Du betrachtest gerade Ein permanenter Entwicklungsprozess statt ständigen Aufstiegs-Schwärmereien – ein Kommentar
(c) imago/Lackovic

Ein permanenter Entwicklungsprozess statt ständigen Aufstiegs-Schwärmereien – ein Kommentar

  • Beitrags-Kommentare:2 Kommentare
  • Lesedauer:4 min Lesezeit

Mit Sacharbeit und einem permantenten Entwicklungsprozess die neue Saison gestalten. Dann klappt es auch mit dem Aufstieg. Ein Kommentar darüber, warum wir die Spiele genießen und nicht immer vom Aufstieg reden sollten. Als Fans.

Nach dem Spiel gegen Wacker Burghausen nahm sich Trainer Michael Köllner die Zeit, um sich im Löwenstüberl das EM-Finale anzuschauen und einen Steckerlfisch zu essen. Dazu trank er ein Radler. Köllner ist vor allem eines: ein Fan des Fußballs. Der Sport ist ein großer Teil seines Lebens. Er schaut gern Fußball, er spricht gern über Fußball und er lebt Fußball. Mit dem TSV 1860 München möchte Köllner aufsteigen. Aufsteigen – das möchten alle Löwen. Der TSV 1860 tut jedoch gut daran, es wie im vergangenen Jahr mit Bescheidenheit und Demut anzugehen. Und vor allem sollte man die Vorbereitungsphase nicht überbewerten.

Hohes mediales Interesse

Die Löwen sind ein unruhiger Klub mit viel Bewegung. Bei jedem Thema gibt jeder seinen Senf dazu. Das mediale Interesse ist äußerst hoch. Die Fans leben seit Jahren ein Leben zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Das hat Vor- und Nachteile. Köllner konnte sich bei Sechzig wie kein anderer als Trainer positionieren und das Interesse anderer Klubs wecken. Angebote gab es nicht nur aus Wien, sondern auch aus Deutschland. Und auch die KGaA profitiert von dem hohen Focus. Werbepartner des TSV zu sein, das lohnt sich. Weil die Löwen immer irgendwie Thema sind. Und deshalb auch die Sponsoren stets erscheinen.

Testspiele werden oft überbewertet

Aktuell werden die Grundlagen gelegt. Trainer Michael Köllner wird wohl vor allem sich und die Mannschaft ausprobieren, um flexibel und mit Überraschungen in die neue Saison zu gehen. Die Spieler sollen Vertrauen in den Trainer und in seine Vorstellungen gewinnen. In den Testspielen gilt es, sich auzuprobieren und zu testen, ob die erdachten Spielstrukturen bereits umsetzbar sind. In der Öffentlichkeit werden Testspiele dabei oft überbewertet. Das ist auch aktuell wieder der Fall.

Mehr Demut

Im Löwenstüberl, in den sozialen Netzwerken oder am Spielfeldrand: aktuell sprechen viele Löwen vor allem von einem: vom Aufstieg. Und da sollten wir uns alle vielleicht ein wenig zurücknehmen. Vermutlich wird es wieder Zeit für mehr Demut und weniger Euphorie. Ja, die Löwen können um den Aufstieg mitspielen. Doch der Fußball-Teufel ist ein Eichhörnchen. Eine Garantie gibt es nicht. Selbst wenn in vielen Bereichen die Basis für eine erfolgreiche Saison gelegt wurde, Michael Köllner und die Mannschaft tun gut daran, wie auch im vergangenen Jahr, die Saison als permanenten Entwicklungsprozess zu sehen, nicht nur die Vorbereitungsphase und die Testspiele. Bereits vergangene Saison klappte das ganz gut. Mit dem Aufstieg wurde es leider nichts, aber auch letzte Saison war das Ziel nicht anders als in der kommenden Saison. Man wollte aufsteigen. In der kommenden Phase gilt es nun das Zünglein an der Waage zu aktivieren. Vielleicht ist es ganz sinnvoll, bereits vorab den Druck wieder zu nehmen. Und nicht permanent vom Aufstieg zu reden. Sondern Spiel für Spiel zu genießen. Nein, den Aufstieg versprechen kann Köllner nicht. Sehr wohl aber eine hoffentlich stetige Entwicklung der Mannschaft. Und die soll uns wieder so viel Spaß machen wie im vergangenen Jahr. Hoffentlich dann auch wieder mit Fan-Unterstützung.

Titelbild: (c) imago/Lackovic

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
2 Kommentare
Neueste
Älteste Meist bewertet
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen