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Erhöhung des Spieler-Etats: wie setzt sie sich zusammen?

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Mehr Geld für den Spieler-Etat. Das ist der Plan eines vorgelegten Konzept der Geschäftsführung beim TSV 1860 München. Was ist bekannt? Und wie viel wird Gesellschafter Hasan Ismaik beisteuern?

Der TSV 1860 München bekommt eine ordentliche Finanzspritze. Mindestens 1 Million mehr soll für den Spieler-Etat zur Verfügung stehen. Damit erhöht sich dieser auf 4 Millionen Euro. Der Obulus für Spielerverpflichtungen kommt vom Hauptsponsor „die Bayerische“. Ausgelegt ist dieses Sponsoring auf 2 Jahre. Heißt: eine Million gibt es dieses Jahr und eine weitere im kommenden. So lange geht auch das sogenannte nachhaltige Finanzpaket.

Geld aus Joint Venture des Hauptsponsors

Doch damit soll laut Medienberichten nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Aus einem Joint Venture von „die Bayerische“ im Bereich des Immobiliensektors sollen weitere 150.000 Euro kommen. Die Unternehmenskooperation besteht offiziell seit 2016. Auch dieses Sponsoring wird wohl auf 2 Jahre ausgelegt sein. Damit ist man bei 4,15 Millionen Euro für die kommende Saison.

Mögliches Gönner- und Sponsorenpool

Noch nicht klar ist, ob es zudem einen weiteren Gönner- und Sponsorenpool geben wird. Wie auch im vergangenen Jahr scheint wohl jemand privat auf der Suche nach Förderern zu sein. Aaron Berzel wurde so im vergangenen Jahr finanziert. Anders als im vergangenen Jahr sind Unternehmer vor der kommenden Saison jedoch zurückhaltender. Vor allem weil es, anders wie beim Hauptsponsor und seinem Joint Venture – Partner, keine werbeträchtige Gegenleistung gibt.

Ismaiks Leistung im Rahmen der Erhöhung

Insgesamt möchte man auf 4,5 Millionen Euro kommen. Ismaik habe sich entschlossen die „Überlegungen“ der Geschäftführung ein weiteres Mal finanziell zu unterstützen, so die Pressemeldung des TSV 1860 München am Montag. Die Fußball-Zeitschrift „Kicker“ machte daraus die Schlagzeile „1860: Ismaik ist unglaublich stolz und öffnet den Geldbeutel„. Das ist natürlich irreführend. Zurückzuführen vor allem auf die äußerst undurchsichtige Pressemeldung der Löwen.

Klar ist, dass Ismaik seine Anteile an der KGaA mit einem Notfall-Darlehen von 6,3 Millionen Euro auf zwei Jahre absichert. Die nun kommende Finanzspritze erfolgt überwiegend durch den Hauptsponsor und seinen Partner. Dass Ismaik diesem Paket zustimmt, war eine wirtschaftlich gesehen völlig rationale Entscheidung. Alles andere hätte verwundert. Dennoch bleibt die Frage, ob man die bislang sicheren 4,15 Millionen Euro Spieler-Etat weiter aufstockt. Teilweise vielleicht tatsächlich durch private Gönner. Angedeutet wurde aber auch die Einnahmen durch Dauerkarten.

Die Einnahmen aus den Dauerkartenverkäufen

Dauerkarten in den Spieler-Etat? Das klingt unvernünftig. Denn im Endeffekt würde man damit reguläre Einnahmen der Saison nicht in das Gesamtbudget fliessen lassen und stattdessen dann auf Darlehen aus dem Notfall-Paket zurückgreifen. Hasan Ismaik würde dann tatsächlich seinen Geldbeutel aufmachen, wie der Kicker schreibt, aber eben in Form von Darlehen. Das würde allerdings der zuletzt getätigten Ankündigung der Geschäftsführung widersprechen. Die hatte klar gemacht, man wolle keine Not-Darlehen abrufen, sondern durch Sponsoring und Kartenverkäufen hundert Prozent der Ausgaben decken. Wird das übrigens tatsächlich umgesetzt, hat Ismaik lediglich eine Sicherheit gewährleistet und muss am Ende nichts zahlen. Was durchaus sehr positiv wäre. Wir reden immerhin von Darlehen. Hilfreich sind dabei sind dabei übrigens auch die Coronahilfen Profisport des Bundesministeriums des Innern. Mit ihnen kann der TSV auch noch rechnen. Die Richtlinien hierzu findet ihr in folgendem PDF-Dokument: Coronahilfe Profisport.

Setzt die Geschäftsführung tatsächlich den Finanzplan der Löwen wie angekündigt um und es wird kein Cent aus dem Notfall-Darlehenspaket abgerufen, dann wird wohl Ismaik nach aktuellem Stand auch nichts zahlen müssen. Gut möglich, dass er deshalb im Rahmen der Spieleretat-Erhöhung selbst noch ein Sponsoring anbietet. Seine Andeutung „er wolle ein weiteres Mal finanziell unterstützen,“ lässt in jedem Fall eine solche Vermutung zu. Die Löwen werden es sicherlich bald bekannt geben.

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