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Geld erwirtschaften in der 3. Liga kaum möglich – Zinsen belasten zudem die Bilanz von 1860

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Einsparungen beim Kader und der U21

Günther Gorenzel und Daniel Bierofka müssen gemeinsam mit Geschäftsführer Michael Scharold den Gürtel enger schnallen. Mit 29 Mann hat der TSV 1860 München einen relativ großen Kader. Hier wird es wohl Einsparungen geben. Und auch bei der U21 könnte es zu Kürzungen kommen. Der Club muss umdenken. Auf einiges wird man verzichten müssen. Zum Beispiel, dass die Mannschaft mit dem Flugzeug fliegt und der Bus leer hinterherfährt. Eine Entscheidung der sportlichen Leitung in Absprache mit der Geschäftsführung. Dass Günther Gorenzel als Geschäftsführer Sport nun Einblick in die Finanzen hat wird dabei hilfreich sein.

Geld erwirtschaften in der 3. Liga?

Immer wieder fragen Fans, wie andere Vereine in der 3. Liga wirtschaften, ohne Verlust zu machen. Die Antwort: in der Regel gar nicht. Kaum einem Club geht es viel anders. Mit der Löwenbrille sieht man oft nur den eigenen Club und schimpft auf die Verantwortlichen. In der vergangenen Saison hatten jedoch sage und schreibe 11 der 19 Vereine ein negatives Eigenkapital.

Positive Beispiele gibt es zwar, aber auch die sind leicht zu erklären. Carl Zeiss Jena machte in der vergangenen Saison einen Gewinn von 372.000 Euro in der 3. Liga. Der Grund ist allerdings recht simpel. Der Investor Roland Duchâtelet, er hält 49,98 Prozent an der FC Carl Zeiss Jena Fußball Spielbetriebs GmbH, hatte dem Club 2 Millionen an Schulden erlassen, um zur Gesundung beizutragen. Die Einnahmen hätten sonst nicht zur Kostendeckung gereicht, erklärt der FC-Geschäftsführer Chris Förster in der Zeitschrift Kicker.

Jedes Jahr neue Verbindlichkeiten für 1860

Und die Löwen? Die kämpfen um ihre Gesundung. Aber leicht hat man es in München nicht, weil die Grundvoraussetzungen im Gegensatz zu manch anderem Club deutlich verschärft sind. Jedes Jahr gibt es neue Verbindlichkeiten für die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA. Weil die teilweise sehr hohen Zinsen, die mit HAM International festgelegt wurden, zwar gestundet werden, bilanziell aber in die Gewinn- und Verlust-Rechnung einfließen. Sie bringen also Jahr für Jahr negatives Eigenkapital.

Konzepte für die Zukunft

Robert Reisinger

Die Lösung? Robert Reisinger möchte als Präsident und Vertreter des TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA die Spirale der endlosen Schulden endlich beenden. Klar festzuhalten ist, dass sein Ziel dabei der Aufstieg sein muss. Sonst geht sein Plan kaum auf. Der TSV 1860 München muss zurück in die 2. Bundesliga, um Gewinn zu erwirtschaften. In der 3. Liga wird das nicht gelingen.

Saki Stimoniaris

Saki Stimoniaris hält von dem Kurs nichts. Eine Lösung bringt er als Vertreter von HAM International allerdings auch nicht. Zumindest noch nicht. Morgen soll es in der Süddeutschen Zeitung ein Interview mit ihm geben. Vielleicht bringt das Aufklärung, wie sich HAM International die Zukunft vorstellt. Bisher warb er ausschließlich dafür, den Kurs des e.V.-Präsidenten abzulehnen. Er möchte gerne selbst Präsident werden. Deshalb hat er sich beim Verwaltungsrat beworben.

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