Geld ja, aber nicht um jeden Preis …
… und vor allem nicht so, dass die positive Fortführungsprognose gefährdet wird. Das war der Tenor des Präsidiums in der vergangenen Woche. Man blieb standhaft und lehnte das erste Angebot des Investors ab. Auf keinen Fall wollte man das Darlehen von Hauptsponsor „die Bayerische“ ablösen und damit den Zahlungsfähigkeitsnachweis der KGaA gefährden.
2 Millionen in Form von Genussrechten
Nach vielen weiteren Verhandlungen hat man sich nun geeinigt. Der Investor schickte seinen Statthalter Saki StimoniarisAthanasaios "Saki" wurde am 9. April 1971 in München gebore... in die Verhandlungen. Der e.V. setzte Karl-Christian Bay an den Verhandlungstisch. In der Zwischenzeit gibt es ein Ergebnis. Mit dem alle drei Seiten zufrieden sein können. 2 Millionen Euro zur Erhöhung des Budgets. Allerdings nicht als Darlehen, sondern in Form von Genussrechten.
Jeder profitiert im gleichen Maße
Ist man ehrlich, dann profitiert jeder im gleichen Maße. Um die gesamte Sache objektiv zu sehen, muss man allerdings eines: die Sache ohne Hass sehen und ohne persönlich zu werden. Einigen gelingt das nicht. Manch einer droht, seine Dauerkarte zurückzugeben, weil man nun doch Geld vom Investor angenommen hat. Das ist kurzsichtig gedacht, denn das Präsidium musste zum Wohle des gesamten Vereins abwägen. Andere wiederrum wiederholen seit Stunden Lobeshymnen auf Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... und werden zudem nicht müde, e.V.-Verantwortliche trotz einer Einigung aufs Übelste zu beschimpfen. In einer Beharrlichkeit und einem Rhythmus, die einen zweifeln lassen. Entweder hat mancher „Fan“ den gesamten Tag rein gar nichts zu tun und kann stundenlang Beleidigungen ins Internet setzen, oder aber die Sache hat Methode. Vielen geht es längst nicht mehr um die Sache, sondern um den anderen untergehen zu sehen.
Dabei ist aktuell eigentlich jeder in gewisser Weise Gewinner.
Der erste Gewinner: die KGaA und die Mannschaft
Zufrieden kann zum einen die KGaA sein, deren Zahlungsfähigkeit nicht gefährdet wird. Es ist nun ein höheres Budget vorhanden. Man ist in der komfortablen Lage, nun mehr Geld auszugeben. Vor allem für Daniel Bierofka ist dies sicherlich eine große Erleichterung. Sein Ziel ist es, nicht gegen den Abstieg zu spielen. Er hat nun Handlungssicherheit und seine Wünsche können zum Teil erfüllt werden. Allerdings ändert sich für ihn damit auch die Ausgangslage. Man wird von ihm sportlich mehr erwarten und die 3. LigaDritthöchste Spielklasse im Meisterschaftssystem des deutsc... ist sicherlich nicht einfach – höheres Budget hin oder her. In der Regionalliga hat er oft tief gestapelt. Hat davon gesprochen, dass die anderen Mannschaften nichts zu verlieren hätten. Er hat immer wieder betont, dass für die Amateure jedes Spiel gegen 1860 das Spiel des Jahres sei und die Hobby-Kicker immer hundert Prozent geben würden. Allerdings muss man bedenken, dass man gerade gegen die II. Mannschaften nicht geglänzt hat. In der 3. LigaDritthöchste Spielklasse im Meisterschaftssystem des deutsc... ist man nun einer von vielen und muss sich wirklich durchbeißen. Von Spiel zu Spiel.
Investor Ismaik und die Chance auf Wertsteigerung
Investor Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... profitiert von der Wertigkeit der durch die Erhöhung des Budgets entstehenden Mannschaft. Umso erfolgreicher man in der 3. LigaDritthöchste Spielklasse im Meisterschaftssystem des deutsc... ist, umso höher wird sein getätigtes Invest bewertet. Die aktuell versprochenen 2 Millionen wird er so schnell nicht wiedersehen. Von ihnen profitiert er erst, wenn die Löwen Gewinn machen. Das heißt auch: wenn die KGaA gesundet. Dafür muss man sie jedoch machen lassen.
Der TSV München von 1860 e.V.
Beim e.V. ist es ein zweischneidiges Schwert. Es gibt durchaus Fans, die jegliche Zahlungen durch den Investor ablehnen. Doch der e.V. hat sich als zäher, aber im Hinblick auf die Zukunft doch kompromissbereiter Verhandlungspartner bewährt. Vertreten durch das Präsidium und am Ende vor allem durch Aufsichtsrat Karl-Christian Bay, der die Verantwortung am Tisch übernommen hat. Das Ergebnis der Verhandlungen sind 2 Millionen, die eben nicht an Bedingungen geknüpft werden. Und die nicht als Schulden hinzukommen. Das Geld kann, sofern es richtig eingesetzt wird, tatsächlich bei der Gesundung der KGaA unterstützen. Und das muss eine der Prioritäten auch für den e.V. als Gesellschafter sein.
Im Hinblick auf die kommende Mitgliederversammlung haben sich die aktuellen Verantwortlichen des e.V. einen klaren Vorteil verschafft. Auch wenn es noch immer sich wiederholende Rücktrittsforderungen gibt, so muss doch jeder einsehen, dass die Beharrlichkeit der e.V.-Vertreter äußerst positiv war. Man bekommt 2 Millionen zum Budget hinzu, ohne neue Schulden zu machen. Gegenkandidaten, die einen wirtschaftlich erfolgreicheren Kurs versprechen, wird der Wind aus den Segeln genommen. Unter der aktuellen Führung ist man Meister geworden, hat man den Aufstieg geschafft und nun ein erhöhtes Budget für eine sportliche Zukunft in der 3. LigaDritthöchste Spielklasse im Meisterschaftssystem des deutsc.... Ohne weitere Schulden zu machen und doch mit finanziellen Mitteln, die helfen sollen, die Gesundung der KGaA voranzutreiben. Es ist davon auszugehen, dass das Hauptwahlkampf-Thema deshalb ab sofort die Stadionfrage wieder sein wird. Dort kann man erneut polarisieren und im Grunde ist man in diesem Thema noch keinen Schritt weiter.
Die Fans einigen wird der aktuelle Verhandlungs-Erfolg nicht. Weil für manche bestimmte Themen nur Mittel zum Zweck sind. Manch einer hat sich über viele Monate Feindbilder geschaffen und hetzt täglich gegen einige Personen. Das hat sich tief in den Köpfen festgesetzt und wird fast immer persönlich.