Einspruch abgelehnt: Türkgücü scheitert mit Widerspruch gegen Punkteabzug.

Der Deutsche Fußball-Bund hat den Widerspruch von Türkgücü München gegen den Abzug von insgesamt 11 Punkten abgelehnt. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. Die Stellungnahme des DFB im Wortlaut.

Stellungnahme

Die Fachgruppe Spielbetriebe der DFB GmbH & Co. KG hat als zuständiges Gremium den Widerspruch von Türkgücü München gegen den Abzug von neun Punkten zurückgewiesen, der wegen Insolvenzantrags verhängt worden war. Auch der Beschwerde des Drittligisten gegen den Abzug von zwei Punkten aufgrund eines Auflagenverstoßes ist von der Geschäftsführung der DFB GmbH & Co. KG nicht entsprochen worden. Es bleibt also dabei, dass Türkgücü mit 18 Zählern in der 3. Liga aktuell den letzten Platz einnimmt.   

Die Entscheidungen sind noch nicht rechtskräftig. Gegen den Neun-Punkte-Abzug kann der Klub innerhalb einer Woche Beschwerde beim DFB-Präsidium einlegen. In Bezug auf den Zwei-Punkte-Abzug beträgt die Einspruchsfrist drei Tage, hierbei ist die Fachgruppe Zulassungsbeschwerden die zuständige Instanz.

Insolvenzantrag Ende Januar gestellt

Neun Punkte waren Türkgücü aufgrund des Insolvenzantrags aberkannt worden, den der Klub Ende Januar gestellt hatte. Grundlage ist § 6 Nr. 6. der DFB-Spielordnung. Dort ist festgehalten: Beantragt ein Klub der 3. Liga die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen sich, werden der ersten Mannschaft neun Punkte abgezogen. Maßgeblich für diese Rechtsfolge ist der Insolvenzantrag, nicht die Eröffnung des Insolvenzverfahrens.

Weitere zwei Punkte büßte Türkgücü aufgrund eines Auflagenverstoßes ein. Im Rahmen der Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit während der Saison hatten die Münchner die Auflage vom DFB erhalten, bis zum 20. Januar 2022 eine bis Saisonende festgestellte Liquiditätslücke zu schließen. Diese Vorgabe erfüllte der Drittligist nicht. Die Lücke wurde zu weniger als 50 Prozent geschlossen, so dass gemäß der Richtlinien im DFB-Statut 3.Liga zwei Punkte abgezogen wurden.

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Korrekturleser
Gast
1 Jahr zuvor

Langsam macht sich der vorläufige Insolvenzverwalter angreifbar. Es ist den Schuldnern kaum zu vermitteln, Wie bei einer solch übersichtlichen Insolvenz wie hier es dennoch angeblich drei Monate dauert, die Bücher zu prüfen. Da möchte ich nicht in dessen Haut stecken, denn da werden die Ersten schon rechtliche Schritte gegen ihn vorbereiten.

Üblicherweise dauert es bis zur Eröffnung oder Ablehnung des Insolvenzantrags mangels Masse selbst bei Konzernen nur 2-3 Monate. Anschließend werden die Vermögensgegenstände verwertet.

Wie man also hier irgendwie noch einen Spielbetrieb aufrecht erhalten will, ist mir ein Rätsel. Da reicht es auch nicht, wenn die Spieler auf das Gehalt verzichten. Man hat ja immer noch Kosten. Und ein Gehaltsverzicht wäre auch keine langfristige Option für die positive Fortbestehensprognose.

thrueblue
thrueblue(@thrueblue)
1 Jahr zuvor

Türkgücü wurde der Weg in Liga 3 doch zweimal weit aufgesperrt. Einmal mit dem vorzeitigem Saisonaus der Regionalliga – zum Dank gab es dann die Klage gegen den Pokalplatz von Schweinfurt – und einmal mit dem offensichtlich blinden abnicken der Lizensierungsunterlagen. Bei genauerer Prüfung dieser Unterlagen hätten wir in der Folge auch die Spiele gegen Türkgücü offener gestaltet. Stichpunkt Wettbewerbsverzerrung!
Und so geht der Krug halt solange zum Brunnen bis er bricht. Die „gewonnenen“ Punkte für uns wären zudem eine kleine Kompensation der jüngsten Schiedsrichterentscheidungen 😉

Kassenwart
Kassenwart(@kassenwart)
1 Jahr zuvor

Es war schon eine lächerliche Argumentation seitens Türk Gucci, dass man Corona bedingt auf milde hoffe. TG war wohl der einzige Profi Club im Fußball, der nicht wirklich unter Corona leiden musste, da sie sowieso max 800 Zuschauer hatten.

Der Verein ist vielmehr an Größenwahn, unsolider Finanzplanung sowie völlig überteuerten Kader gescheitert. Er wäre also auch ohne Corona insolvent gegangen.

Aus der Reaktion von TG auf dieses zu erwartende Urteil läßt sich schließen, dass da sehr kurzfristig Spielbetrieb beendet wird.

juergen
juergen(@jr1860)
1 Jahr zuvor

Hauptsache dieser Schwebezustand hat endlich ein Ende!
Jetzt hat der Insolvenzverwalter alle Fakten auf dem Tisch und kann entscheiden ob und wie es weitergeht oder halt nicht…
Auch der “angebliche” Investor aus den USA hat endlich Klarheit über die Zukunft.

Denke aber persönlich, das wars dann…

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