Das Bündnis Zukunft will den Frauenfußball des TSV München von 1860 e.V. in die KGaA ausgliedern. Das ist irritierend. Einen Vorteil hätte weder die KGaA noch die Frauenmannschaften.
Die Löwinnen irgendwann einmal in die Bundesliga? Das ist durchaus ein Traum. Der mittlerweile auch vom Bündnis Zukunft aufgegriffen wird. Die Verwaltungsratskandidaten rund um Martin GräferMartin wurde am 25.02.1969 geboren. Martin ist seit 2010 bei... und Klaus LutzProf. Klaus Josef Lutz wurde am 20.03.1958 geboren und studi... haben den Frauenfußball für sich entdeckt. Und in ihrem Wahlkampf versprechen sie die Frauen in die Bundesliga zu führen. In ihrem Strategiepapier verraten sie, dass sie die Frauenmannschaften mittelfristig in die KGaA eingliedern und so dem e.V. aus den Händen nehmen wollen. Aber warum? Um die KGaA aufzuwerten und Ismaik “ein Zuckerl” zuzuwerfen? Für die Löwinnen macht dieser Schritt kaum Sinn.
Wir dürfen nicht vergessen. Die Profifußball KGaA kratzt mühsam jedes Jahr ein Budget für die Herren-Mannschaft zusammen. Das Nachwuchsleistungszentrum kann sich das Unternehmen aus eigener gar nicht leisten. Deshalb unterstützt der e.V. und übernimmt satte 90 Prozent der Kosten. Warum also Frauenfußball in die KGaA?
Eine mögliche Antwort: man will die KGaA für einen potentiellen Verkauf aufwerten. “Wir haben da nicht nur eine Männer-Profimannschaft, die den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga und dann auch in die Bundesliga anstrebt, sondern eine junge Frauenfußballmannschaft, die ebenfalls in die Bundesliga aufsteigen könnte.” Das hört sich attraktiv an, weil es eine sympathische Note hat. Doch was das Bündnis vergisst: Frauenfußball in der Bundesliga ist ein Draufzahlgeschäft. Von den zwölf Vereinen steht bei elf Frauenteams ein Männer-Lizenz-Klub dahinter, der das mehr oder weniger bezuschusst. Einstige sehr erfolgreiche Frauenmannschaften hingegen stürzten ab, weil sie diesem Wettbewerb nicht standhalten konnten. Weil sie eben nicht derartige Lizenz-Mannschaften hinter sich hatten.
Für die Löwinnen wäre es ein immenses Risiko den geplanten Weg mit der Profifußball KGaA zu gehen und nicht mit dem eingetragenen Mutterverein. Denn zum einen ist die Frage, ob wirklich die versprochenen Gelder fließen, die das Bündnis Zukunft und Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... kommunizieren. Und zum anderen ist gar nicht klar, ob das Geld auch bei ihnen ankommt. Bis zu 200 Millionen sollen fließen. Aus bisher noch nicht näher genannten Quellen. Nicht vergessen: Auch den Boxern hat das Bündnis Zukunft die Bundesliga versprochen. Außerdem will man davon eine Turnhalle bauen, ein neues Stadion inklusive Hotel sowie neue Trainingsstätten. Und ja, für die Frauen soll das Grünwalder Stadion ausgebaut werden. Ismaik hat sogar schon den Traum es von außen blau anzustreichen.
Der Frauenfußball sollte seinen engagierten und äußerst sympathischen Weg weitergehen. Unter der Federführung des TSV München von 1860 e.V.. Luftschlösser des Bündnis Zukunft sind in jedem Fall nicht hilfreich.