Den TSV München von 1860 e.V. und Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... verbindet eine Geschäftsbeziehung. Um erfolgreich gemeinsame Ziele zu verfolgen, bedarf es dabei einer guten Kommunikation. Persönlich findet diese allerdings nicht statt.
Die englische Historikerin und Archäologin Gertrude Bell stellte in einem ihrer Bücher fest: “Ich muss Dir sagen, dass man beim Reisen mit Arabern als dringendste Eigenschaft Geduld benötigt.” Gleiches gilt für Geschäftsbeziehungen.
Für manchen Löwenfans ist das mit der Geduld so eine Sache. Angesichts der fortschreitenden Zeit aber durchaus verständlich. Noch immer wartet man auf die Erhöhung des Spieleretats beim TSV 1860 München. Obwohl das Präsidium sich längst für die Erhöhung ausgesprochen hat und man sich am Freitag vor mehr als einer Woche bereits einigen konnte. Auf die Höhe des Sponsorings und auch auf einen werbewirksamen Gegenwert. Es fehlt wohl das abschließende “okay” aus Abu Dhabi. Warum, darüber schweigen Gesellschafter und Geschäftsführung sich aus. Vermutlich, weil man niemanden brüskieren möchte. Auch wenn in den kommenden Tagen die Sache dann doch endgültig unter Dach und Fach ist: es verging viel zu viel Zeit. Liegt es an der Kommunikation zwischen den Gesellschaftern?
Auf Augenhöhe mit dem 1860-Gesellschafter
Wer bei Geschäftsbeziehungen mit Arabern erfolgreich sein will, muss wissen, wie der Business-Knigge in der arabischen Welt funktioniert. Der Milliardär Gerhard Mey bekam dies deutlich zu spüren. Er schien sich scheinbar auf Augenhöhe mit 1860-Gesellschafter Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... getroffen und mit ihm gesprochen zu haben. Auf Augenhöhe, weil Ismaik wohl den Erfolg von Mey anerkannte. Mey besitzt die Hälfte des erfolgreichen bayerischen Unternehmens Webasto. Hierarchien, der gesellschaftliche Stand und die berufliche Laufbahn spielen in arabischen Ländern eine große Rolle.
Der große Fehler, den Mey vermutlich begangen hat: Er lief im Anschluss des Gesprächs direkt zur Presse. Und plauderte munter aus dem Nähkästchen. Ein immenser Fauxpas, der wohl dazu führte, dass es zu keinen weiteren Verhandlungen und Gesprächen kam. Wir erinnern uns: Milliardär Gerhard Mey wollte Ismaik ein Angebot für die Anteile an der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA machen. Das kam nicht zustande.
Wo wir bei der wichtigen Frage sind: Wer kann mit Gesellschafter und Kreditgeber Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... auf Augenhöhe sprechen? Oder muss der Besitzer von Anteilen an einem deutschen Unternehmen vielleicht auch in gewisser Form auf den Mitgesellschafter zugehen?
Die indirekte arabische Kommunikation
1860-Präsident Robert ReisingerRobert Reisinger, geboren 15.01.1964 ist Präsident des TSV ... hat durchaus Fehler gemacht. Zumindest, wenn man es aus dem Blickwinkel der Kommunikation in der arabischen Geschäftswelt sieht. Arabische Geschäftsleute sagen grundsätzlich nicht, was Sache ist. Das tut der 1860-Präsident. Reisinger kommuniziert typisch deutsch. Auf einer sehr sachlichen und nüchternen Art. Vielen Löwenfans gefällt dieser stringente Kommunikationsstil. Es werden Fakten geliefert.
Araber hingegen bevorzugen eine indirekte Kommunikation. Alles andere stört die Beziehungsebene. Ein “nein” gibt es bei Geschäftsbeziehung quasi nicht. “Nein, wir nehmen keine weiteren Darlehen” kann also durchaus ehrverletzend wirken. Eine sehr vereinfachte aber durchaus verständliche Regel bei Arabern: Wenn ein diplomatischer Araber “ja” sagt, meint er im Grunde “vielleicht”. Wenn er “vielleicht sagt, meint er “nein”. Und wenn er “nein” sagt, dann hat er den Pfad der Diplomatie verlassen. Es gilt im arabischen Raum nicht das gesprochene Wort, man muss zwischen den Zeilen lesen. Das macht es für westliche Verhandlungspartner schwierig.
