Robert ReisingerRobert Reisinger, geboren 15.01.1964 ist Präsident des TSV ... will keinen Druck auf die Stadt München ausüben. Doch in einem Interview mit dem Wochenanzeiger macht er auch klar, dass der Ball bei der Stadt liegt. Ein Kommentar zu Reisingers Antworten im Hinblick der Stadionfrage.
Präsident Robert ReisingerRobert Reisinger, geboren 15.01.1964 ist Präsident des TSV ... glaubt an den Aufstieg. Bereits vor einigen Wochen verriet er sich im Grünwalder Stadion, als das Thema “DFBDer Deutsche Fußball-Bund e. V. (DFB) ist de... erlaubt den Drittligisten Rückenwerbung” aufkam. “Das wird für uns dann hoffentlich nicht mehr relevant sein”, meinte Reisinger mit einem süffisanten Lächeln. Eben weil er mit dem Aufstieg liebäugelt. Der Mythos, einige Funktionäre oder Verantwortliche würden unbedingt in der Dritten Liga bleiben wollen, hält sich hartnäckig. Es ist Teil einer bewussten Diskreditierung, die sich seit 2017 in einigen Köpfen manifestiert hat. Mit dem Zie, Einfluss auf Wahlen des gemeinnützigen Vereins TSV München von 1860 e.V. zu nehmen. Mit wenig Erfolg. Aber mit ständiger Unruhe, die keinem hilft.
Nein, ein Stadionfanatiker war Präsident Robert ReisingerRobert Reisinger, geboren 15.01.1964 ist Präsident des TSV ... nie. Ein unüberlegtes und bedingungsloses Bekenntnis zum Grünwalder Stadion gibt es von ihm deshalb nicht. Er sei ein Verfechter “wirtschaftlich tragfähiger Lösungen für den TSV 1860”, meint Reisinger. Sich einfach nur zum Grünwalder Stadion bekennen, das tut er deshalb nicht. Das Stadion muss sich rentieren. Nur aus Heimatliebe oder Nostalgie stimmt Reisinger einem Stadion nicht zu. Vielmehr will er in seiner Rolle als Gesellschaftsvertreter alle “entscheidungsrelevante Fakten” kennen. Das klingt nicht nach Fanatismus, sondern nach pragmatischer Klubpolitik.
Aber was sind denn entscheidungsrelevante Fakten? Das es für das Grünwalder Stadion eine Machbarkeitsstudie gibt, die seitens der Stadt umsetzbar ist und eine Zweitligatauglichkeit ermöglicht. Noch zu erörtern ist, inwieweit es den Mietern mehr Einnahmen bringt und welche Kosten sie zu erwarten haben. Reisinger macht indirekt klar, dass der Ball nun bei der Stadt München liegt. Und der Sportausschuss hat dies gegenüber dem Löwenmagazin auch ganz klar bestätigt. Man will aus der Machbarkeitsstudie heraus mehrere Stadion-Varianten im Referat für Bildung und Sport erarbeiten, diese den Klubs und dem Stadtrat vortragen und dann eine Entscheidung treffen. Das sollte eigentlich im April geschehen! Nein, wenn man es genau betrachtet, eigentlich schon im Herbst. Ob es die Varianten gibt? Zumindest liegen sie nicht auf dem Tisch der Löwen. Und auch nicht auf der Agenda des Sportausschusses. Der tagte am Mittwoch. In der Tagesordnung sucht man das Grünwalder Stadion vergeblich. Und so kann es weder eine schriftliche Zusage des TSV 1860 München geben, noch eine Entscheidung im Stadtrat. Genau darauf warten sowohl Reisinger als Gesellschaftsvertreter, als auch die Geschäftsführung der KGaA.
Was sind, oder besser gesagt, was wären die Alternativen zum Grünwalder Stadion? Zumindest ein Stadion im Umland lehnt Reisinger ab: “Der TSV 1860 München gehört, wie der Name schon sagt, nach München und nirgendwo hin sonst. Im Idealfall nach GiesingStadtteil rechts der Isar und südöstlicher Teil der bayeri....” Und einen Neubau im Stadtgebiet hält Reisinger für illusorisch. Dabei wäre gar nicht mal das Problem, Investoren zu finden, so der Präsident der Löwen. Das Objekt müsse sich aber amortisieren und die “Renditeerwartung der Investoren würde automatisch zu Konditionen führen, die für einen Dritt- und Zweitligisten nicht zu machen sind”. Und das Olympiastadion? Ist ein Leichtathletikstadion und für den Fußball nur bedingt geeignet, erkennt Reisinger. Das Stadion steht unter Denkmalschutz und es dürfen bis 2080 keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden. Das müsse man bei den Überlegungen berücksichtigen.
Druck möchte Präsident Robert ReisingerRobert Reisinger, geboren 15.01.1964 ist Präsident des TSV ... auf die Stadt nicht aufbauen. Aber er macht auch klar, dass man im Aufstiegsfall eine Ausnahmegenehmigung für ein Jahr hätte. Und dann etwas passieren muss.
Gerade vor der Kommunalwahl waren alle Parteien fleissig dabei, sich für einen Ausbau stark zu machen. Vor allem auch Oberbürgermeister Dieter Reiter. Die Machbarkeitsstudie wurde in Auftrag gegeben. Im Stadtrat wurde eine Richtungsentscheidung getroffen. Anschließend wurde vom Planungsreferat ein Vorbescheid erstellt. Noch einmal zur Erinnerung was fehlt: aktuell keine politische Entscheidung. Sondern eben die ausgearbeiteten Varianten zur Vorlage an den Sportausschuss und die Klubs zur Mitentscheidung. Vielleicht rappelt sich ja der eine oder andere volksnahe Politiker auf und macht ein wenig Druck. Obwohl keine Kommunalwahlen ausstehen. Begrüßenswert wäre es.
Das Interview mit Präsident Robert Reisinger findet man übrigens hier:
Löwen-Präsident Robert Reisinger im Gespräch »Mythos Sechzger-Stadion bewegt Menschen«
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