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Fans wollen Aktion starten: „Timo Gebhart soll bleiben“

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1860 plant ohne Gebhart

Die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA hat eine Entscheidung getroffen. Man wird mit Timo Gebhart nicht verlängern. Der Grund ist durchaus verständlich. Gebhart hatte in der vergangenen Saison ein großes Verletzungspech. Mit Verletzungen die schwerwiegend waren und aktuell noch sind. Der TSV 1860 München ist im Profifußball angekommen und die sportliche Führung muss gemeinsam mit der Geschäftsführung abwägen. Von allen Seiten wird nun Erfolg und dabei auch sportliche, sowie wirtschaftliche Effizienz erwartet. Da ist die Entscheidung nachvollziehbar.

Gebhart zeigt sich kämpferisch

Zweifelsohne ist es emotional natürlich schade, dass man dabei mit Timo Gebhart nicht mehr rechnet. Doch das Risiko ist zu groß, dass der draufgängerische Ex-Bundesligastar nicht mehr spielen wird. Ein Muskelriss im linken Oberschenkel war der Beginn der Verletzungsphase. Als diese verheilte, kam plötzlich eine entzündete Achillessehne hinzu. Gegenüber der Bild Online verspricht Gebhart, dass er noch lange nicht am Ende seiner Karriere ist. Er will stärker als je zurückkommen. Dass er sich kämpferisch zeigt ist gut. Die Entscheidung des Vereins ist jedoch gefallen. Das Risiko ist zu groß.

Idee der Fans: Spenden oder Crowfunding

Auf dem Informationsportal dieblaue24 kam erstmals von Fans die Idee auf, eine Aktion zu starten, um Timo Gebhart doch irgendwie weiterhin als Spieler halten zu können. Der User Beckenschlauer möchte, dass das Gehalt des aktuell verletzten Spielers von Fans übernommen wird. Die Reaktion durchaus positiv. Auch diejenigen Fans, die einem solchen Crowfunding oder einer Spendenaktion eher kritisch gegenüber stehen, sind angetan vom Engagement. „Timos Gehalt übernehmen wir Fans“, schreibt Beckenschlauer und wirbt dafür, dass möglichst viele Fans mitmachen. Angeblich habe man auch schon Kontakt mit Timo Gebhart aufgenommen. Die Idee macht in der Zwischenzeit auch in den sozialen Netzwerken die Runde.

Umsetzbarkeit eher schwierig

Ob eine solche Idee allerdings umsetzbar ist, ist eine andere Sache. Zum einen ist da die Planung von Daniel Bierofka. Er macht sich Gedanken über ein Spielsystem und um seinen Kader. Der Trainer plant aktuell ohne Gebhart und hat sicherlich eine Vorstellung wie er in Zukunft spielen lassen möchte. Würde ein Spieler wie Gebhart von Fans fremdfinanziert hinzukommen, wird das die gesamte Saison einen gewissen Druck aufbauen. Die Frage ist, ob Bierofka stets unter sportlichen Gesichtspunkten entscheiden kann. Die Erwartungshaltung der Fans, die diesen Spieler mitfinanziert haben, wird stets eine Rolle spielen. Am Ende zählt allerdings nur was Daniel Bierofka auf dem Platz entscheidet. Und das muss man auch als Fan akzeptieren.

Dann ist da die Frage, ob Timo Gebhart überhaupt wieder so schnell spielen wird. Natürlich könnte man auch hier einen leistungsbezogenen Vertrag abschließen. Die Summe kommt erst dann zum Einsatz, wenn er tatsächlich auf dem Platz steht. Doch was wenn nicht? Was passiert dann mit dem Geld? Hier muss eine Lösung her, die alle Fans gleichermaßen zufrieden stellt.

Zum Anderen sind natürlich die rechtlichen Fragen zu klären. Wer verwaltet die Crowfunding-Summe? Welche Organisation oder Person führt die Aktion, vor allem auch im Hinblick steuerrechtlicher Fragen durch? Es sind viele Rahmenbedingungen, die geklärt werden müssen. Die Umsetzung insgesamt ist also eher schwierig.

Wille und Engagement der Fans ist positiv

Der Wille und das Engagement der Fans kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Vor allem weil man spürt, dass eine solche Idee die Fans zusammenschweißt und Mauern überwindet. Recht schnell verblasst jegliches Lagerdenken und man denkt nicht mehr nur in Schwarz-Weiß. Vor allem aber begibt man sich in eine produktive Diskussion. Ideen werden weiter entwickelt und forciert. Kritik wird angenommen und entsprechend gekontert oder darauf eingegangen. Das Schwarmwissen greift um sich. Vielleicht könnte sich am Ende ein Crowfunding tatsächlich positiv auf das Zusammengehörigkeitsgefühl auswirken. Ob es im Rahmen einer Spielerweiterverpflichtung Sinn machen würde, ist schwer zu sagen. Wohl eher nicht. Dass Fans im Internet nicht nur auf sich verbal „einprügeln“, sondern auch gemeinsam an einem Strang ziehen möchten, ist ein positives Zeichen.

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