Die Hürde
Das Problem, dem das Präsidium des TSV 1860 München allerdings vor allem ausgesetzt ist: Eine tatsächliche persönliche Kommunikation zwischen dem Präsidium und Gesellschafter Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... gibt es wohl gar nicht. Wir sprechen von direkter und indirekter Kommunikation auf diversen Plattformen. Gesellschafter Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... wählt dabei Facebook, Instagram und Twitter. Präsident Robert Resiniger äußert sich, wenn er es tut, überwiegend über die e.V.-Homepage. Eine persönliche Kommunikation? Die scheint es nicht zu geben.
Das Präsidium der Löwen ist die offiziell gewählte Vertretung des Mitgesellschafters “TSV München von 1860 e.V.”. Und damit direkter Ansprechpartner. Die Kommunikation findet jedoch grundsätzlich nicht zwischen dem Präsidium und Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... statt. Sondern über Ismaiks deutschen Anwalt Koch, über seinen arabischen Anwalt Livingston, über seinen Dolmetscher Sabbagh oder seinen Merchandising-Geschäftsführer Power. Ein Gespräch auf Augenhöhe, was bei Beziehungen mit arabischen Geschäftsleuten zwingend erforderlich ist, kommt damit also gar nicht zustande. Und das wäre von wesentlicher Bedeutung.
Das ist eine Patt-Situation, die allerdings nur Ismaik lösen kann. Denn die Vertretung des e.V. ist stets ein demokratisch gewähltes Präsidium. Und diese Wahl kann nicht davon abhängig gemacht werden, wer nun auf Augenhöhe mit dem Gesellschafter sprechen kann und wer nicht. Das wäre Irrsinn. Und es ist nun mal Tatsache, dass das aktuelle Präsidium und auch der Verwaltungsrat auf demokratischem Weg gewählt sind.
Die Frage, die ich mir dabei stelle: Wird dies Herrn Ismaik auch so vermittelt? Es ist durchaus bekannt, dass einige Strömungen im Löwenkosmos die demokratische Umsetzung der Mitgliederversammlung in Frage stellen. Und das auch sehr offensiv kommunizieren. Unabhängig ob die Geschäftsbeziehung nun mehr aus westlicher oder aus arabischer Sicht gesehen wird. Der Geschäftspartner von Herrn Ismaik ist der TSV München von 1860 e.V. und seine Mitglieder. Die gewählten Funktionäre sind damit seine Ansprechpartner.
Die kommunikative Lücke schließen
Wer die Beiträge von Herrn Ismaik in den arabischen Medien verfolgt, der sieht durchaus, dass er keineswegs ein engstirniger arabischer Geschäftsmann ist. Er zeigt sich weltoffen und mit hoher Anerkennung und Respekt vor der westlichen Politik und Wirtschaft. Deshalb muss die Frage schon erlaubt sein, warum die Kommunikation nicht persönlicher Natur ist. Es muss nicht unbedingt Präsident Robert ReisingerRobert Reisinger, geboren 15.01.1964 ist Präsident des TSV ... sein. Immerhin gibt es zwei Vize-Präsidenten. Vor allem Hans SitzbergerHans Sitzberger wurde am 6. Februar 1953 in Schönberg im Ba... könnte durchaus ein interessanter Gesprächspartner sein. Der Vize der Löwen hat ganz unten angefangen. Als Jugendlicher hat er alte Fahrräder repariert und sie weiterverkauft. Den Weg bis zur eigenen, sehr erfolgreichen Münchner Firma hat er sich hart erarbeitet. Das ist genau die Art von Mensch, vor denen Ismaik hohen Respekt hat. Glaubt man zumindest seinen interessanten Beiträgen in der arabischen Medienwelt. Zweifelsohne wäre damit in jedem Fall die aktuelle kommunikative Lücke geschlossen. Ob Reisinger, Schmidt oder Sitzberger. Ismaik sollte das offene Gespräch suchen.
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