Wie viele Zuschauerplätze benötigt der TSV 1860 München tatsächlich? Eine Frage, die unter Fans immer wieder diskutiert wird. Selbstverständlich kann man in dieser Diskussion Zukunftsvisionen bis hin zur Champions League mit einbinden und dann mit möglichen Zuschauerzahlen weit über die 50.000 spekulieren. Ob das hilfreich ist, im Bereich des Möglichen oder eher utopisch, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ein Blick auf die vergangenen Jahre seit der Saison 2010/11 ist dabei durchaus interessant. Wer sachlich mit der Stadt verhandeln will, muss unter wirtschaftlichen und realistischen Gesichtspunkten argumentieren.
Die durchschnittliche Zuschauerzahl
Von der Saison 2010/11 bis zur Saison 2016/17 hatte der TSV 1860 München stets ein Stadion zur Verfügung, das zumindest für seine Ansprüche keine Grenze nach oben hatte. Die Allianz Arena sorgte stets dafür, dass man grundsätzlich immer Luft nach oben hatte. Über die gesamten sieben Saisons seit 2010 war dabei die durchschnittliche Zuschauerzahl bei 22.283 Zuschauern. Die Regionalliga und die 3. Liga würde aufgrund der Kapazität von 12.500 bzw. jetzt 15.000 Zuschauer den Schnitt natürlich verfälschen. Deshalb wurden sie nicht mit eingerechnet.
Bayerisches Derby sorgt für Zuschauer
Einige Spiele mit deutlich höheren Zuschauerzahlen haben den durchschnittlichen Wert etwas nach oben gehoben. Zwei Spiele davon sind gegen den 1. FC Nürnberg. Am 17. Mai 2015 kamen 68.500 Zuschauer in die Arena und am 6. Februar 2016 immerhin 51.200 Zuschauer. Ob diese bayerischen Derbys ein großes Stadion gerechtfertigen ist fraglich.
Zuschauermagnet: 1860 im Abstiegskampf
Eine hohe Zuschauerzahl hatte der TSV 1860 München zudem im Abstiegskampf in der Saison 2015/16. Gegen den SC Paderborn 07 konnte man viele Fans aktivieren. Beim letzten Heimspiel der Saison kamen 54.100 Fans. Selbstverständlich ist es gut, wenn in solchen Zeiten der Verein viele Fans aktivieren kann. Doch bei der Diskussion, welche Kapazität der Verein im Saisonbetrieb benötigt, sind diese Spiele eher nicht hilfreich.
Hoher Anteil an Gästefans bei Spielen
Zahlreiche Fans kamen zudem beim Spiel gegen die SG Dynamo Dresden am 2. Dezember 2016. Rein für die Stadion-Diskussion sollte dieses Spiel jedoch nicht berücksichtigt werden. Die Dresdner Fans haben 60 Prozent im Stadion ausgemacht. Die Diskussion um die Stadionkapazität sollte natürlich vor allem die eigenen Interessen berücksichtigen. Gleiches gilt im Übrigen für das Spiel gegen den VfB Stuttgart am 5. April 2017. Die Schwaben machten in der Allianz Arena immerhin 32 Prozent aus.
Die grafische Darstellung
Die gelbe Fläche zeigt den durchschnittlichen Wert pro Saison. Es werden ausschließlich reine Saisonspiele gezeigt, keine Relegationsspiele.
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