant, die große Modernisierung des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße zu beschließen. Mit eine Beschränkung auf 18.105 Plätze aber mit VIP-Logen, Überdachung und vor allem Zweitligatauglichkeit. Doch es ist nicht einmal sicher, ob es überhaupt zum Ausbau kommt.
Stadt mit Geduld am Ende
“Es haben immer wieder Gespräche stattgefunden zwischen der Stadt und den Löwen. Aber geliefert haben sie nicht. Eine Studie, wie man die Kapazität auf 25.000 erhöhen könnte, liegt weiter nicht vor. Offen ist auch die Frage, ob der Verein weiter mieten möchte – oder ob das Stadion in Erbpacht übernommen beziehungsweise eine Betriebsgesellschaft gegründet wird”, erklärt Verena Dietl, Münchens Sportbürgermeisterin. Und sie spricht klar aus, was aktuell Sache ist: “Langsam geht unsere Geduld zu Ende.”
Was wollen die Löwen?
Man wolle dem Versprechen an Verein und Fans nachkommen, es würde aber aufgrund der Situation bei 1860 vermutlich wieder Monate dauern. Dass die Stadt in der Vergangenheit etwas blockiert hätte, davon will sie nichts wissen. Sie sieht die Problematik bei den Löwen. “Sechzig hat immer wieder neue Themen aufgemacht. Wollen sie doch einen anderen Standort? Wollen sie doch mehr Kapazität? Ich habe auch Kontakte hergestellt für ein eigenes Gutachten, mit dem die Löwen mehr Zuschauer ermöglichen wollten.” Klare Signale, wohin die Reise gehen soll, kam von den Löwen bislang nicht.
Löwen wollen mehr Zuschauer im IST-Zustand
Tatsächlich gibt es einen Vorschlag von den Löwen im Hinblick auf das Stadion. Doch der sieht anders aus als sich Fans erhoffen. Man hat einen Antrag gemäß Paragraph 12 des Baugesetzbuches gestellt. Damit könnten die Löwen einen eigenen Bauantrag stellen. Nachdem man in Erbpacht gegangen ist. Doch der Geschäftsführung der Profifußball KGaA geht es in diesem Antrag um etwas ganz anderes. “Es geht um eine Erweiterung im derzeitigen Bestand von 15.000 auf etwa 17.000. Das betrifft, wie Sie angesprochen haben, vor allem die Westkurve. Wir haben signalisiert, dass wir uns das gerne anschauen, es braucht aber eine Machbarkeitsstudie zu den Auswirkungen”, erklärt Dietl. Und ihr graust es vor dieser Vorstellung. Weil wieder viel Zeit vergehen wird. Für eine Erhöhung der Kapazität im aktuellen IST-Zustand. Um Umbaumaßnahmen geht es dabei nicht.
Geschäftsführer Pfeifer verzögert bislang Umbaupläne
Man habe gute Gespräche mit Marc-Nicolai PfeiferMarc-Nicolai Pfeifer wurde am 19. Dezember 1980 in Ludwigsbu..., dem GeschäftsführerÜbersicht über alle Geschäftsführer (Kaufmännisch und S... des TSV 1860 München gehabt. “Aber auch von ihm wurden Sachen verzögert, Dinge nicht vorgelegt wie angekündigt.” Ein klares Bekenntnis zum Stadion gibt es nicht. Auch kein eigenes Gutachten und auch nicht der Wille das Angebot anzunehmen, dass die Stadt nach dem Plan, den man bereits vorgelegt hat, umbaut. Die Löwen wollen, dass der Zaun vor der Stehhalle verschwindet. Daran arbeitet man nun auch. Aber das könnte wieder die geplanten Baumaßnahmen weiter verzögern. Sechzig “kommt immer noch mit irgendeinem Haken.”
Demnächst 17.000 Zuschauer aber kein Plan für Umbau?
Es geht nicht voran. Und laut der Stadt München liegt die Problematik beim TSV 1860 München. Der wiederum erklärt, wenn man ihn darauf anspricht, dass man im guten Austausch sei. Wenn Pfeifer geht, dann wird die Stadt München auf seinen Antrag hin weiter prüfen ob man anstatt 15.000 demnächst 17.000 Zuschauer zulassen kann. Und ob der Zaun weg kann. Im Hinblick auf die Zweitligatauglichkeit ist man wieder beim Stand von vor einigen Jahren. Keinen Schritt weitergekommen.