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Ein trauriges Kapitel bei 1860 – Hans Sitzberger ist Opfer einer selbstsüchtigen Klubpolitik

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Der Verwaltungsrat des TSV München von 1860 e.V. hat Vizepräsident Hans Sitzberger zunächst das Vertrauen entzogen und ging nun einen Schritt weiter. Man empfiehlt den Mitgliedern die Abwahl bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Die Geschichte hat einen traurigen Hintergrund – zumindest aus unserer Sicht ist Hans Sitzberger das Opfer einer selbstsüchtigen Klubpolitik. Ein Kommentar der Redaktion.

Nein Vizepräsident Hans Sitzberger hat keine vertrauliche Email an die Abendzeitung geschickt. Wer Sitzberger einen derartigen Schritt zutraut, kennt ihn schlecht. Sitzberger ist ein Löwe mit einem hohen moralischen Verständnis. Es mag durchaus sein, dass der Funktionär auch mal aus dem Nähkästchen plauderte, aber dann nur gegenüber Personen, von denen er glaubte, dass er ihnen vertrauen kann. Und auch nur im eigentlich positiven Sinne, wenn auch aus seiner Sichtweise, die man nicht immer teilen muss. Dass es nicht korrekt ist, wenn Informationen an Dritte gelangen, sollte außer Frage stehen. Auch, das der Verwaltungsrat nun so reagieren muss, wie er reagiert. Sitzberger ist jedoch, das ist unsere Meinung, definitiv nicht den bewussten Schritt gegangen und hat Emails aktiv an die Presse weitergeleitet. Wir glauben das vor allem deshalb nicht, weil es eben etwas anderes ist, ob einer von jemanden taktisch klug ausgefragt wird und derjenige in einer gewissen Leichtgläubigkeit redet oder derjenige bewusst aus Eigeninitiative eine Mail versendet. Die Abendzeitung hat in einem Artikel auch bereits erklärt, dass sie die Mail nicht von Sitzberger habe.

Irgendwie gelangten vertrauliche Daten dennoch an das Boulevardblatt. Und zwar höchstwahrscheinlich aus klubpolitischem Kalkül. Von dem nun niemand profitiert. Weder die Profifußball KGaA, noch HAM International und nicht der e.V.. Wer das nun war und ob es Zwischenstationen gab, darüber kann man vortrefflich spekulieren. Im Endeffekt ist aber eines klar: wer es am Ende an die Abendzeitung weitergeleitet hat, wollte dem TSV München von 1860 e.V. schaden. Das mag man noch einfach als taktischen Schachzug abtun. Und man kann auch darüber diskutieren, ob so etwas die Öffentlichkeit erfahren sollte oder nicht. Die Abendzeitung ist der Meinung, dass die Öffentlichkeit ein Anrecht darauf hat. Zumindest hoffen wir, dass es nicht um Klicks oder Leserzahlen ging, sondern um ein journalistischen Auftrag. Wir sind dieser Meinung nicht. Aber wie gesagt, darüber kann man sich streiten.

Eines ist aber sicher – wer es an die Abendzeitung geschickt hat, der hat billigend in Kauf genommen, dass diese Sache auf den Schultern von Hans Sitzberger ausgetragen wird. Mit nicht vorhersehbaren Folgen. Klar war in jedem Fall, dass der Vizepräsident damit in der Kritik stehen wird. Dass man ihm Vorwürfe machen und es möglicherweise auch zu seiner Abwahl kommen wird. Dass er von den einen in Frage gestellt wird und von anderen möglicherweise hingegen als Heilsbringer gesehen wird, der nun gegen den e.V. weiter vorgehen und noch mehr an die Öffentlichkeit bringen muss. Das ist eine Last, die erdrückend sein kann. Wer auch immer es getan hat, ist entweder saudämlich oder aber er hat Sitzberger bewusst geopfert. Das ist moralisch verwerflich. Umso mehr dieser Fall nun weiter instrumentalisiert wird, umso schändlicher ist es.

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