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Gorenzel über 1860: Etat erhöhen oder Erwartungen runter schrauben

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Presse und Fans feiern die Einigkeit zwischen den Gesellschaftern HAM International und dem TSV München von 1860 e.V.. Es ist Ruhe in der Grünwalder Straße eingekehrt. Die Gesellschafter leisten für die kommende Saison beide einen Beitrag für die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA. Doch Günther Gorenzel bremst die Hoffnungen.

Abwarten, predigen die einen. Die Corona-Krise ist unberechenbar und niemand weiß, mit welchem Etat andere Klubs in die neue Saison starten. Andere Fans haben Bedenken. Der Spieler-Etat soll unter drei Millionen Euro liegen. Bestätigt hat das bislang allerdings keiner. Klar ist, die Gesellschafter haben sich auf einen Etat geeinigt. “Zum Leben zu wenig – zum Sterben zu viel“, titelte das Löwenmagazin bereits vor der Einigung. Und ein aktuelles Interview mit dem Geschäftsführer Sport bestätigt in gewisser Weise genau diesen Satz.

Günther Gorenzel weiß, wie er sich präsentiert. So zum Beispiel in einem jüngsten Interview mit der Abendzeitung. Die Gesellschafter lässt er dabei durchaus ein wenig dumm aussehen. Aus einem einst nachhaltigen Finanzpaket und einer dadurch entstandenen positiven Grundstimmung ist eine Grundabsicherung für eine positive Fortführungsprognose und die Lizensierung geworden. Ein Basispaket, bei dem man sehen müsse, ob “noch eine Erhöhung des Etats folgt”. Der “Sport-Fachmann Gorenzel”, das sind seine eigenen Worte, wolle gerne den Kader verstärken. Geschäftsführer Gorenzel hingegen habe die Verantwortung, nicht mehr Geld auszugeben, als er zur Verfügung habe. Im Endeffekt sagt Gorenzel ganz klar aus: Entweder man erhöht den Spieleretat oder man schraubt die Erwartungen runter. Wo wir wieder beim gleichen Stand wären wie im vergangenen Jahr. Corona hin oder her.

Die einen Fans nervt die Unsicherheit. Lasst die Verantwortlichen mal machen und habt einfach Vertrauen, meinen andere. Ebenfalls Fans. Das ist das gute Recht beider Seiten. Kritisch zu sein. Oder zu vertrauen. Oder auch Beides. Es ist eben nicht immer alles schwarz und weiß. Die Worte von Günther Gorenzel machen aber nicht gerade Hoffnung. Und sie zeigen durchaus, dass es Diskrepanzen zwischen den sportlichen Zielen und den finanziellen Vorgaben gibt.

Fans fordern Transparenz. Sie wollen wissen, was aus den Transferbeteiligungen wurde. Wie hoch nun wirklich der Etat ist. Denn es schwirren verschiedene Zahlen durchs Internet. Zwischen 2,4 Millionen und 3,5 Millionen. Inwieweit die Fans ein Recht haben, Zahlen zu erfahren, ist ein schwieriges Thema. Klar ist aber, dass der TSV 1860 München die mediale Bühne der Löwen anderen überlässt. Der Presse und den Bloggern.

Berzel sei ein “schmerzlicher Abgang” und Günther Gorenzel nimmt durchaus die Hoffnung, dass Berzel alleine aus sportlicher Sicht keinen Vertrag bekommen hat. Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass Aaron nicht länger warten wollte, meint Gorenzel. Und leider weist damit alles darauf hin, dass es am Ende tatsächlich am Geld scheitert. Auch im Hinblick auf Sascha Mölders. Man sei im umfangreichen Austausch mit ihm und seinem Berater. Und Gorenzel sei zuversichtlich, dass man noch zu einer Lösung kommt. Aber man könne eben nur im Rahmen der kaufmännischen Möglichkeiten Angebote unterbreiten. Alternativen für Mölders? Sascha sei erster Ansprechpartner, aber es gäbe immer einen Plan B in der Tasche von Gorenzel. Auch eine Verpflichtung von Tim Rieder sei aktuell nicht umsetzbar.

Und schon ist es verschwunden, das positive Gefühl im Hinblick auf die Einigung zwischen den beiden Gesellschaftern. Und leider auch das Gefühl, aktuelle Entscheidungen würden aus sportlichen Gründen so getroffen wie es aktuell der Fall ist. Immerhin meint Gorenzel, dass die Fans auch weiterhin träumen dürfen. Man müsse eben “einen gangbaren Weg finden, wie man die Erwartungen Schritt für Schritt erfüllen kann”.

Das Interview in der Abendzeitung: https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.schmerzlicher-abgang-fuer-uns-tsv-1860-gorenzel-ich-gebe-moelders-noch-lange-nicht-auf.ab818f5f-0f92-4d1c-97a9-fe3d8e4eeeb6.html

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