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Die Notwendigkeit im Winter nachzurüsten – ein Kommentar

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Dem Kader des TSV 1860 München fehlt es an der Breite, so wird diskutiert. Müssen die Löwen im Winter noch einmal nachlegen? Ein Kommentar.

Der TSV 1860 München steht aktuell auf Platz 2 in der Dritten Liga. Auf Platz 2! Die beherrschenden Themen sind dennoch stets die gleichen. Wie kann der TSV 1860 München nachjustieren? Wie können sich die Löwen im Winter noch einmal verstärken?

Noch einmal zur Erinnerung: Die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA hat auf den ursprünglich angedachten, und sowohl von HAM International als auch vom TSV München von 1860 e.V. abgesegneten Etat, noch einmal einen ordentlichen Batzen Geld drauf bekommen. Inklusive einer Absicherung für die Pandemie. Das heißt: Werden keine Zuschauer zugelassen und fallen Sponsoren weg, springt Gesellschafter und Kreditgeber Hasan Ismaik mit einem Notfall-Darlehen ein. Das man wohl nicht brauchen wird. Dank über zehntausender Fans, die eine Dauerkarte gekauft haben, obwohl keineswegs klar ist, wann Fans zugelassen werden. Und auch für Sponsoren werden die Löwen wohl eher attraktiver, als dass die große Sponsorenflucht zu vermelden ist. Und sportlich? Läuft es. Platz 2 nach Saarbrücken. Ja, es wurden Spiele verloren. Aber dennoch stehen die Löwen aktuell sportlich gut da. Vergessen wir nicht: Für einige war der TSV im Sommer noch Abstiegskandidat Nummer 1.

Wenn Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel und Trainer Michael Köllner Bedarf im Winter sehen, dann müssen sie eben handeln. Ist Geld da? Nun ja. Die Antwort ist einfach: Natürlich ist Geld da. In einem gewissen Rahmen. Den die Verantwortlichen zu gut kennen. Und dank z. B. “der Bayerischen”, aber auch dank des Engagements der Fans deutlich höher, als ursprünglich angenommen. Die Frage ist nur, wie die sportliche Leitung dieses Geld eben verwenden möchte. Möchte ich neue Kräfte, muss ich anderweitig ggf. einsparen. Was nicht sein sollte: dass man im Winter wieder jammert und irgend jemandem einen Kredit aus den Schultern leiert. Die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA hat ein deutlich höheres Sicherheitspaket und damit ein niedrigeres Risiko als viele Konkurrenten. Damit muss nun gewirtschaftet werden.

Kann der TSV 1860 München im Winter nachlegen? Wenn er will, schon. Er muss das vorhandene Budget eben entsprechend anpassen. Positiv dabei ist vor allem die Rolle von Günther Gorenzel. Als Sportchef konnte er ausschließlich fordern. Allerdings ist er nun auch Geschäftsführer und haftet mit. Eine hohe Verantwortung. Für die er auch mehr Geld bekommt. Aber die ihm wohl auch bewusst macht, dass man eine Finanzplanung nicht auf dem Bierdeckel im Löwenstüberl machen kann.

Mir persönlich machen die Löwen ungemein Spaß. Was mir keinen Spaß macht, ist die ständige Forderung nach Nachjustierung. Und zwar nicht die taktische Nachjustierung durch den Trainer, sondern die Forderung nach neuen Kräften. Das ist unfair gegenüber Günther Gorenzel und Michael Köllner, die sich im Sommer sehr wohl etwas bei der Kaderplanung gedacht haben. Und unfair gegenüber der Mannschaft. Die sich sehr wohl ihren “Arsch aufreißt” in den Spielen. Da gab es ganz andere Zeiten. Klar kann es sein, dass die sportliche Leitung im Sommer Entscheidungen getroffen hat, die sich anders entwickelt haben als gedacht. Manche sich vielleicht sogar als Fehler herausstellen. Das ist Sport und kein Maschinenbau. Hier geht es um Menschen und um ein Team. Aber kaum ein Klub in der Dritten Liga hat mehr Planungssicherheit als die Löwen. Dank des großartigen Sponsorings, dank großartiger Dauerkartenverkäufe und dank eines nachhaltigen Finanzpaketes inklusive Notfall-Bürgschaft. Man kann nur hoffen, dass nicht vor der Winterpause wieder jemand nach externem Geld schreit. Das wäre unfair auch gegenüber den Dauerkarteninhabern. Und unfair gegenüber “die Bayerische”, die ordentlich in die Tasche gegriffen hat.

Und wo wir schon dabei sind. Wichtig für die Gesellschafter ist es, einen Plan für nach der Krise zu haben. Dann, wenn das nachhaltige Finanzpaket endet. Stichwort Kapitalerhöhung. Darüber muss man sprechen. Nachhaltig heißt nämlich eigentlich, dass man den TSV auch wirklich auf die Füße stellt. Und nicht heuer alles übers Knie bricht um aufzusteigen. Die sportliche Führung hat aktuell in jedem Fall den Rahmen vorgegeben. Und damit muss gearbeitet werden.

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