Am 10. Januar startete der offizielle Ticketzweitmarkt des TSV 1860 München. Wir haben ihn bereits ausprobiert und schildern Euch unsere ersten Erfahrungen.
Die Ticketbörse ist im System des normalen Online-Ticketing hinterlegt. Sowohl für den Verkäufer als auch für den Käufer.
Aus Sicht des Verkäufers
Für den, der seine Dauerkarte verkaufen möchte ist die Nutzung mehr als simpel. Hat man sich im Ticketportal eingeloggt, gelangt man über ein Drop-Down Menü in die Ticketbörse und kann dort seine Dauerkarte (bzw. mehrere Karten) anklicken, welche man verkaufen möchte. Auf der “Ticket anbieten”-Seite kann man nun wählen, wie lange bis vor Spielbeginn das Angebot gültig sein soll und ob man auf die Rückerstattung zu Gunsten der Fussballfirma des TSV 1860 verzichten möchte. Mit einem weiteren Klick ist das Angebot eingestellt.
Irritierend ist jedoch die Höhe und die Zusammensetzung der Gutschrift. Die Löwen versprechen in den FAQs zur Ticketbörse “eine transparente Kalkulation”. Wie das Löwenmagazin bereits berichtete, müsste ein Heimspiel, bei einem Dauerkartenpreis von 500 Euro in der Stehhalle und 19 Heimspielen, 26,31 Euro kosten. In der Kalkulation der Löwen werden jedoch sofort, lediglich 24,50 Euro angezeigt (“Dauerkartenwert je Veranstaltung”). Ließt man die FAQs genau durch, wird hier direkt der MVV-Anteil in Abzug gebracht. Davon werden nun 10% Servicegebühr, d.h. 2,45 Euro abgezogen. Sechzig nennt diesen Punkt “T2M-Gebühren”. Daher bleiben am Ende nur noch 22,05 Euro übrig. Das ist wichtig zu wissen, um die Transparenz in dieser Kalkulation zu verstehen.
Wird die Karte verkauft, bekommt der User eine freundliche Mail, mit dem Hinweis, dass der Verkauf geklappt hat und man die Gutschrift innerhalb von zwei Wochen nach dem Spieltag auf sein Konto überwiesen bekommt. In unserem Test war diese Mail leider nicht für Mobiltelefone konfiguriert.
Die Möglichkeit seine Dauerkarte in eine print@home-Variante umzuwandeln, ist übrigens mit der Einführung des Ticketshops weggefallen.
Aus Sicht des Käufers
Für den Käufer macht der Kauf eines Tickets aus der Ticketbörse vom Ablauf her keinen Unterschied. Der Preis ist jedoch höher. Für einen Stehhallen-Platz zahlt der Käufer anstatt 31,00 € nun 35,19 Euro. Sechzig verlangt auch hier eine Servicegebühr von 15 %. Der MVV ist inklusive. Der Käufer erkennt Karten aus dem Zweitmarkt über eine Grafik bei der Platzauswahl (s.u.).
Der Ticketzweitmarkt ist und bleibt eine gute Sache. Kritisieren muss man allerdings den sehr hohen Eintrittspreis von dann 35,19 Euro und das Verlangen von zwei Servicegebühren, was im ligaübergreifenden Vergleich ungewöhnlich ist. Der technische Ablauf ist aber gelungen.
Das Spiel gegen den FSV Zwickau ist offiziell ausverkauft. Im Ticketing sind aber wenige Stunden vor dem Spiel (20.01., 20.30 Uhr) immer noch Karten verfügbar – und nicht wenige! In allen Bereichen des Stadions und für Jedermann. Es besteht keine Mitgliedereinschränkung, die Tickets sind im freien Verkauf. Wie viele Löwen also wirklich morgen im Stadion sein werden, lässt sich somit gar nicht genau sagen. 15.000 sind es ,Stand jetzt, nicht.
Unter allen Verkäufern für die Spiele gegen Zwickau und Dresden, wird übrigens ein Matchworn-Trikot aus dem morgigen Heimspiel verlost.
Weitere Informationen
Titelbild: Löwenmagazin; Screenshots: www.tsv1860-ticketing.de