Du betrachtest gerade Entwicklung des Zahlungsflusses der TSV 1860 Merchandising GmbHDepositphotosc

Entwicklung des Zahlungsflusses der TSV 1860 Merchandising GmbH

  • Beitrags-Kommentare:21 Kommentare
  • Lesedauer:5 min Lesezeit

Wieviel Gewinn machte die TSV 1860 Merchandising GmbH in den vergangenen Jahren? Wieviel ging davon an die TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA? Eine Frage, mit der sich viele Fans immer wieder beschäftigen. Natürlich machen wir uns auch beim Löwenmagazin darüber Gedanken.

Die HI Squared International

Im Jahr 2012 ging die TSV 1860 Merchandising GmbH an die HI Squared International GmbH (HI²). Für eine Millionen Euro. Schon damals gab es dafür Kritik. Im Endeffekt verkauften die Löwen den einzigen Bereich, der schwarze Zahlen schrieb.

Das Unternehmen HI Squared wurde von Hasan Ismaik und Hamada Iraki gegründet. 2011 war dort auch Mohamed Ahmed Badawy Al-Husseini eingestiegen. Einer der einflussreichsten Männer in Abu Dhabi, der laut Presseberichten Ismaik und Iraki zusammengebracht hatte. Al-Husseini war CEO bei der Aktiengesellschaft Aaber. In der Zwischenzeit wird er von den amerikanischen Behörden mit dem Skandal um den malayisischen Staatsfond in Verbindung gebracht, bei dem Milliarden von US-Dollar veruntreut wurden. Der ehemalige Mitbesitzer an der Merchandising GmbH sitzt seit längerer Zeit in Haft. Auch Hamada Iraki stieg bei HI Squared aus. Im Dezember 2013 zog sich der damalige Statthalter von Ismaik komplett bei Sechzig zurück. Seitdem gehört die GmbH ausschließlich der Familie Ismaik. Und damit auch die Lizenz an der Merchandising GmbH der Löwen.

Der Gewinn der Merchandising GmbH

1,7 Millionen Euro hat die TSV 1860 Merchandising seit dem Verkauf im Jahr 2012 erwirtschaftet. Davon gingen 1,3 Millionen Euro an die HI Squared International GmbH. Etwas unter 340.000 Euro ging an die KGaA des TSV 1860 München. Kurzfristig hatten die Löwen im Jahr 2012 eine Millionen Euro mehr. Langfristig jedoch ein finanzieller Verlust für die Löwen.

In den Jahren 2012, 2013 und 2014 wurden jeweils 120.000 Euro vom Gewinn an HI Squared ausgeschüttet. Alles was darüber hinausging, ging zu 50 Prozent an HI Squared und zu 50 Prozent an die KGaA des TSV 1860 München.

In den Jahren 2015 und 2016 hingegen scheint ein Fehler passiert zu sein. Zwar wurde vom Gewinn jeweils 120.000 Euro abgezogen, der darüberliegende Betrag halbiert und der KGaA die richtige Summe ausgeschüttet, HI Squared wurde jedoch stets ein Betrag ausgeschüttet, der dem Gewinn entspricht. Dem Unternehmen von Ismaik wurde also stets der eigene Anteil plus die Ausschüttung an die TSV 1860 KGaA ausgezahlt. Das ist in der Summe eine zu viel ausgezahlte Summe von 138.555,04 Euro. (!)

Übersicht

GewinnAuszahlung HI²Auszahlung KGaA
2012160.238,72 €140.119,36 €20.119,36 €
2013232.914,57 €176.457,28 €56.457,29 €
2014256.686,94 €188.343,47 €68.343,47 €
2015149.138,22 € (!)149.138,22 € (!) 14.569,11 €
2016368.401,64 € (!) 368.401,64 € (!) 124.200.82 €
2017336.774,57 €228.387,29 €108.387,29 €
2018153.946,57 €33.946,57 €120.000,00 €
Summe1.658.101,23 €1.284.793,83 €387.876,52 €

Während man in der Bilanz 2017 wieder die richtige Berechnung findet, scheint man 2018 den Fehler aus den Bilanzen von 2015 und 2016 wieder ausgleichen zu wollen. Denn vom Gewinn in Höhe von 153.946,57 Euro hat man 120.000 Euro an den TSV ausgeschüttet, die restliche Summe geht an HI Squared.

Da in den Jahren 2015 und 2016 zuviel von den Gewinnen durch HI Squared International vereinnahmt worden sind, zumindest geben die Bilanzen dieses Bild wieder, scheint man in der Bilanz 2018 nun mehr an die KGaA auszuschütten. Eigentlich hätte die HI Squared 136.973,29 Euro bekommen müssen und die KGaA 16.973,29 Euro. Ob nun tatsächlich sich hier jemand die Bücher angeschaut hat und nun ausgleichen möchte, oder aber er hier eine gewisse Vereinbarung gab, die diese Unstimmigkeiten rechtfertigen, wissen wir nicht.

Aktuell ergibt sich aus unserer Laiensicht noch immer die Tatsache, dass in der Gesamtsumme der HI Squared International 35.743,22 Euro zuviel und dem TSV 1860 München 21.174,10 Euro zu wenig ausgezahlt wurde. Auch nach der Berücksichtigung der scheinbar vorgenommenen Korrektur in der Bilanz 2018. Voraussetzung ist natürlich, dass die 120.000 Euro auch bei der KGaA angekommen sind. Das sieht man erst in der KGaA-Bilanz Ende Juni 2019.

Gerne darf man uns berichtigen.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
21 Kommentare
Neueste
Älteste Meist bewertet
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen