Die Süddeutsche Zeitung hat ein interessantes Portrait eines typischen Sechzger-Spieltages herausgebracht. Bilder und Worte von Fans rund um die gelebte Fußballkultur beim TSV 1860 München.
Mit dabei sind Leo Preschl, der sich nach der Zeit nach Corona sehnt: “Normalerweise dreht sich am Spieltag alles darum, gemeinsam etwas zu erleben. Du triffst dich vorher zum Weißwurstfrühstück, und nach dem Schlusspfiff geht es zusammen weiter. Das Spiel spielt an so einem Tag natürlich eine Rolle, aber vielleicht gar nicht die wichtigste.”
Und Lisa Braner, die seit Jahren eine Dauerkarte hat und den ganzen Spieltag genießt: “Ein Spieltag ist viel mehr als das Spiel selbst. Er beginnt schon Stunden vorher. Man läuft den Giesinger Berg hoch, am besten noch bei schönem Wetter, dann geht es die Tegernseer Landstraße entlang.”
Auch mit dabei Florian Falterer, der die Bar Riffraff betreibt und weiß – kurz vor Anpfiff ist es leer in seiner Bar. Weil jeder eine Dauerkarte hat. Den Ausnahmezustand in Form eines Spieltages vermisst er im positiven Sinne.
Sabine Popp vermisst die Spiele live vor Ort. Sie sieht sich als kritischen Fußballfan. Sie stört, dass Fans nur noch als Konsumenten gesehen werden. Dem Spruch “Fußball gehört den Fans” kann sie sich komplett anschließen.
Franz Hell darf natürlich in einem solchen Portrait nicht fehlen. Fast wie eine Familie seien die Allesfahrer für ihn. Seit 1970 hat er nahezu alle Spiele gesehen. “Es ist ein zwiespältiges Gefühl. Einerseits haben wir gerade sehr viel Freude mit unserer Mannschaft”, meint er über die Pandemie. Andererseits sei es Schade als Fan nicht dabei zu sein.
Das Portrait findet man hier: https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/muenchen/1860-muenchen-fans-ueber-die-saison-e371574/
Titelbild: (c) imago, https://www.imago-images.de/