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Die hypothetische Brüskierung des Hasan Ismaik – Ein Kommentar

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Der Gesellschafterstreit beim TSV 1860 München ist bekannt. Und er wird gerne von diversen Seiten befeuert. So auch von der Abendzeitung, die eine wirre These aufstellt. Ismaik soll durch Präsident Reisinger brüskiert worden sein. Wegen einem Foto.

„Das Präsidium um Robert Reisinger, seit 2017 Verfechter eines Konsolidierungskurses in Pleiteliga drei, wünscht sich nun einen „wirksamen Beitrag“ für die kommenden zwei Jahre von Hasan Ismaik“, schreibt die Abendzeitung in einem ihrer jüngsten Artikel. Soweit so gut. Aber der folgende Satz ist dann doch verwirrend: „Also von jenem Investor, den Reisinger zuletzt mehrfach damit brüskierte, Ismaik-kritische Fanblogs mit Fotos aus dem Stadion zu beliefern.“

Was für eine journalistische Meisterleistung. Die AZ meint also, Ismaik würde dadurch brüskiert, dass Robert Reisinger an Blogbetreiber Bilder schickt. Was laut unseren Erkenntnissen nicht einmal der Fall ist. Auf Wunsch einer akkreditierten Fotografin scheint Reisinger tatsächlich ein Foto von der Tribüne aus gemacht zu haben, um es ihr dann zu schicken. Das gleiche Foto ging wohl zudem an die Macher der Facebook-Seite „Groundhoppers 1860„. Sie bestätigen auch gegenüber dem Löwenmagazin, dass sie ein Bild bekommen haben. Das ist die Grundlage der Theorie. Dass man sich damit wirklich beschäftigen muss, ist seltsam. Auf dem Foto sieht man nichts als leere Ränge. Und auch wenn der Präsident des TSV München von 1860 e.V. in der Vergangenheit irgendwelche Fotos aus dem Stadion verschickt hat, ist das wohl kein Thema für die Presse. Außer natürlich, Ismaik fühlt sich tatsächlich brüskiert.

Aber warum sollte er? Eine offizielle Aussage von seiner Seite gibt es nicht. Und vermutlich hat niemand von HAM International gegenüber der Abendzeitung eine Äußerung in diese Richtung getätigt.

Warum die Abendzeitung diesen journalistischen Nadelstich setzt, bleibt wohl ihr Geheimnis. Mit den aktuellen Verhandlungen zwischen HAM International und dem TSV München von 1860 e.V. hat dies herzlich wenig zu tun. Journalistische Verantwortung sieht anders aus.

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