In Spanien steht der einstige Champions-League-Viertelfinalist FC Malaga vor den Scherben seiner Existenz. Ein unerwarteter Geldregen im Jahr 2010 ließ die Fans des bis dato mittelprächtigen Vereins davon träumen, in der Spitze Europas mitzumischen. Doch so schnell wie das Geld gekommen war, war es auch wieder weg – und mit ihm der Erfolg. In der Hauptrolle dieses Dramas: ein launischer Scheich.
Abdullah bin Nasser bin Abdullah Al Ahmed Al Thani, Mitglied der katarischen Königsfamilie und einer der reichsten Männer der Emirate, erwarb den Verein Mitte 2010 für rund 36 Millionen Euro und ließ vollmundigen Ankündigungen bald Taten folgen. Die Vereinsschulden wurden beglichen und innerhalb kürzester Zeit gut 200 Millionen Euro in den FC Malaga gepumpt. Spätestens als der Katarer erklärte, ein neues Stadion für bis zu 65.000 Besucher bauen lassen zu wollen, waren sich die Fans der Boquerones sicher: Al Thani ist der Messias, der den Verein aus der Lethargie der letzten Jahrzehnte befreien wird.
Aber natürlich kam auch hier alles anders und die ausgelassene Stimmung in der Hafenstadt fand ein unerwartet schnelles Ende, als Präsident Al Thani urplötzlich und ohne ersichtlichen Grund den Geldhahn abdrehte. Ohne die notwendigen Finanzspritzen des Scheichs stand der Traditionsverein vor dem Ruin, da er die teuren Spielergehälter unmöglich alleine stemmen konnte.
Lediglich auf Twitter beteuert der 48-Jährige stets seine große Liebe zu Malaga, während die Fans seit Monaten seinen Abgang fordern. „Sie haben uns weisgemacht, dass der Verein größer werden würde, als die Fans es jemals erahnen durften“, hieß es in einem Brief der Fangemeinde im Januar 2018, in dem der Rücktritt des Scheichs gefordert wurde. „Aber das ganze Projekt ist wie ein Kartenhaus ohne solide Fundamente in sich zusammengefallen.“ Aktuell kämpft der FC Malaga in der Segunda Division um die Rückkehr in die Erstklassigkeit.