Es war so sicher wie das Amen in der Kirche. Beginne ich eine Serie rund um den Lobbyismus von HAM International und damit eine rückblickende Betrachtung der vergangenen Jahre, werden mir wieder einige vorwerfen, ich möchte Unruhe stiften. Zurecht? Dazu ein Kommentar.
Kein echter Löwe, meint ein User auf Facebook über mich. Weil ich ein Thema aufgreife, das aktuell aus seiner Sicht einfach nicht passt. Es läuft im Moment. Unruhe ist also nicht angebracht. Und damit auch nicht die Thematisierung des Lobbyismus in den vergangenen Jahren. Wohlgemerkt, ein Lobbyismus, der auch heute noch existent ist, sich aber verändert hat. Aber das kommt in einem späteren Teil der Serie, die ich gestern begonnen habe. “Mal wieder schüren die Hobby-Journalisten vom LM Unruhe im Aufstiegsendspurt. Da hat jemand Angst vor der 2. Liga”, schreibt ein anderer User. Habe ich nicht. Haben wir nicht. Im Gegenteil. Gerade auch im Hinblick auf den Ausbau des Grünwalder Stadions wäre ein schnellstmöglicher Aufstieg positiv. Und sportlich könnte die kommende Saison in der 2. Bundesliga die wohl spannendeste deutsche Liga werden. Eventuell auch mit dem 1. FC Köln und Schalke.
Die Geschäftsführung und die sportliche Führung der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA sind unbelastet. Marc-Nicolai PfeiferMarc-Nicolai Pfeifer wurde am 19. Dezember 1980 in Ludwigsbu... Mehr als Finanz-Geschäftsführer, Sport-Geschäftsführer Günther GorenzelGünther Gorenzel-Simonitsch wurde am 10. Oktober 1971 in Gr... Mehr und auch Trainer Michael KöllnerMichael wurde am 29. Dezember 1969 in Fuchsmühl geboren. Er... Mehr haben zumindest mit dem ersten Teil meines Artikels rund um den Lobbyismus von HAM International nichts zu tun. Glaubt jemand ernsthaft, dass es Auswirkungen auf ihre Arbeit hat? Weil sich ein Fan-Magazin mit einer Thematik beschäftigt, die die vergangenen Jahre Einfluss hatte? Das ehrt mich einerseits, wenn jemand glaubt, wir hätten soviel Einfluss. Den haben wir aber in keinster Weise. Und das ist auch gut so. In welcher Form sollte es sonst Auswirkungen auf den aktuellen Kurs haben? Oder geht es darum, dass man die Öffentlichkeit nicht mit solchen Themen “belasten” soll? Werden Sponsoren abgeschreckt, wenn man anspricht, was im Grunde jeder weiß? Oder möchte der eine oder andere einfach solche Themen nicht hören?
Als wir den Fall rund um Gerhard Schnell und die sogenannte Email-Affäre öffentlich machten, wurde ich bereits mit der Frage konfrontiert. Ist es beim aktuellen Kurs notwendig, solche Sachen zu thematisieren? Das ist durchaus ein Gewissenskonflikt. Man will in “fetten Jahren” eben nicht der biblische Josef sein. Josef, das war derjenige, der dem Pharao Ägyptens erklärte, dass er in den guten Jahren für die schlechten Jahre vorsorgen soll. Der Pharao vertraute ihm, füllte die Kornspeicher und die kommende Hungerzeit wurde überstanden.
Es ist von eh und je eine Problematik beim TSV 1860 München, dass man immer wieder auf einen Neustart hofft und sich blenden lässt. Die Vergangenheit abhakt und nur nach vorne schaut. Wir erinnern uns durchaus: Man hat die KGaA in den letzten Jahren nicht nur einmal verschuldet, sondern immer wieder. Und immer wieder glaubte man, es wären aktuell andere Voraussetzungen gegeben. Das es jetzt anders wäre. Und das ist auch genau der Sinn meiner Serie über den Lobbyismus. Nämlich aufzuzeigen, dass man immer wieder die Realität weggelächelt hat. Und jeder euphorisch den IST-Zustand bejubelt hat. Dieser Zustand blieb allerdings nie.
Und immer dann, wenn es nicht lief, kam zum Beispiel ein neuer Email-Angriff auf die KGaA. Deshalb war es wichtig, diese Thematik JETZT anzusprechen. Und sie ist hoffentlich nun tatsächlich vom Tisch. Oder hat zumindest einen ordentlichen Dämpfer bekommen und Verantwortliche als auch Fans sensibilisiert. Wenn nicht jetzt, wann denn dann?
Dem Erfolg der Profis hat es nicht einmal annähernd geschadet. Und das wäre auch fatal. Wir sprechen hier von einer professionellen Fußballmannschaft. Und nicht von einer Schulklasse, die einen Ausflug plant und sich darüber aufregt, dass der Klassenlehrer bittet, Regenklamotten mitzunehmen, obwohl aktuell draußen noch die Sonne scheint. Ich erinnere mich zurück, wie oft mich meine Mutter gebeten hat, einen Pullover mitzunehmen. Und ich es nicht getan habe, weil es draußen schön war. Am Abend wurde es kalt und ich fror. So etwas passiert mir als Erwachsener nicht mehr oder zumindest nur selten.
Wer einfach nur den aktuellen sportlichen Zustand genießen möchte, der soll das tun. Und eben unsere Berichterstattung ausblenden. Aber ich behaupte mal, dass diejenigen, die uns Unruhe vorwerfen, sehr identisch mit denjenigen sind, die vor Kurzem noch den schmalen Kader beklagt und Untergangszenarien diskutiert haben. Und die, wenn das nächste Spiel verloren geht, auch wieder irgendeinen Schuldigen suchen. Bei einigen habe ich sogar eindeutige Beweise, weil ich ihre Kommentare sehr genau verfolge.
Die Löwen spielen eine ausgezeichnete Saison. Sie haben Aufstiegschancen. Und wir hoffen alle, dass es am Ende reicht. Aber selbst wenn es nicht reicht, im Moment macht es jeden Spieltag mehr Spaß. Allerdings wollen wir eben nicht nur eine Momentaufnahme. Wir wollen eine gesicherte Zukunft. Wir wollen, dass die Gesellschafter ihre aktuelle Basis aufrecht erhalten und es im Sommer wieder zu vernünftigen Gesprächen im Hinblick auf die nächste Fortführungsprognose kommt. Wir wollen, dass es im Hinblick auf das Stadion vorwärts geht. Das geht manchmal eben nicht ohne Blick zurück.
Titelbild von nyochi
Macht bitte ruhig weiter so, liebes LM!!! Es ist existentiell wichtig, die Fehler u. deren wahren Hintergründe, Ursachen u. Zusammenhänge zu erforschen, zu erkennen, zu ergründen, herauszufinden u. herauszuarbeiten u. daraus als Verein u. Profi-KGaA die richtigen Erkenntnisse, Konsequenzen u. Schlussfolgerungen zieht, um solche fatalen Fehler mit den daraus resultierenden Fehlentwicklungen u. Katastrophen der Vergangenheit in der Zukunft mit aller Kraft u. Konsequenz zu vermeiden u. nicht so o. so ähnlich wiederholt. Dazu ist es eben so wichtig, finde ich, wie Du,
arik, dass ja auch schreibst, in Phasen des Erfolgs u. der Ruhe u. des Friedens in den Führungsebenen, diese Erkenntnisse u. Erfahrungen wach zu halten u. nicht zu vergessen o. zeitweise zu verdrängen…, denn macht man das, wird es zunehmend gefährlicher, dass wir früher o. später gleiche o. ähnliche fatale Fehler wiederholen, was wir Löwen alle nicht wollen. Deshalb ist Erinnerung an diese Fehler der Vergangenheit, Vorsicht u. Besonnenheit, Geduld u. Nachhaltigkeit, Professionalität, Fachkompetenz u. Bodenständigkeit für eine vernünftige finanzielle, wirtschaftliche u. sportliche Entwicklung notwendig, um langfristig überleben zu können u. nachhaltig erfolgreich sein zu können. Dafür spricht für mich das bisherige Handeln der führenden Vereinsgremien um das Präsidium mit Robert Reisinger, Heinz Schmidt u. Hans Sitzberger. Auch das Interview von Robert Reisinger zum Stadionthema mit dem Sechziger-Umbau finde ich dementsprechend sehr vernünftig, umsichtig u. besonnen, sehr gut überlegt, abwägend u. intelligent argumentiert u. eben nicht alles o. nichts o. wenn, dann nur so… . Ich erkenne dabei, wie auch beim Handeln unserer Vereinsführung seit dem Doppelabstieg seit 2017 mit dem Konsolidierungskurs, ein sehr sorgfältiges, besonnenes, vernünftiges u. überlegtes Handeln u. Suchen nach wirtschaftlich u. finanziell vertretbaren, tragbaren u. bestmöglichen Lösungen u. Entscheidungen in allen Bereichen. Also eben nicht mehr, wie schon zu oft in der Vergangenheit, weiter mit Schulden ohne Ende, angstrebter erkaufter sportlicher Erfolg um jeden Preis, koste es, was es wolle auf die Gefahr des Totalruins…usw., sondern mit dem wirtschaften, was man einnimmt bzw. mit den zusätzlichen Finanzmitteln arbeitet, die wirtschaftlich vertretbar sind. Ich hoffe, dass dieser Kurs bei uns Löwen immer weiter so vernünftig fortgeführt wird!!!
Auf Sechzig, auf die Löwen!!!
#ELiL
💙🦁💙✌👏👍👟⚽️🎯
Da schlagen 2 Herzen in meiner Brust. Auf der einen Seite sehe ich das wie Du und bin ein Fan davon bei manchen Themen wie dem Email-Dummfug, etc. klaren Tisch zu machen, auf der anderen Seite sehe ich dann je nach Lager (die irgendwie dauheraft Omnipräsent sind, ohne moderate Mitte) die Erwartungshaltung das Thema aufzuklären, während die andere Seite dann wieder andere Leichen mit mehr oder weniger fortgeschrittenen Verwesungsstatus aus dem Keller holt und “obduziert” haben will.
Will meinen, Aufarbeitung ist keine direktionale Sache – der Zustand den der TSV gerade hat, haben mehrere Seiten mit unterschiedlichen Playern herbeigeführt. Wo fängt man da an, wo hört man da auf? Ich sehe jetzt schon die Unkenrufe nach diesem und jenem Thema wie “Nadelstichemails” oder die “angekündigte Transparenz bzgl. Fauserbericht” herausgezerrt, die dann zwangsläufig auch wieder vorgebracht werden. Wie sinnig oder unsinnig das auch sein mag. Und damit verbunden auch eine gewisse Unruhe, die das reinbringen kann.
Ich finde es sehr wichtig, die Vergangenheit mit ihren furchtbaren Fehlern aufzuarbeiten! Andernfalls läuft man Gefahr, genau diese Fehler immer wieder zu wiederholen.
Welche (tiefgründige) Absicht lag eigentlich der Auswahl des Artikel-Fotos zugrunde?
Die Affen suchen die Laus im Pelz?
Die berühmten drei Affen, die nichts sagen, hören, sehen wollen?
Oder gab’s einfach nichts Passendes, was den Inhalt des Artikels fototechnisch auf den berühmten Punkt gebracht hätte?
Ein Zusammenhang mit unseren geliebten Löwen mag sich mir nicht erschließen.
Im Übrigen stimme ich mit den meisten der hier veröffentlichten Kommentare überein.
Wenn es ein “Exklusiv-Blogger” in den langen Jahren seines “journalistischen Tuns” nicht geschafft hat, den TSV 1860 München und seine treuen Fans dauerhaft zu entzweien, dann wird Arik’s investigativer Artikel das erst recht nicht schaffen.
*Zwinker Smiley*
Frei nach Tacitus: “Den Erfolg nehmen alle für sich in Anspruch, der Misserfolg wird einem einzigen zugerechnet.”
Insofern, Arik, sehe ich Dich in einer Reihe mit vielen andern. Sollte es am Schluss nicht reichen, wissen wir doch alle, wer Schuld ist und das bist nicht du, oder?😎
Im Ernst, solche “Fans” kann ich nicht ernst nehmen. Nach einem schlechten Spiel werden sofort neue Spieler gefordert und der Hälfte der Mannschaft wird die Ligatauglichkeit abgesprochen. Wie auch jetzt, wenn man man positv die nächsten Spiele kommentiert und so wie ich, solange es rechnerisch noch möglich ist, an Aufstieg oder Relegation glaubt. Sofort bekommt man dargelegt, dass man mindestens das Doppelte der Mehreinahmen der 2.Liga vorab “investieren” muß, damit man überhaupt eine ligataugliche Mannschaft bekommt. Andere positive Beispiele werden generell abgelehnt. Ich denke man braucht in erster Line einen für jegliche Liga tauglichen Mannschaftsgeist und Trainer und das haben wir beides. Die eine oder andere Verstärkung auf manchen Positionen wäre sicher hilfreich. Aber es gilt nach wie vor die Phrase: 11 gute(teure) Spieler sind noch lange keine gute Mannschaft, wie man auch dieses Jahr wieder auf vielfältige Weise sehen kann.Insofern bin ich optimistisch, so wie man mich hier kennt.
Auf deine weiteren Berichte zu diesem Thema freue ich mich schon und bin wie Du der festen Meinung, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hat.
Wenn man schon die 2. Liga im Fokus hat und sich auf Spiele gegen Schalke und Köln freut, sollte man den Standpunkt GWS mit 18100 grundsätzlich überdenken!
Allen Leuten Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
Arik Steen, der Satz “Gerade im Hinblick auf den Ausbau des Grünwalder Stadions wäre ein Aufstieg positiv.” sagt eigentlich schon genug. Das ist sowas von schwammig, da der Ausbau noch lange nicht beschlossen ist, und womit du keine klare Haltung zu einem Aufstieg hast bzw. es dir egal zu sein scheint.
Darauf aufgebaut liest sich der Rest dann mit Zweifel, was die Absicht dahinter angeht. Psychologisch sehr sehr schlecht.
Völlig richtig. Ohne Blick zurück und Fehlereingeständnisse, Lehren für die Zukunft und Handeln im Sinne der Mitglieder-und Fanmehrheit geht es nun mal nicht. Sportlich gesehen läuft es besser als erwartet und hoffen wir doch Alle auf den Wiederaufstieg. Mit etwas mehr Spielglück und ohne weiteres Verletzungspech gegenüber den Konkurrenten kann das mit diesem Trainer und Kader schon bis 22. Mai gelingen . Wirtschaftlich bleibt diese KGaA eine Baustelle und nur mit einem Schuldenschnitt zukunftsfähig bzw. länger konkurrenzfähig. Hier braucht es das Umdenken des Mehrheitsgesellschafter, der ja mehrfach Angebote für seine Anteile in jüngerer Vergangenheit eingeholt oder zumindest angetragen bekommen hat. Als treuer Fan und Kunde wünschen ich mir das Beste für den Klub und sportliche Erfolge und tief im Herzen eine Entwicklung, wie sie z.B Union Berlin, SC Freiburg oder Eintracht Frankfurt hinbekommen haben. Mit Geduld und den fähigen Leuten am Ruder. Kritik in den Foren gehört auch dazu, aber sollte auch besten Falls fair bleiben..unter leidgeprüften Löwen!
Naja, ich muss ehrlich sagen: Mir wäre es lieber, im Moment nichts jenseits des Sportes zu hören. Gerade, weil es im Moment nicht ganz schlecht aussieht und ein bisschen Unruhe tatsächlich entsteht. Das hätte ich mir z.B. eher als Sommerfüller gewünscht.
ABER: Die Aufarbeitung ist notwendig. Und zwar nicht “aus heiterem Himmel”, sondern weil genau jetzt ganz konkret der ARGE-Vorsitzende aus bekannten Gründen seinen Hut nehmen musste. Das ist für mich schon der Aufhänger, der eine derartige Aufarbeiten genau jetzt rechtfertigt.
So oder so eine tolle Arbeit!
Volle Zustimmung.
Man muss in der Lage sein, strategische Weichenstellung von taktischen, kurzfristigen Weichenstellungen zu unterscheiden.
Und sein wir doch mal ehrlich. Selbst wenn der unwahrscheinliche Fall eines Aufstiegs eintreten sollte, wäre die Situation auch nicht von heut auf morgen rosig.
Die KGaA ist nach wie vor überschuldet. Mit Genussscheinen, ok, aber Schulden. Der Etat ist gesichert in einer Größenordnung eines mittleren Drittligisten. Zusätzliche Einnahmen aus Fernsehgeldern würden durch einen Aufstieg zwar signifikant sein – Größenordnung 6 Millionen – aber im Vergleich zur 2.Liga Konkurrenz deutlich geringer (bis zu Faktor 2.5). Wir wären also nach wie vor der finanzielle Underdog.
Auch die Strategie des Geldgebens durch Kredite würde sich von Seiten Ismaik wahrscheinlich nicht ändern.
Fragestellungen wie Kapitalerhöhung, Finanzierung des Trainingszentrums, etc. wären immer noch offen, ob 2.Liga oder 3.Liga.
Und der eingeschlagene Konsolidierungskurs wäre immer noch alternativlos. Mit gegebenen Mitteln gute Arbeit machen. Nicht mehr ausgeben, als man einnimmt. Langfristig sauber arbeiten, junge Spieler besser machen, die Qualität der Mannschaft konstant steigern, in der Hoffnung, stetig besser zu werden.
Eine Berichterstattung über die Vergangenheit ändert an all dem nichts.
Richtig so Arik, du kannst ruhigen Gewissens weiter schreiben.
Selbst Befürworter von Ismaik sollten sich daran eigentlich nicht stören, denn was passiert ist ist halt mal passiert. Und nur wenn ich mal einen oder mehrere Fehler mache heißt es nicht das ich daran nicht mehr erinnert werden darf,denn niemand ist fehlerfrei!
Als blödes Beispiel das dritte Reich: soll man den Wahnsinn der damals passiert ist tot schweigen? Bestimmt nicht! Warum sollte man andere Fehler tot schweigen?
Wichtig ist daß man aus seinen Fehlern lernt, nur darauf kommt es an!
Und das Löwenmagazin soll die Spieler oder den gesamten Stab verunsichern? Naja, man sollte nicht aus einer Mücke einen Elefanten machen 😂