Hasan Ismaik, Gesellschafter und Kreditgeber der Fußballfirma 1860, hat der Abendzeitung ein Interview gegeben. Wir wollen uns an dieser Stelle gar nicht mit den Inhalten auseinandersetzen. Dafür gibt es anderorts schon genug Möglichkeiten. Klar ist jedoch, dass für die kommenden Tage wieder ausreichend klubpolitischer Stoff gegeben ist. Die ersten Reaktionen gibt es bereits. Das hält nun sicherlich bis zum Wochenende an. Themen, die eigentlich schon tausendfach durchgekaut wurden, werden nun wieder und wieder zu Tode diskutiert. Bei denen die Fans vor allem eines vermissen: Resultate. Jemand geht einen Schrit vorwärts, der andere einen zurück. Sechzig wird einmal mehr als mediale Schlachtsau durch die Stadt getrieben.
Haben wir da nicht etwas vergessen? Ach ja, es steht ein wichtiges Spiel vor der Türe. Am Sonntag spielt der TSV 1860 München gegen den ungeliebten Nachbarn. Ein wichtiges Spiel im Hinblick auf die Punkte und auch auf die zukünftige Ausrichtung und die Arbeit des Trainers. Michael Köllner hat übernommen und sein Debüt gibt er gegen den FC Bayern München II. Wie schön wäre es doch, wenn man sich darauf konzentrieren könnte. Als Fan. Als Mannschaft. Als Funktionär.
Geht leider nicht. Und eines ist dabei klar: Der TSV 1860 München gibt ein klägliches Bild in Sachen Medienpolitik ab. Der eine schreibt zu viel, der andere zu wenig. Der eine agiert, der andere reagiert. Mal gibt es klare wörtliche Spitzen, mal sogar direkte Anschuldigungen. Und dann wiederrum versteckt man Kritik geschickt in schöne Worte. Es dreht sich immer wieder im Kreis. Vorwürfe, Beschuldigungen, Seitenhiebe, Sticheleien und Verschwörungstheorien. Man kann klubpolitisch denken was man möchte, am Ende muss man aber doch zugeben, dass niemand wirklich glücklich reagiert. Die mediale Außendarstellung ist katastrophal. Und Fußball? Scheint wohl vor allem eines bei Sechzig zu sein: eine Nebensache. Selbst wenn es gegen die Roten geht.