Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... Mehr äußert sich auf Facebook zu den Ergebnissen der Landtagswahlen in Sachsen und in Brandenburg. Das mag sein gutes Recht sein als Privatperson. Er äußert sich jedoch als Gesellschafter des TSV 1860 München. Unter dem Namen „Ismaik1860“ und unter Verwendung des Logos der Löwen. Das ist seltsam und verstörend. Vielleicht hat der eine oder andere Leser durchaus recht und man sollte es ignorieren. Mir gelingt das nur schwerlich.
Ein Kommentar
Hasan Ismaik ist Teil des TSV 1860 München. Was er sagt, wird mit den Löwen in Verbindung gebracht – positiv oder negativ. Und Ismaik spielt dabei eine seltsame Rolle. „Spielen“ ist dabei durchaus das richtige Wort, denn für mich sieht es aus wie eine große Show. Eine Darstellung, die fern jeglicher Realität ist. Ismaik sah sich schon immer gerne in der Rolle des „gutmütigen Samariters“. Der den TSV 1860 München seit 2011 immer wieder gerettet hat, statt den Klub immer weiter in die Schuldenfalle zu treiben. Der trotz unfähigen Funktionären und diskriminierenden PräsidentenÜbersicht über alle Präsidenten des TSV München von 1860... Mehr den Löwen die Treue gehalten hat.
Und der sich jüngst als politischer Sittenprediger und Philosoph zeigt. In seinem jüngsten Beitrag auf Facebook zitiert er den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel, der als einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Idealismus gilt. (siehe: Landtagswahlen – Hasan Ismaik wendet sich mit philosophischen Worten an die deutschen Politiker). „Was die Erfahrung aber und die Geschichte lehren, ist dieses, daß Völker und Regierungen niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt haben.“ Veröffentlicht wurde das Zitat posthum im Jahr 1837. Es gibt tatsächlich viele Gründe, sich zu fragen, ob die Menschheit aus ihrer Geschichte gelernt hat. In Deutschland macht man sich durchaus Sorgen, wenn rechtspolitisch orientierte Parteien viele Wähler finden. Doch mit dem Finger aus Abu Dhabi nach Deutschland zeigen?
Hasan Ismaik lebt in den Vereinigten Arabischen Emiraten. In einem Land, in dem ein Heer von Arbeitsmigranten den Einheimischen fast jegliche körperlich anstrengende und unangenehme Arbeit abnimmt. Als Ismaik Vorsitzender des Unternehmens Arabtec war, schrieb die britische Tageszeitung „The Guardian“ von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen für Migranten. „In Abu Dhabi, they call it Happiness Island. But for the migrant workers, it is a place of misery“, heißt der Titel des Berichtes. Ismaiks Unternehmen beutete laut den britischen Journalisten die Migranten massiv aus. Ein Streik bei Arabtec wurde blutig niedergeschlagen. Auch Ismaik hat Vermögen mit Hilfe von Migranten aus Indien, Pakistan und Bangladesch gemacht. Die Emirate scheinen ein moderner und reicher Stadt. Doch dahinter stecken moderne Sklaverei, massive Menschenrechtsverletzungen, keine freie Meinungsäußerung und eine eingeschränkte Versammlungsfreiheit.
Jüngst warf Hasan Ismaik in einem Interview mit der Abendzeitung dem Präsidium und anderen Funktionären des TSV 1860 München Rassismus vor. Das ist ein harter Vorwurf, der nicht von Fakten untermauert wurde und bis heute im Raum steht. Man packt die Deutschen gerne dort, wo sie am empfindlichsten sind. An ihrer Geschichte. Das Präsidium reagiert zumindest öffentlich sehr gelassen. Doch die Vorwürfe sind mehr als unverschämt. Gerade dann, wenn man nach Abu Dhabi sieht. „Der Mut der Wahrheit ist die erste Bedingung des philosophischen Studiums“ schreibt der Philosoph Hegel übrigens im gleichen Text aus dem Ismaik zitiert.