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eMail an 1860-Vize-Präsident: “Dieses Präsidium muss und wird vom Hof gejagt werden”

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Unter dem Motto “Vereinen statt spalten” wollte der TSV 1860 München einen neuen Weg einschlagen. Gelungen ist es nicht. Die Fronten sind verhärtet wie eh und je. Vor allem auf medialer Ebene bekriegen sich Fans. Beleidigungen, Morddrohungen und Verleumdungen stehen auf der Tagesordnung. Das ist keineswegs übertrieben. Ständig kommt es zu Diffamierungen. Man scheut sich nicht nur, dabei auch das Privat- und Berufsleben in den Schmutz zu ziehen. Es wird bewusst genutzt, um Menschen zu diskreditieren.

“Vereinen statt spalten”

Die Ultras seien “die Fans mit Herz und Seele. Ein Verein ohne Ultras und seine Fanbasis ist nichts wert”, sagt Gesellschafter Hasan Ismaik im Sommer diesen Jahres. Vor wenigen Tagen hört sich das nun anders an. Er ruft nicht nur PRO1860 sondern auch die Ultras dazu auf, den Verein zu verlassen. Eine offene Kampfansage, die leider extreme Auswirkungen hat.

Es ist ein hohes Ziel, das man sich mit dem Motto “Vereinen statt spalten” gesetzt hat. Eine Aktion, die nicht nur das Präsidium und der Verwaltungsrat unterstützt, sondern auch die Geschäftsführung, die sportliche Leitung und die Mannschaft. Die Grundidee mag gut sein. In der Realität klappt es jedoch nicht. Eben weil nicht alle die Aktion unterstützen.

Offene Gewaltandrohung

Die klubpolitischen Unruhen haben dabei immer wieder auch Auswirkungen auf das Privatleben einzelner Funktionäre, Mitarbeiter des Vereins oder der KGaA und auch auf Fans und Mitglieder. Eine bitterböse eMail an Vize-Präsident Hans Sitzberger zeigt nicht nur die blinde Wut einiger Fans, sondern auch die geringe Hemmschwelle in der vermeintlichen Anonymität des Internets. Manchmal aber auch ganz offen. „Dieses Präsidium muss und wird vom Hof gejagt werden. Ich rate Ihnen, sich rechtzeitig um Polizeischutz zu bemühen”, schreibt ein ehemaliger Zahnmediziner, der bereits aus früheren Hass-eMails bekannt ist. Der Verfasser, selbst 30 Jahre im Vorstand eines Sportvereins und vor drei Jahren noch Mitglied des Gemeinderates seiner Heimat, verfasst an den Vize-Präsidenten eine offene Androhung von Gewalt. Verständlicherweise wurde Anzeige erstattet. Mitglied im TSV ist der Verfasser der Drohung nicht, sonst hätte er mit einem Vereinsausschlussverfahren rechnen können.

Auch die Schimpftiraden, die der BR vom Trainingsgelände zeigt, sind nicht wirklich ein positives Aushängeschild für die Löwen. Frust und Ärger ist verständlich. Es ist jedoch eine unglaubliche Doppelmoral, wenn man jegliche Verfehlung junger Menschen der aktiven Szene gleich an den Pranger stellt, ältere Herren mit Lebenserfahrung jedoch aufs Übelste schimpfen dürfen. Mit dem typisch bayerischen Granteln hat das nichts zu tun. Es sind respektlose Wutreden, die dem Verein schaden. Dazu gehört auch die jüngste Mail, die den Vize-Präsidenten einschüchtern soll. Wer Hans Sitzberger kennt, der weiß, dass ihm das nahe geht. Zumal ihn der Weggang von Daniel Bierofka geschockt hat. Er war einer der großen Unterstützer des Trainers. Bierofka wusste das und schätzte ihn ebenfalls.

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