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Erneuter Leak eines internen Austauschs beim TSV 1860 München

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Erneut wird ein interner Mailverkehr öffentlich. Es geht dieses Mal um einen Meinungsaustausch zwischen Präsident Robert Reisinger und seinen beiden Präsidiumskollegen. Geleakt wurde der Austausch in der Abendzeitung.

Präsident Robert Reisinger hatte im Januar 2023 mit dem Gedanken gespielt, die beiden Geschäftsführer der Profifußball KGaA zu entlassen. Diesen Gedanken hatte er mit seinen Präsidiumskollegen geteilt und auch bereits intern Texte formuliert. Dabei ging es wohl vor allem auch darum, dass die beiden Geschäftsführer nach der bitteren Niederlage gegen Waldhof Mannheim den Trainer Michel Köllner nicht entlassen wollten. “Nehmen Sie zu Kenntnis, dass wir es Anbetracht der Situation rund um den Trainer Köllner für besser erachten, die nächsten Spiele ohne Trainer oder mit einem Trainer aus dem NLZ an der Seitenlinie zu bestreiten, als den Status quo zu erhalten”, soll Reisinger als Text seinen beiden Kollegen vorgeschlagen haben. Beiden Geschäftsführern wollte der Präsident zum 30.06.2024 zudem die Kündigung aussprechen – was soviel heißt, dass ihre Verträge nicht automatisch verlängert worden wären. Es wäre keine sofortige Kündigung gewesen. Damit hätte er übrigens ins gleiche Horn wie Mitgesellschafter Hasan Ismaik geblasen, der zu diesem Zeitpunkt ebenfalls beide Geschäftsführer sehr kritisch sah. Ein weiterer Grund neben der Posse rund um die Trainerentlassung war dabei auch, dass die Geschäftsführung eine Anweisung der TSV 1860 Geschäftsführungs GmbH missachtet hatte. Und zwar dahingehend, dass man verlangt hatte, dass sechzger.de weiter an Pressekonferenzen teilnehmen darf.

Intern überzeugten sowohl Vize-Präsident Hans Sitzberger als auch Vize-Präsident Heinz Schmidt ihren Kollegen von dieser Kündigung Abstand zu nehmen. Die eMails wurden demzufolge nie offiziell versendet. Und die Kündigung bzw. die Kündigung der automatischen Verlängerung der Verträge wurde damit nicht ausgesprochen.

Nun erscheinen die eMails, die nur für die Augen der beiden Vize-Präsidenten bestimmt waren, überraschenderweise bei der Abendzeitung. Klar ist, dass nur jemand aus dem Präsidium die eMails weitergegeben haben kann.

Während der interne Austausch nicht wirklich unüblich ist und lediglich recht interessante Einblicke in die damaligen Gedankengänge des Präsidiums gewährt, ist hingegen die Weitergabe der internen Kommunikationen ein regelrechter Skandal und ein Vertrauensmissbrauch. Die große Frage ist dabei nicht nur wer aus dem Präsidium den internen Austausch weitergegeben hat und an wen, sondern vor allem auch, wer diese internen Informationen an die Presse weitergeleitet hat. Und zwar gut ein Jahr später als diese Kommunikation stattfand.

Sowohl die Profifußball KGaA als auch der TSV München von 1860 e.V. müssen sich nun klar werden, wie sie mit dem ständigen Vertrauensmissbrauch und der ständigen Weitergabe interner Kommunikation umgehen. Bereits vor einiger Zeit waren zwei Artikel in der SPORT BILD erschienen, bei dem Redakteur Berries Boßmann ebenfalls umfangreichen eMail-Verkehr vorliegen hatte.

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