Du betrachtest gerade Freund-Feind-Schema der LöwenDepositphotosc

Freund-Feind-Schema der Löwen

  • Beitrags-Kommentare:15 Kommentare
  • Lesedauer:3 min Lesezeit

Die beiden Gesellschafter des TSV 1860 München neigen aus klubpolitischen Gründen zur Abgrenzung und zur Blockade. Das dadurch entstehende Freund-Feind-Schema überträgt sich auf die Fans. Eine katastrophale Entwicklung, von der zumindest wir uns distanzieren möchten.

Wer durch München geht, sollte sich eigentlich eher die Frage stellen, ob sein Gegenüber entweder Rot oder Blau ist. Das mag von Menschen ohne eine Identifikation mit dem Münchner Fußball sicherlich etwas belächelt werden, eine gesunde Rivalität schadet aber nicht. Doch die Löwen sind längst in einem enormen Dilemma gefangen – sie fragen sich vermehrt ob das Gegenüber nun investorenfreundlich oder investorenkritisch ist. Und schnell wird das Gegenüber dann entweder als Freund oder Feind angesehen. Jüngst haben wir auch äußert kritische Beiträge in den sozialen Medien gefunden, die eine derartige Einteilung in “Gut” und in “Böse” extrem fördern. Davon muss man sich distanzieren. Kritik ist erlaubt und die Auseinandersetzung mit diversen Aussagen von Organisationen oder Verantwortlichen, aber auch einzelner Fans ist wichtig. Die Kategorisierung in Form eines Freund-/Feind-Schemas hingegen wenig hilfreich.

Dabei darf man sich vor allem auch nicht in ein derartiges Schema drängen lassen. Ein gutes Beispiel ist der Fall “Hans Sitzberger”. Viele Weggefährten und Freunde scheinen wenig Verständnis für diverse Entscheidungen, die er getroffen hat, zu haben. Sie verurteilen ihn aber nicht in Gänze und können sehr wohl zwischen seinen aktuellen Entscheidungen und seinem Werdegang differenzieren. Leider versuchen diverse Personen die Situation dahingehend zu instrumentalisieren, dass sie seinen langjährigen Weggefährten genau das Freund-/Feind-Schema aufdrängen wollen. Wer ihn kritisiert ist gegen ihn und Punkt. Aber das ist nicht richtig. Auch im Stadion beim Spiel des TSV 1860 wurde Sitzberger zwar kritisiert, lautstarke Beleidigungen oder “Raus-Rufe” gab es allerdings nicht. Leider möchte Hans unsere Anfrage dazu nicht betätigen. Wir haben jedoch die Stimmung insgesamt als fair angesehen. Robert Reisinger hingegen musste sich Beleidigungen anhören – teilweise wirkte der dabei beteiligte Mob auffällig organisiert. Das sollte man schon Bedenken. Vierzig bis fünfzig, meist Menschen der älteren Generation, pöbeln auf erschreckende Weise, während die tatsächlich überwiegende Menge sich entweder aushält, oder aber mit entsprechendem Respekt die Meinung kundtut. Und das ist der richtige Weg.

Allerdings setzt sich das Freund-/Feind-Schema insgesamt immer mehr durch, wie auch in den sozialen Medien zu sehen ist. Wer dieses Schema bewusst fördert und fördert, oder gar das Gegenüber ebenfalls in dieses Schema drängt, der schadet dem TSV 1860 München maßgeblich. Ein Verein benötigt ein partizipatives Beteiligungsverfahren der Mitglieder auf sachlicher Ebene.

Wir hoffen, dass sich möglichst viele Fans vom Freund-/Feind-Schema fernhalten und sachlich argumentieren und diskutieren. Wir hoffen aber vor allem auch, dass die Verantwortlichen beim TSV 1860 München das vorleben. Das tun sie nämlich teilweise nicht.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
15 Kommentare
Neueste
Älteste Meist bewertet
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen