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Entwicklung von Kreativität und Spielintelligenz – Minifußball als neue Spielform im Kinderfußball

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Der Bundesjugendtag des Deutschen Fußball-Bundes hat sich bereits im Januar 2022 einstimmig für die verbindliche Umsetzung einer neuen Spielform im Kinderfußball ausgesprochen. Ab der Saison 2024/25 soll soll die veränderte Spielform die bisherigen Wettbewerbsangebote in der G-, F- und E-Jugend ablösen.

Unter dem Begriff “Minifußball” soll sich die neue Spielform in Deutschland etablieren. Vorausgegangen war eine zweijährige Pilotphase. 21 Landesverbände hatten sich mit zahlreichen Fußballkreisen und Vereinen beteiligt. Die flächendeckende Umsetzung der Spielformen soll nun etappenweise erfolgen, ehe die neuen Regelungen ab Sommer 2024 in ganz Deutschland greifen.

Dann soll in der G-Jugend verbindlich im Zwei-gegen-Zwei oder Drei-gegen-Drei auf vier Mini-Tore gespielt werden. In der F-Jugend wird ebenfalls das Drei-gegen-Drei empfohlen. Allerdings soll hier auch ein Vier-gegen-Vier oder ein Fünf-gegen-Fünf möglich sein. In der E-Jugend wird fest zum Fünf-gegen-Fünf bis maximal Sieben-gegen-Sieben übergegangen.

Um den Leistungsdruck zu minimieren und die sportliche Entwicklung der Kinder stärker in den Vordergrund zu rücken, wird in der G- und F-Jugend keine Meisterschaftsrunde ausgetragen. Stattdessen sind Spielenachmittage und Festivals mit mehreren Mannschaften und Spielfeldern vorgesehen.

Um allen Kindern Einsatzzeiten zu ermöglichen, ist ein Rotationsprinzip mit festen Wechseln der Spieler geplant.

Flyer zur neuen Regelung des Kinderfußballs

Die neue Spielform im Detail

G-Jugend (U 6/U 7): Es wird im Zwei-gegen-Zwei oder Drei-gegen-Drei gespielt (Spielfeldgröße: 16 x 20 m bis 28 x 22 m). Jedes Team hat maximal zwei Einwechselspieler*innen. Gespielt wird auf vier Mini-Tore, jede Mannschaft verteidigt also zwei Tore. Tore dürfen erst ab der Mittellinie (Zwei-gegen-Zwei) oder in einer Sechs-Meter-Schusszone (Drei-gegen-Drei) erzielt werden, einen Torwart gibt es nicht. Nach jedem Tor wechseln beide Mannschaften automatisch jeweils eine*n Spieler*in. Gespielt wird an den Spielenachmittagen in einer Art Turnierform, empfohlen sind bis zu sieben Durchgänge à maximal zehn Minuten. Nach jedem Durchgang gehen die Gewinnerteams jeweils ein Spielfeld weiter, die Verliererteams jeweils um ein Spielfeld zurück. Dadurch werden weitgehend ausgeglichene Spiele mit wenigen extremen Ergebnissen erreicht, es ergibt sich ein ausgewogeneres Leistungsniveau und daraus resultierend weniger Frust für die Kinder. Auf der anderen Seite bietet der Modus einen zusätzlichen Anreiz, immer wieder “aufsteigen” zu können.

F-Jugend (U 8/U 9): Es wird im Drei-gegen-Drei gespielt (Spielfeldgröße: 26-28 x 20-22 m), alternativ ist auch ein Fünf-gegen-Fünf möglich (40 x 22-25 m). Beim Drei-gegen-Drei gelten die Regelungen wie in der G-Jugend (siehe oben). Beim Fünf-gegen-Fünf wird entweder auf vier Mini-Tore (ohne Torwart, fünf Feldspieler*innen) gespielt oder auf zwei Kleinfeldtore (vier Feldspieler*innen plus Torwart). Vorgeschlagene Spielzeit pro Durchgang sind hier zwölf Minuten. Klare Empfehlung ist es, sich in der F-Jugend auf das Drei-gegen-Drei zu konzentrieren, um wie beschrieben allen Kindern mehr Ballaktionen zu ermöglichen. Sowohl beim Drei-gegen-Drei als auch beim Fünf-gegen-Fünf gehen nach jedem Durchgang die Gewinnerteams jeweils ein Spielfeld weiter und die Verliererteams um ein Spielfeld zurück.

E-Jugend (U 10/U 11): Es wird im Fünf-gegen-Fünf oder im Sieben-gegen-Sieben gespielt. Beim Fünf-gegen-Fünf gelten die Regelungen analog zur F-Jugend. Beim Sieben-gegen-Sieben (Spielfeldgröße: 55 x 35 m) wird auf zwei Kleinfeldtore gespielt, also mit sechs Feldspielern*innen und einem Torwart pro Team. Ideal ist eine Turnierform mit vier Mannschaften und Spielzeiten von jeweils 2 x 12 Minuten. Sind nur zwei Mannschaften anwesend, wird als offizielle Spielzeit 4 x 15 Minuten empfohlen. Für die Einwechselspieler*innen können Nebenspielfelder für ein Zwei-gegen-Zwei oder Drei-gegen-Drei aufgebaut werden. Beim Sieben-gegen-Sieben wird die Partie nach einem Ausball erstmals mit Einwurf fortgesetzt. Beim Zwei-gegen-Zwei, Drei-gegen-Drei und Fünf-gegen-Fünf erfolgt die Spielfortsetzung stets per Einschießen oder Eindribbeln.

Mehr Informationen

“Minifußball” in Bayern | BFV

Kinderfußball-Reform: „Neue Spielformen überfällig!“ | BFV

FAQ: Alles zu den neuen Spielformen im Kinderfußball :: DFB – Deutscher Fußball-Bund e.V.

Kinderfußball: So funktionieren die neuen Spielformen (dfb.de)

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