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Die psychologische Kreativwerkstatt der Löwen und der “Kampf der Planeten”

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Bei der Präsentation “Der Biss der Löwen” ist dem TSV 1860 München ein Fauxpas passiert. Es wurden Folien gezeigt, die Teil von Kreativaufgaben waren und nicht öffentlich werden sollten. Als Redaktion kritisieren wir diesen immensen Fehler, sehen aber auch durchaus etwas Positives. Denn der Blick in die Workshop zeigt einen produktiven Prozess.

Das Löwenmagazin hatte die vollkommen mit Bild und Text überladene Präsentation bereits kritisiert (“Der Biss des Löwen” – inhaltlich überzeugend). Nun ist eigentlich relativ klar – die Löwen haben bei der Vorstellung ihres Konzepts die falsche Präsentation an die Wand geworfen. Die Inhalte der Folien entsprachen dem Brainstorming der Mitarbeiter und waren so nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Es war das Ergebnis mehrerer Kreativaufgaben für die Geschäftsstelle. Ein inhaltlicher Blick zeigt dabei einen erstaunlich produktiven Prozess.

Kreativaufgabe “Kampf der Planeten”

Vor allem eine Folie sticht dabei heraus und wird von verschiedenen Medien an den Pranger gestellt. Sie zeigt die bayerischen Fußballklubs in Form von Planeten. Die Aufgabe für die Mitarbeiter war es, diese Planeten zu beschreiben. Das war Teil der psychologischen Kreativwerkstatt. “Vereine werden als Planeten mit Bewohnern, etc. beschrieben, inklusive Lebensmotto”, so die Aufgabe.

Das man derartige Inhalte nicht öffentlich kommuniziert, sollte klar sein. Doch zumindest unsere Redaktion kann sehr gut die Gedankengänge der Mitarbeiter nachvollziehen. Vor allem auch die selbstkritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Arbeitgeber sehen wir als positiv an. Der TSV 1860 sei zwar die Nummer 1 nach Emotionen, aber rissig, veraltet mit Chaos und einem Fragezeichen hinter der Struktur. Im Rahmen des Workshops ein wichtiger Punkt.

planeten bayerische fussballklubs

Kreativaufgabe “Wunschplanet”

Dass diese Folien an die Öffentlichkeit gelangten ist ungünstig. Doch ein genauer Blick auf die weiteren Folien zeigt, wenn auch unfreiwillig, den entsprechenden Arbeitsprozess innerhalb des Workshops. Nach dem Brainstorming rund um die Planeten war dann die Aufgabe, der Frage nachzugehen, wie der Fußball-Wunschplanet der Löwen aussieht. Die Mitarbeiter sollten also im Rahmen der psychologischen Kreativwerkstatt in sich gehen und sich die Frage stellen, wo man überhaupt hin möchte. Das zeigt die nächste Folie, ebenfalls das Ergebnis des Brainstormings.

wunschplanet der loewen

Mitarbeiter befinden sich im Prozess

Im Rahmen der psychologischen Kreativwerkstatt hat dann die Geschäftsführung gemeinsam mit den Mitarbeitern nicht nur den “neuen Biss des Löwen” sondern auch “die Kraft des Rudels” entwickelt. Ein Prozess, den man nun Stück für Stück erarbeiten möchte und auch tun wird. Die Vision der Mitarbeiter ist es dabei, dass man die Nummer 2 in Bayern werden möchte. Auch das geht aus den Folien hervor. Für uns persönlich ist die Zielsetzung, dies in fünf Jahren zu erreichen, deutlich zu ambitioniert. Allerdings sehen wir die Zielsetzung nun aus einem anderen Licht. Wenn dieses Ziel nicht primär von der Geschäftsführung ausgeht, sondern das Ergebnis eines Prozesses innerhalb der Mitarbeiter war, dann muss man das hoch anerkennen und auch mit anderen Augen betrachten. Es scheint als gelänge es der Geschäftsführung durchaus Kräfte freizusetzen, die bislang auf der Geschäftsstelle schlummerten.

Unser Fazit

Ein Fauxpas, der so in einem professionellen Unternehmen nicht passieren sollte. Allerdings zeigt die versehentliche Veröffentlichung der einzelnen Kreativaufgaben ihm Rahmen des internen Workshops einen durchaus interessanten Arbeitsprozess. Die Mitarbeiter haben sich intensiv mit dem IST-Zustand beschäftigt und sich dabei auch selbst kritisch hinterfragt. Dann haben sie sich gemeinsam Gedanken gemacht, wohin man überhaupt als Firma (bzw. Rudel) möchte. Anschließend hat man sich gemeinsam Gedanken gemacht, wie man sich dabei positionieren muss und auch will. Gelingt es den Mitarbeitern, dies auch zu leben und umzusetzen, dann ist die Vision auch nicht ganz so unrealistisch wie auf dem ersten Blick gedacht. Wenn wir auch immer noch nicht glauben, dass das in fünf Jahren der Fall sein wird.

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