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Es ist an der Zeit, reinen Wein einzuschenken

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Leserbrief von Reinhard Friedl

Im Mai letzten Jahres trat Michael Scharold vor die Presse und hatte erstmals ganz offen die Etatplanungen für die Saison 2019/2020 vorgestellt. Für Jedermann war ersichtlich, wohin die Einnahmen flossen. So waren für Spielergehälter 3 Mio €, an Gehälter für das Funktionsteam 1 Mio € und für Reisen und Medizinische Versorgung 1 Mio € vorgesehen. Auch die Stadionkosten (Miete, Sicherheit und MVG) wurden in Höhe von 1,5 Mio € betitelt. Die Kosten für Vermarktung (inkl. Werbeband und VIP-Betreuung) schlugen mit 1,5 Mio € zu Buche. Für die Verwaltung mussten 2,2 Mio € aufgebracht werden. Davon waren für Gehälter der KGaA Mitarbeiter, inkl. Geschäftsführung, 1,3 Mio € vorgesehen und Kosten für die Infrastruktur und Erbpacht 650 T€ und für WP/RA IT und Bürobedarf 250 T€.

Da der e.V. die Hauptkosten für das NLZ trug, waren nur noch Kosten in Höhe von 400 T€ für Personal und 300 T€ für weitere Kosten im NLZ zu tragen.

Eine Aufschlüsselung der Einnahmen wurde nicht genannt, allerdings war vorgegeben, dass die Ausgaben von den Einnahmen gedeckt sein mussten.

Diese Vorgabe, dass nicht mehr ausgegeben wird als eingenommen wird, galt wohl auch für die Etatplanung für die Saison 2020/21. Michael Scharold und Günther Gorenzel stellten demzufolge einen entsprechenden Etatplan für die kommende Saison auf, der letztendlich vom Aufsichtsrat einstimmig auf der letzten Sitzung genehmigt wurde.

Aufgrund der Corona-Pandemie stellten allerdings Wirtschaftsprüfer, im Rahmen ihrer Prüfung aufgrund der notwendigen Fortführungsprognose für die nächsten 2 Jahre, Risiken bei den Einnahmen fest. Sofern die neue Saison mit Geisterspielen beginnen muss und im Extremfall die ganze Saison ohne Zuschauer stattfinden muss, könnten auch Sponsorengelder gekürzt werden. Dies alles summierten die WP auf ein Maximalrisiko von 6 Mio €. Sollten diese Ausfälle tatsächlich kommen, hat Hasan Ismaik hierfür eine Bürgschaft gegeben, dass die fehlenden Gelder über einen in Tranchen abrufbaren Kredit abgedeckt werden. Nach meiner Meinung wäre bei der Hausbank ein Unterkonto vorstellbar, für das Ismaik bis zu 6 Mio € bürgt. Bestehen nun während der Saison Liquiditätsprobleme, da vorgesehene Gelder ausfallen, dann kann über den Kredit auf dem Unterkonto das Minus beim Hauptkonto abgedeckt werden. Kommen dann verspätete Gelder, die bereits eingeplant waren, wird der Kredit auf dem Unterkonto wieder abgedeckt. Der zum Ende der Saison noch offene Kreditbetrag wird dann von Ismaik mit tatsächlichem frischen Geld in Genussscheine umgewandelt.

Da nun jeden Tag eine neue Meldung die Fanlandschaft der Löwen zum wilden Spekulieren veranlasst und dadurch viel Porzellan zerschlagen wird, wäre es an der Zeit, dass seitens des neuen Geschäftsführers, Herrn Marc-Nicolai Pfeifer, Klartext gesprochen wird.

Herr Pfeifer konnte nun seit 1 ½ Wochen die Etatplanungen seines Vorgängers genau untersuchen und wird sich als Finanzprofi mit Sicherheit ein Bild gemacht haben. Es würde ihm gut tun, nun in einer Pressekonferenz, die öffentlich übertragen wird, die Etatplanungen offen zu legen und weitere Planungen vorzustellen, damit die unsägliche Spekulationswelle im Sommerloch beendet werden kann. Zumindest könnte dann über die tatsächlichen Fakten diskutiert werden.

Herr Pfeifer, Sie sind am Zug.

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