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Geisterspiele wegen Corona? Warum Maßnahmen wichtig und sinnvoll sind

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Der Coronavirus ist das Thema der letzten Wochen. Von Panikmache sprechen viele Menschen. Die Presse kann man dabei gar nicht so wirklich meinen – es sind vor allem die sozialen Medien, die das Thema Corona pushen. Nun hat die Problematik auch den Fußball erreicht. Das Spiel des TSV 1860 München gegen den MSV Duisburg könnte ohne Zuschauer stattfinden. Ein Kommentar dazu.

Ein Kommentar

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagt es ganz klar und deutlich: “Die Sicherheit der Bevölkerung geht vor – auch vor wirtschaftlichen Interessen.” Das kann man erst einmal so stehen lassen. Auch wenn sich auf Facebook viele darüber aufregen. Meist, weil sie immer nur Überschriften lesen und sich mit den Inhalten nicht beschäftigen. Im Hinblick auf Absagen von Veranstaltungen gibt es jedoch keine allgemeingültige Anordnung. Die Behörden vor Ort sollen entscheiden, da sie die Situation am besten einschätzen können. Grundlage ist der nationale Pandemieplan. Der gilt sowohl für Influenza als auch für Corona und wurde nun angepasst. Panik ist nicht angebracht. Die Bundesregierung ist aber weit davon entfernt, auch nur annähernd Panik schüren zu wollen. Sie arbeitet nach einem hochprofessionellen Plan, den es seit 2005 gibt und der immer wieder überarbeit wurde. Werden Spiele nun zu Geisterspielen, geht es um den Schutz der Bevölkerung. Und darum, die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Das Argument vieler: Influenza fordert mehr Tote als Corona-Virus und viele am neuen Virus erkrankte Personen sind wieder gesund. Doch das ist zu einfach gedacht.

Die Sterblichkeit ist höher

Zum einen ist nach aktuellen Schätzungen die Sterberate beim neuen Sars-CoV-2 Virus deutlich höher. In den sozialen Medien wird dem häufig widersprochen. Weltweit sterben 290.000 bis 650. 000 Menschen an Influenza und keiner macht so ein Aufheben davon, so die Begründung. Man schätzt, dass etwa 1 Prozent der Corona-Erkrankten sterben. Bei der Influenza liegt dies im Promillebereich. Man geht also von einer zahnfachen Letalität (Sterblichkeit) aus. Dass man das Virus eindämmen muss, liegt aber vor allem am noch nicht vorhandenen Wissen. Niemand weiß, wie hoch die Sterberate am Ende tatsächlich sein wird.

Höhere Ansteckungsgefahr

In der Zwischenzeit ist bekannt, dass die Virendichte im oberen Rachenraum bei mit Corona infizierten Menschen deutlich höher ist als bei Influenza. Die Ansteckungsgefahr ist größer, denn es können eine höhere Anzahl von Viren durch den Menschen auf einmal zum Beispiel auf Gegenstände oder Menschen übertragen werden. Zudem dauert es bis zum Ausbruch der Krankheit rund sieben Tage, bei Influenza in etwa halb so lang.

Mutationsgefahr

Lässt man die mögliche höhere Sterblichkeit und die höhere Ansteckungsgefahr beiseite, dann sind wir bei einem sehr wichtigen Thema. Die Influenza wird seit Jahren erforscht. Man weiß sehr gut, wie sie sich im Laufe des Jahres verhält. Und kann entsprechend schnell reagieren. Das Coronavirus ist jedoch, solange man es wissenschaftlich nicht erforscht hat, unberechenbar. Vor allem auch, warum sich das Virus bei manchen Menschen im oberen Rachenbereich massiv vermehrt, ohne dass sich der eine oder andere auch nur annähernd krank fühlt, der nächste jedoch daran stirbt ist unklar. Das ist durchaus hinterlistig. Vor allem aber weiß man nicht, wie sich das Virus verändert – also mutiert. Das Virus könnte deutlich gefährlicher werden. Ein unberechenbarer Faktor, dem man mit gezielter Eindämmung durchaus entgegentreten kann.

Panikmache oder nicht – Maßnahmen sind sinnvoll

Panikmache ist nie sinnvoll. Die machen sich die Menschen aber schon selbst. Das war im Kalten Krieg der Fall und auch als das Unglück von Tschernobyl passierte.

Es ist die Pflicht unserer Regierung bei Pandemien zu handeln und einen Plan zu entwickeln. Das wird getan. Wenn am Samstag die Löwen vor leeren Rängen spielen, dann nicht weil die Regierung Panik schüren möchte oder von anderen Problemen ablenken will. Sondern weil es einen klar definierten Plan gibt, der uns Menschen schützen soll. Im Hinblick auf das kommende Heimspiel der Löwen würden wir uns natürlich alle freuen, wenn es mit Zuschauern stattfindet, weil die Behörden oder Verbände das Risiko entsprechend gering einschätzen. Wird es zum Geisterspiel, muss man jedoch dafür Verständnis haben.

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