Ein Kommentar
Hand aufs Herz: Was denken Sie bei exklusiven Berichten? An tatsächlich exklusive Berichterstattung? An einmalige Nachrichten, die man nur hier findet?
Warum das Löwenmagazin nie exklusiv berichtet…
Es hört sich einzigartig an. Egal, welche Thematik es betrifft. Das Wort “exklusiv” hätten wir gerne verwendet, um zu unterstreichen, dass der jeweilige Artikel ausschließlich auf der jeweiligen Plattform oder der entsprechenden Zeitung erscheint. Nirgends anders. Im Grunde eine marktschreierische Strategie, die dem Leser das Gefühl geben soll, dass sie woanders diese Nachricht nicht finden. Es ist praktisch das Zauberwort des Boulevard-Journalismus.
Wenn man sich überlegt, was im Löwenmagazin eigentlich alles den Stempel “exklusiv” verdient gehabt hätte, dann kommt man sicherlich auf 2 Drittel der Beiträge. Egal ob ein Interview mit Christian Köppel, mit Robert ReisingerRobert Reisinger, geboren 15.01.1964 ist Präsident des TSV ... oder einer unserer Fan-Talks. Auch unser Adventskalender ist exklusiv. Viele Beiträge von uns sind ausschließlich im Löwenmagazin zu finden. Zumindest in ihrer Urform. Und der Begriff reiht sich ein in Floskeln, wie zum Beispiel “… nach Information unserer Redaktion …”. Floskeln, die vor allem eines signalisieren sollen: Wir haben es herausgefunden, wir haben die entsprechenden Quellen. Und zwar, wer hätte es gedacht, ganz exklusiv. Dabei wird allerdings nur das betont, was wir ohnehin erwarten. Nämlich, dass recherchiert wird und dass die jeweiligen Journalisten oder Blogger ihre Quellen haben.
Was zählt ist, was nachher dabei rauskommt. Wir wollen Beiträge, die vor allem wahr sind und sich nicht auf Gerüchte berufen. Wir wollen informiert sein und nicht manipuliert. Wir wollen die Wahrheit und keine Gerüchte. Leider basiert jedoch viel auf Mutmaßungen. Um sich gegenüber der Konkurrenz zu behaupten, muss man schneller sein.
Marktschreier-Journalismus rund um 1860
Jeder muss natürlich für sich selbst entscheiden, ob er den Marktschreier-Journalismus rund um den TSV 1860 München braucht. Die Exklusivität bringt oft vor allem eines: schnelllebige Nachrichten. Der jeweilige Verfasser möchte der Erste sein, um seine Exklusivität zu unterstreichen und um zu zeigen, dass er als Erster informiert wurde. Und natürlich auch um zu zeigen: Bei uns erfährt der Leser es als Erstes.
Dabei spielt es keine Rolle, ob die Schlagzeile am nächsten Tag wieder revidiert wird. Und das ist leider häufig der Fall. Besonders geschickt macht man das damit, dass man die Schuld anderen in die Schuhe schiebt. Anderen Journalisten, denen man die Exklusivität praktisch abgeschrieben hat. Und dann kommt gerne der äußerst ironische Satz: “Wir wussten es zuvor schon besser!”. Ganz ehrlich, warum ist man dann auf das Pferd mit aufgesprungen? Für Leser und Klicks? Die Diskussions-Maschinerie hat längst begonnen und selbst wenn der jeweilige Bericht revidiert wird, geht sie weiter.
Stempel “exklusiv” gibt es bei uns nicht
Auch in Zukunft wird es keinen Bericht im Löwenmagazin geben, der den Stempel “exklusiv” tragen wird. Ihr könnt Euch aber sicher sein, dass wir versuchen, viele unserer Beiträge exklusiv zu gestalten. Dazu gehören auch Interviews, die nicht am Telefon entstanden sind. Das kostet zwar mehr Zeit, sorgt jedoch dafür, dass einige Missverständnisse von vornherein ausgeräumt werden und nicht jedes Wort des Interview-Partners im Mund herum gedreht wird.
Vielleicht macht sich der eine oder andere ja beim nächsten Mal Gedanken, wenn er “exklusiv” liest.
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