Du betrachtest gerade Ein Kommentar zum Kraftakt der Fußballabteilung im Hinblick auf das NLZDepositphotosc

Ein Kommentar zum Kraftakt der Fußballabteilung im Hinblick auf das NLZ

  • Beitrags-Kommentare:13 Kommentare
  • Lesedauer:4 min Lesezeit

Es ist ein enormer Kraftakt, den die Fußballabteilung jedes Jahr unternehmen muss, um den Deutschen Fußball-Bund zufrieden zu stellen. Die Löwen betreiben Flickschusterei. Das ist einerseits löblich, denn nur so kann der Status des Nachwuchsleistungszentrum erhalten bleiben. Andererseits traurig, dass die KGaA jede Idee einer dauerhaften Lösung ablehnt. Ein Kommentar der Redaktion.

Es ist die wesentliche Aufgabe der Fußballabteilung, nicht nur nett über die positiven Errungenschaften im Amateurfußball zu berichten, sondern auch kritische Themen anzusprechen. Mancherorts kommt das nicht gut an. Die Abteilung würde gegen die KGaA austeilen, heißt es auf dieblaue24. In den Kommentaren ist von einem KGaA-Bashing die Rede. Erneut wird auch der Giesinger Staat erwähnt. Es sei alles eine Verschwörung gegen HAM International. Und natürlich gegen Marc-Nicolai Pfeifer.

Nein, das ist es nicht. In keiner Weise. Es ist kein Kampf zwischen der KGaA und dem e.V., sondern vielmehr ein Appell an den Partner, dass man das Nachwuchsleistungszentrum auf starke Füße stellen muss. Alleine kann das weder der e.V., noch die KGaA. Vorschläge hat der e.V. gemacht. Die Profifußball KGaA predigt zwar immer das “gemeinsam” und nutzt entsprechende Hashtags, lebt diesen gemeinschaftlichen Gedanken aber in keiner Weise. Das muss kritisiert und transparent aufgearbeitet werden, auch wenn es dem Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer nicht gefällt. Gemeinsam, das heißt nicht: Als Fans und Mitglieder den Mund halten, brav die Dauerkarte kaufen und im Fanblock den Schal schwenken. Respekt im Rahmen eines gemeinsamen Weges ist keine Einbahnstraße. Und ein gemeinsamer Weg muss auch kritikfähig sein.

Ja, die Abteilungsleitung könnte das Nachwuchsleistungszentrum auch Stück für Stück absaufen lassen. Wie ein Damoklesschwert hängen die Richtlinien des Deutschen Fußball-Bundes drohend über den Löwen. Es droht der Wegfall von Fördergeldern und auch die Herabstufung des Nachwuchsleistungszentrum. Für den TSV 1860 wäre das der Worst Case. Sowohl für die Profifußball-KGaA, als auch den Verein. Während Geschäftsführer Pfeifer sinnvolle Verhandlungen am Tisch verweigert, ziehen die Verantwortlichen des e.V. ihre Handschuhe an. Wie Heinzelmännchen arbeiten sie Hand in Hand mit anderen e.V.-Vertretern, den Vertretern im Nachwuchsleistungszentrum und dem Förderverein der Unternehmer für Sechzig, um den Laden am Laufen zu halten. Das ist nicht selbstverständlich. Man entgeht so Jahr für Jahr den drohenden Konsequenzen seitens des Deutschen Fußball-Bundes.

Die Abteilungsleitung hat recht, wenn sie in manchen Bereichen mehr fordert als nur diese Flickschusterei. Es ist fast schon frech, Geschäftsführer einer Profifußball-Firma zu sein, stolz das eigene Nachwuchszentrum zu präsentieren, von den dortigen Talenten zu zehren und die Namensrechte am NLZ zu verkaufen, aber nicht gewillt zu sein, wesentliche Kernaufgaben zu erfüllen. Dass der eigene Nachwuchs auf Plätzen trainieren muss, die keine gesunde Ausübung des Sports ermöglichen, ist eine Schande. Pfeifer riskiert damit Verletzungen seiner zukünftigen Spieler. Und er vergrault potentielle neue Spieler, bevor sie überhaupt den Löwen auf der Brust tragen.

Die Abteilungsleitung will nicht gegen die KGaA schießen, wie mancherorts behauptet wird. Sondern sie will ein gesundes Nachwuchsleistungszentrum, von dem auch der Profifußball zehren kann. Dazu benötigt sie einen Geschäftsführer als Verhandlungspartner, der sich nicht nur lächelnd mit irgend welchen Sponsoren ablichten lässt, sondern auch derartig wichtige Themen aufgreift. Und vor allem angeht.

Artikel zu dieser Thematik: Fußballabteilung bemängelt fehlende Verhandlungsbereitschaft der Profifußball-KGaA (loewenmagazin.de)

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
13 Kommentare
Neueste
Älteste Meist bewertet
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen