Machen wir es kurz. Der Schiedsrichter war schuld. Die gelb-rote Karte gegen Kapitän Weber in der 51. Minute war nicht gerechtfertigt und in Unterzahl war es den Löwen dann nicht mehr möglich, dem Druck des KFC in der 2. Halbzeit Stand zu halten. Die 0:1-Heimniederlage geht ganz klar auf das Konto von Schiedsrichter Tobias Fritsch.
Tatsache ist aber, dass man im Stadion von Anfang an nicht den Eindruck hatte, dass die Mannschaft dieses Spiel gewinnen wollte. Uerdingen war die Verunsicherung aus der Achterbahnfahrt der bisher holprigen Saison anzumerken. Es entwickelte sich ein Spiel, in dem auf beiden Seiten kaum Torchancen kreiert wurden. Sechzig war nicht in der Lage, das Spiel in die Hand zu nehmen und die spürbare Verunsicherung des Gegners für sich zu nutzen. Uerdingen war zudem nicht in der Lage, sich nennenswerte Torchancen herauszuspielen. Die einzige Konstante in der ersten Halbzeit war der Support in den Blöcken „G“ und „H“, unterstützt von der nimmermüden Stehhalle.
Kaum Chancen im ersten Durchgang
Dabei schickte Daniel Bierofka seine Löwen am heutigen Tag mit zwei Stürmern auf den Platz. Neben dem Mentalitätsmonster Sascha Mölders durfte Prince Owusu von Anfang an stürmen. Steinhart rückte wieder auf seine angestammte Position hinten links, Leon Klassen durfte davor wieder sein Glück in der Offensive suchen. In der Innenverteidigung setzte Bierofka diesmal auf den Neuzugang Dennis Erdmann, statt Aaron Berzel, der zunächst auf der Bank Platz nehmen musste. Alles in allem war in der ersten Hälfte nicht erkennbar, was der Plan dieses Spiels war. Die Löwen sind als die bisher einzige zuhause ungeschlagene Mannschaft ins Spiel gegangen. Eine breite Brust und den Willen, auch dieses Heimspiel für sich zu entscheiden, war auf den Rängen leider nicht erkennbar. Ohne nennenswerte Torchance auf beiden Seiten ging es in die Halbzeitpause.
Platzverweis für Weber spielt dem Gegner in die Karten
Es konnte nur noch besser werden. Der TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... wird die richtigen Worte in der Kabine finden, um seine Löwen aufzuwecken. Das Gegenteil schien der Fall zu sein. Die zeigten weiterhin wenig Biss. In der 51. Spielminute sah sich Schiedsrichter Fritsch genötigt, Kapitän Weber für ein vergleichsweise harmloses Foulspiel an dem Uerdinger Rodriguez die Gelbe Karte zu zeigen. In letzter Konsequenz bedeutete diese Entscheidung das Ende des Spiels für den mit gelb bereits vorbelasteten Weber. Dann geht dieses Gegurke eben mit zehn Mann weiter. Für Uerdingen brachte die Überzahl den nötigen Aufschwung. Zu mehr Torchancen reichte es allerdings nicht. Auch die Löwen versuchten jetzt mehr vom Spiel zu haben. Alleine an den spielerischen Mitteln fehlte es an allen Ecken und Enden. TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... Daniel Bierofka entschied sich auch im heutigen Heimspiel, ohne echten zentralen Mittelfeldspieler zu agieren.
Das auf beiden Seiten teilweise grausame Gekicke schien fast schon auf ein torloses Unentschieden hinauszulaufen, da fasste sich Gästespieler Matuszcyk ein Herz und platzierte die Kugel für Keeper Bonmann nicht erreichbar flach ins untere linke Eck. In einer Partie, in der mittlerweile Not gegen Elend gespielt hat, kam diese Führung wie aus dem Nichts. Weniger unerwartet war die Gegenwehr der Löwen, die genaugenommen nicht mehr statt gefunden hat. Einzig erwähnenswert ist eine Chance von Sascha Mölders, dessen Schuss aus 20 Meter Entfernung am rechten Pfosten vorbei strich.
Am Ende dieser schmerzhaften Niederlage, der KFC steht nun in der Tabelle vor uns, steht eine große Portion Unverständnis. Zu befürchten ist, dass die vielleicht wirklich unberechtigte Unterzahl als Alibi für dieses Spiel herhalten wird. Tatsache ist, dass Sechzig auch mit 11 Spielern in der ersten Halbzeit nicht in der Lage war, einen, mit Verlaub, schwachen Gegner, in Bedrängnis zu bringen. Von einem ruhigen Saisonverlauf kann nicht mehr die Rede sein. Der Blick geht nur noch nach unten. Ausreden werden uns dabei nicht weiterhelfen. Der KFC Uerdingen wird jedenfalls nicht wissen warum er hier und heute 3 Punkte mitgenommen hat. Wir Fans wissen es auch nicht.