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Expansion auf Pump – Klaus Lutz für hohe Schuldenlast bei der Baywa verantwortlich

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Klaus Lutz wollte Präsident des TSV 1860 München werden. Gemeinsam mit dem Bündnis Zukunft führte er einen immens populistischen Wahlkampf. In den letzten Tagen ist er vermehrt in den Focus der Presse gekommen. Ihm wird die Hauptschuld an 5,6 Milliarden Euro Schulden des mittlerweile ehemaligen Löwen-Sponsors Baywa zugeschrieben.

Mit 15 Millionen Euro an frischen Darlehen wollte das Bündnis Zukunft einen Neuanfang für die Profifußball KGaA. Später standen dann 100 Millionen Euro und schließlich sogar 200 Millionen Euro zur Debatte. Diese geplante Schuldenpolitik sollte unter der Führung von Klaus Lutz als Präsident des TSV München von 1860 e.V. angegangen werden. Vom Bündnis Zukunft wurde er als neuer Investorenflüsterer angepriesen. Und Lutz kennt sich mit Schulden aus. Als Vorstandschef hatte er die Baywa als Sponsor dem TSV 1860 München vermittelt, gleichzeitig allerdings das Unternehmen hoch verschuldet. Im Milliardenbereich.

Expansion auf Pump

Die Baywa musste ihr Engagement beim TSV 1860 München aufgeben. Das ist seit längerer Zeit bekannt. Weil man sich das Sponsoring nicht mehr leisten konnte. Aktuell liegt der Focus der deutschen Presse wieder vermehrt auf dem Unternehmen. Denn die Aktie ist massiv eingebrochen, der Nachfolger von Klaus Lutz musste nun ein Sanierungsgutachten in Auftrag geben. Satte 5,6 Milliarden Euro an lang- und kurzfristigen Schulden lasten auf der Baywa. “Diese Schulden gehen zu Großteil auf die Amtszeit von Pöllingers Vorgänger Klaus Josef Lutz zurück”, heißt es bei der Augsburger Allgemeinen. Lutz “expandierte auf Kredit”. Auch die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichten.

Während die Aktionäre einen immensen Einbruch der Aktie und hohe Verluste hinnehmen müssen, bekam Lutz satte 6,7 Millionen Euro an Abfindung. Davon kann er sich in jedem Fall Personenschutz leisten, was aus seiner Sicht dringend notwendig ist.

Bündnis Zukunft macht weiter

Der Kelch ging an den Löwen vorüber. Die Mitglieder des TSV München von 1860 e.V. entschieden sich gegen den geplanten Schulden-Kurs des Bündnis Zukunft und damit auch gegen Lutz als Verwaltungsrat und späterer möglicher Präsident. Doch ruhiger wird es nicht. Schon jetzt macht Martin Gräfer vom Bündnis Zukunft wieder Stimmung. Den Löwen droht ein Dauerwahlkampf. Ob Klaus Lutz weiterhin an Bord bleibt, ist nicht bekannt.