Ein Kommentar
Blick über den Tellerrand: Diskussion um Pyro-Technik
Beim gestrigen Montagsspiel des 1. FC Nürnberg gegen den FC Ingolstadt in der 2. Bundesliga im Max-Morlock-Stadion präsentierten sich die Nürnberger in der Kurve mit einer aufwendigen Choreographie. Auf einem Banner stand: “Nürnberg leuchtet wahrlich in ganz Deutschland, wie eine Sonne unter Mond und Sternen”. In den Rängen war zudem die Silhouette der Stadt Nürnberg zu sehen. Im Oberrang präsentierten die Fans Sterne. Dabei wurde auch mächtig Pyro-Technik verwendet. Bei einer derart aufwendigen Choreo muss man sich dann schon fragen, ob dies vom Verein nicht ausdrücklich geduldet war.
Pyro-Technik nur für “vermögende” Vereine?
Kalkulieren manche Vereine Strafen für Pyro-Technik bewusst ein? Bei einigen Vereinen kamen bereits Gerüchte auf, dass es Absprachen mit den Fans gibt wie viel Pyro-Technik im Jahr verwendet werden kann. Die Diskussion um ein Verbot würde damit definitiv ad absurdum geführt werden. Es kann natürlich nicht sein, dass man sich Pyro-Technik im Endeffekt erkaufen kann. Vereinen würde, sollte es tatsächlich so sein, die Aussetzung von Kollektivstrafen dann gut passen. Geldstrafen sind schnell bezahlt, leere Ränge sind eher kontraproduktiv.
“Pyro-Technik als Luxus-Artikel im DFBDer Deutsche Fußball-Bund e. V. (DFB) ist de...?”
Wir erinnern uns, welche Wirkung der Einsatz von Pyro-Technik durch Fans des TSV 1860 München in den Medien hatte. Ein Verein in der Regionalliga! Aktuell hält sich die Berichterstattung im Hinblick auf das gestrige Montagsspiel zurück. In der Bild wird die Pyro-Technik nur am Rande erwähnt. Es wäre eine gefährliche Doppelmoral, wenn Vereine Leuchtkörper unterstützen und einfach mit Geld die Regelungen des DFBDer Deutsche Fußball-Bund e. V. (DFB) ist de... aushebeln. Pyro würde damit zum Luxus-Artikel des deutschen Fußballs. Und der DFBDer Deutsche Fußball-Bund e. V. (DFB) ist de... kassiert mächtig ab. 1,5 Millionen Euro kassierte der Verband als Strafen im Jahr 2014 für Fan-Fehlverhalten von den Vereinen. Im Jahr 2015 waren es dann schon 1,7 Millionen.
Wünschenswert wäre es, wenn sich kalte Pyro-Technik, wie sie aktuell in Dänemark eingeführt wird, durchsetzen kann. Pyro sollte in jedem Fall nicht zum Luxus-Artikel im DFBDer Deutsche Fußball-Bund e. V. (DFB) ist de... werden.
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