Im Grünwalder Stadion kannst du kein Geld verdienen, meint Ex-Löwe Peter Pacult jüngst. Und Benny Lauth hält das Stadion nur dann für rentabel, wenn man einen Umbau für 30.000 Zuschauer ermöglicht. Darunter mache es keinen Sinn. Ein Kommentar.
Wie sollen die Sechzger im Stadion an der Grünwalder Straße überleben? Wie sollen sie ihren Profifußball finanzieren? Die Frage stellt Peter Pacult. Und Benny Lauth ist der Meinung, dass sich die Stadt München das Geld sparen solle. Alles unter 30.000 Plätze macht keinen Sinn. Das Geld solle für sinnvollere Dinge hergenommen werden.
Hilfreich sind solche Aussagen für den TSV 1860 München nicht einmal annähernd. Zur Erinnerung: Der TSV 1860 München ist hoch verschuldet. Eine Weiterentwicklung im Hinblick auf eine Kapitalerhöhung oder gar einen Schuldenschnitt ist nicht zu sehen. Gesellschafter Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... ist längst von seinen Plänen, ein eigenes Stadion zu bauen, abgerückt. Die Stadt hat das zur Kenntnis genommen und die damaligen Gespräche ad acta gelegt. Die Pläne samt Löwenzoo und Einkaufszentrum oder Hotels sind vom Tisch. Was also sind die Optionen?
Der TSV 1860 München benötigt im Aufstiegsfall ein Stadion, das den Anforderungen der 2. Bundesliga gerecht wird. Das ist die Ausgangslage. Anders als manch andere Stadt zeigte sich München da auch durchaus gesprächsbereit. Mehr noch: In der Zwischenzeit gibt es ein klares politisches Bekenntnis für die Ertüchtigung des Stadions im Hinblick auf die Zweitligatauglichkeit. Im April werden verschiedene Ausbau-Varianten der Vollversammlung des Stadtrates vorgelegt. Das ist ergebnisorientiertes Handeln.
Und nein, es geht nicht um ein paar tausend Fans mehr. Es geht vor allem um die Bundesligatauglichkeit und Anforderungen der DFL.
Externe Experten wie Benny Lauth sehen das wohl anders. Eine Alternative nennt er jedoch nicht. Und es ist durchaus die Frage, ob er als Verantwortlicher tatsächlich die Ertüchtigung des Stadions im Hinblick auf die 2. Bundesliga ablehnen würde. Das kann der TSV 1860 München natürlich durchaus tun. Im April, wenn der Sportausschuss der Stadt München die Pläne vorlegt. Und verkündet, für welche Konditionen die Löwen das Stadion nach dem Ausbau bekommen. Würde ein Benny Lauth tatsächlich ablehnen und das Risiko?
Einen konkreten Vorschlag hat zumindest Peter Pacult. “Man sollte ihm (Ismaik) die Möglichkeit geben, noch einmal so zu handeln, wie er glaubt, dass der TSV 1860 München wieder in sportlich bessere Fahrwasser kommen könnte.” Also Gesellschafter und Kreditgeber Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... die volle Kontrolle geben? Ein Stadion hat man dann aber immer noch nicht. Welche Pläne hat denn Ismaik überhaupt? Welche Mittel würden ihm zur Verfügung stehen? Die aktuelle Erkenntnis ist lediglich: Ismaik trägt den aktuellen Kurs mit. Und das ist auch gut so. Nur wohl nicht von jedem gewollt, wie es scheint.
Man kann als Fan natürlich träumen. Von 30.000 Zuschauern auf Giesings Höhen. Oder von einem Neubau irgendwo im Umland. Am Ende ist jedoch Sacharbeit und Realismus gefragt. Denn sonst stehen die Löwen ohne Stadion da. Und auch ohne Lizenz für die 2. Bundesliga. Und auch ohne Mehreinnahmen durch Business-Seats und Logen.
Manche Auftritte, Fragen und Diskussionen wirken durchaus so, als wolle man das Konfliktpotential bei den Löwen vor dem Sommer langsam wieder hochköcheln wollen. Man kann nur hoffen, dass sich die Verantwortlichen im 1860-Profifußball davon nicht irritieren oder ablenken lassen.