Finanzplanung vor einem Jahr …
Mit drei Millionen wurde die Saison 2018/19 ursprünglich geplant. Daniel Bierofka und Günther Gorenzel war das nicht genug. Durchaus verständlich und absolut nachvollziehbar. TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... Mehr und Sportchef wollten den bestmöglichen Kader für die Saison. Man traf sich mit Investor Hasan Ismaik und dessen Statthalter Saki Stimoniaris auf dem Balkon eines Münchner Hotels. Dort entschied man, die Saison 2018/19 erst einmal ohne den Mitgesellschafter TSV München von 1860 e.V. zu planen. In einer Presseerklärung wand sich Stimoniaris dann an die Öffentlichkeit: „Die Finanzierung der kommenden Saison bei den Löwen ist gesichert“ und fügte hinzu: „Vorausgesetzt alle Gesellschafter der Profiabteilung stimmen zu“. Die Führung des e.V. wurde bis zu dem Zeitpunkt weder in die Verhandlungen eingebunden, noch wusste sie darüber Bescheid. Der Statthalter des Jordaniers verkündete dabei, dass man die Wünsche von Daniel Bierofka und Günther GorenzelGünther Gorenzel ist ein aus Österreich kommender Fußball... Mehr zu 100 Prozent erfüllen werde. Die Finanzplanung sollte auf deren Bedürfnisse zugeschnitten werden.
Zwei Millionen Genussscheine für zwei Jahre
Der TSV München von 1860 e.V. stimmte nach einem längeren Schriftverkehr schließlich zu und akzeptierte eine Zahlung von zwei Millionen Euro in Form von Genussscheinen. Eigentlich hatte HAM International das Geld in Form von Darlehen geben wollen. Die Führung des e.V. blieb jedoch standhaft. Akzeptiert wurden nur Genussscheine. Auch das mag einigen Hardlinern eines harten Konsolidierungskurses nicht gefallen haben, es war jedoch aus Sicht des Präsidiums ein notwendiger Kompromiss. Ein Ausbalancieren der Wünsche von Bierofka und Gorenzel mit dem bereits zu dem Zeitpunkt gestarteten Konsolidierungskurs. Denn der war keine Erfindung Reisingers während der aktuellen Saison. Das Präsidium hatte von Anfang an keine Darlehen mehr nehmen wollen.
Daniel Bierofka und Günther GorenzelGünther Gorenzel ist ein aus Österreich kommender Fußball... Mehr planten ihren Kader. Ausgelegt für zwei Jahre. Für diesen Zeitraum war auch die Finanzspritze in Höhe von zwei Millionen Euro vorgesehen. Den Spieleretat hatte die Geschäftsführung auf 4,6 Millionen Euro festgelegt.
Die Ist-Situation nach einem Jahr
Etwas über zehn Millionen Euro hat der TSV 1860 München als Gesamtbudget zur Verfügung. Und muss deutlich abspecken. Der Spieleretat kann nur noch drei Millionen betragen. Weil keine weitere Finanzspritze in Form von Darlehen gewährt wird. Das lehnt nämlich das Präsidium wie auch in der vergangenen Saison ab. Akzeptiert werden, wie auch im vergangenen Jahr, nur Genussscheine. Allerdings unter einer neuen Bedingung: die Genussscheine müssen ab jetzt mit Sofortzahlung erfolgen. In der Vergangenheit gab es immer wieder Zahlungsverzögerung und die KGaA riskierte damit durchaus auch eine Insolvenzverschleppung. Zudem schlägt Reisinger vor, dass weiteres Geld durch ein Sponsoring von HAM International kommen könnte. Eine Antwort zu den Vorschlägen blieb aus. Das heißt in der Konsequenz: Man plant nun mit drei Millionen Euro.
In einer Pressekonferenz am gestrigen Freitag sagte Daniel Bierofka, dass man mit einem Spieleretat von drei Millionen durchaus planen kann. „Das Problem sind nicht die drei Millionen. Das Problem ist, dass der Kader auf ein anderes Budget ausgelegt ist“, so der Coach der Löwen. Man kann nicht von heute auf morgen nun alle Spieler rausschmeissen und Verträge auflösen. Das hört sich logisch an.
Daniel Bierofka über die Kaderplanung
Die Frage nach der vergangenen Planung
Im Sommer 2018 hat der TSV München von 1860 e.V. einer Finanzspritze durch HAM International zugestimmt. Man hat zudem aus dem aktuellen Gesamtbudget resultierenden Spieleretat weitere zwei Millionen in Form von Genussscheinen akzeptiert. Die Finanzplanung sollte ausgelegt werden auf zwei Jahre. Für die Geschäftsführung und die sportliche Führung durchaus ein guter Planungszeitraum. Einige Fans fragen sich zurecht, wieso nun Forderungen nach neuen finanziellen Mitteln überhaupt notwendig sind. Wieso wurden von den zugesagten zwei Millionen Euro bereits 1,5 Millionen Euro abgerufen? Der TSV 1860 München hat den mannstärksten Kader der Dritten Liga verpflichtet. Viele Spieler kamen überhaupt nicht zum Einsatz. Die Frage, ob die Planung richtig war, ist durchaus berechtigt. Auch die Frage, warum nur 30 Prozent des Gesamtbudgets am Ende im Spieleretat landen, wird bislang nicht beantwortet.
Die Diskussionen im Netz stellen sich zumeist die Frage, ob man einen „neu ausgerufenen“ Konsolidierungskurs fahren möchte oder aber weitere finanzielle Mittel akzeptiert. Die Tatsache bleibt jedoch, dass es keinen neu ausgerufenen Konsolidierungskurs gibt. Seit der Tätigkeit von Markus FauserMarkus Fauser wurde am 28.11.1977 geboren und war vom 06.06.... Mehr als GeschäftsführerÜbersicht über alle Geschäftsführer (Kaufmännisch und S... Mehr war klar, dass der Verein konsolidieren muss. Das ist keine Erfindung des Präsidiums. Einen harten Kurs fuhr Reisinger und seine Kollegen von Anfang an ohnehin nicht. Sehr zum Missgefallen einiger Hardliner. Er akzeptierte eben die genannten Genussscheine. Und wäre sogar offen für weitere Genussscheine, wenn auch unter der Bedingung einer Sofortzahlung.
Die Frage, die man sich eigentlich stellen sollte, ist die Frage, warum die auf zwei Jahre festgelegte Finanzspritze überhaupt erneuert werden muss. Vielleicht gibt es bei der Finanzplanung eine einfache Antwort darauf. Kennen tun wir sie allerdings nicht.