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Fatale Nicht-Kommunikation

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Der TSV 1860 München und Oliver Mueller gehen wohl getrennte Wege. Über die Gründe wird viel spekuliert. Offiziell gibt es keine Informationen. Das offenbart die wesentliche Problematik bei den Löwen – die fatale Nicht-Kommunikation.

“Kommunikation ist nicht alles. Aber ohne Kommunikation ist alles nichts”, meinte Cay Baron von Brockdorff, ein deutscher Philosoph, der von 1874 bis 1964 lebte. Vor allem das Präsidium ist für diese Nicht-Kommunikation verantwortlich. Seitdem bekannt wurde, dass Oliver Mueller nicht mehr Geschäftsführer beim TSV 1860 ist oder zukünftig nicht mehr sein wird, schweigt man an der Grünwalder Straße 114. Und macht Platz für Spekulationen. Und die gehen oft irrsinnige Wege.

So behauptete zum Beispiel der BR in einem Artikel unter dem Titel “Finanzboss Oliver Mueller verlässt überraschend 1860 München”, dass der Verwaltungsrat sich nach “BR-Informationen in den vergangenen Wochen immer wieder getroffen” habe, um die “Absetzung Muellers vorzubereiten”. Außerdem behauptet der BR, dass Vize-Präsident “Karl-Christian Bay interimsweise übernehmen” soll. Zwei gravierende Fehlinformationen. Der öffentlich-rechtliche Sender hat schon lange Probleme journalistische Standards zu erfüllen, zumindest wenn es um die Löwen geht. Das fällt immer wieder auf.

Karl-Christian Bay, der Vizepräsident beim e.V. ist, steht nicht zur Verfügung. Das erklärt er auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung deutlich. Und der Verwaltungsrat? Saß zu dieser Thematik kein einziges Mal zusammen. Es ist aber auch nicht ihr Aufgabenbereich. Völlig unabhängig davon, ob im Beirat ein Geschäftsführer bestellt wird oder über 50+1 durch das Präsidium, ist beim e.V. im Innenverhältnis die Zustimmung des Verwaltungsrats erforderlich. Nicht aber für die Abberufung. Das ist ein wichtiger Punkt.

Es wird viel spekuliert. Und wir wollen das auch nicht befeuern. Aber zumindest wollen wir deutlich machen, dass der TSV 1860 München wieder einmal durch seine fehlende Kommunikation das Spielfeld für diese Spekulationen schafft. Und unabhängig vom Verhältnis der Gesellschafter, wo beide Seiten Fehler machen, ist hier vor allem das Präsidium in der Pflicht.

Sollten beide Gesellschafter die Entscheidung gemeinsam getroffen haben, hätte man sogar das Resultat für sich nutzen können. Unabhängig was die Gründe für die Trennung von Mueller sind, hätte man endlich eine gemeinsame Entscheidung und eine, wenn auch sicherlich aus taktischen Gründen resultierende, gemeinsame Linie präsentieren können.

Beim TSV 1860 München gibt es vor allem eine Konstante – man lernt nicht dazu.

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