Bitte nicht noch ein Kommentar über die ARGE, wird wohl der eine oder andere denken. Doch. Weil jetzt die Chance auf eine nachhaltige Änderung besteht. Und die ist immens wichtig, um den Giesinger Frieden dauerhaft zu festigen. Und nicht nur ein paar Monate bis zum nächsten Knall. Ein Kommentar.
Natürlich könnte ich mich darüber ärgern, dass das Löwenmagazin und damit vor allem meine Person als Lügner dargestellt wurden. Von nicht haltbaren Behauptungen war die Rede. Dann kam das Geständnis von Gerhard Schnell. Rückblickend sei es ein Fehler gewesen, so der ehemalige Vorstand der ARGE. Eine taktische Aufstellung eines Fußballspiels kann man rückblickend als Fehler ansehen, wenn man davon ausgeht, dass man nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt hat, die Taktik aber eben nicht aufging. Als Verantwortlicher des Dachverbandes unter verschiedenen Pseudonymen Emails mit kritischem Inhalt zu versenden, um Einfluss zu nehmen, das ist definitiv kein rückblickender Fehler. Sich hinzusetzen und bewusst unter falschem Namen den Verantwortlichen beim TSV 1860 München eine vermeintliche Empörung der Anhängerschaft vorzugaukeln ist bereits mit dem ersten Tastenanschlag ein Fehler. Und eben nicht nur rückblickend.
Stimmungsmache ist der Sache nicht dienlich
Es sind viele weitere Punkte offen. Aber die meisten Themen muss die ARGE intern behandeln und mit ihren Mitgliedern klären. Eine Hetzjagd ist kontraproduktiv. Und viele aktuelle Stimmungsbilder werden der Realität auch nicht gerecht. Da gibt es durchaus einige, die sich zurückgelehnt und das Löwenmagazin haben machen lassen. Jetzt aber nach der Teeren-und-Federn-Methode die großen Moralapostel spielen. Auch Franz Hell ist im Visier. Ich kann versichern: Er hat aus meiner Sicht mehr zur Aufarbeitung der Sache beigetragen als jeder andere.
Unabhängige Fan- und Fanclubbetreuung für alle
Ob sich die ARGE nun reformiert, auflöst oder wie bisher weiter macht, das ist Sache der ARGE und ihrer Mitglieder. Ein wesentlicher Punkt ist jedoch, wie die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA damit umgeht. Denn rückblickend, und hier ist das Wort tatsächlich angebracht, hat die Fußball-Firma der Löwen scheinbar durchaus unter der jahrelangen Einflussnahme gelitten. So wollte 2016 der damalige GeschäftsführerÜbersicht über alle Geschäftsführer (Kaufmännisch und S... Markus RejekRejek wurde 11. Juli 1968 in Mülheim an der ... die Fanbeauftragte Jutta Schnell entlassen. Jutta Schnell blieb. Ismaik soll wohl interveniert haben. Auf Druck des Investors musste schließlich Rejek gehen. Es sind viele Fälle. Sich mit allen zu beschäftigen ist aufwendig. Immerhin drehte sich das Personal-Karussell in den vergangenen Jahren rasant schnell. Vielleicht auch deshalb, weil immer wieder von außen Einfluss genommen wurde. Da muss die KGaA nun einen Deckel drauf machen. Nach vorne sehen. Vor allem aber die Fan- und Fanclubbetreuung selbst in die Hand nehmen.
Die ARGE kann durchaus ein sinnvolles Konstrukt sein. Für Fanfeste, Turniere, Informationsveranstaltungen und vieles mehr. Die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA muss sich jedoch unabhängig davon machen. Es benötigt einen oder zwei direkte Ansprechpartner der Fußball-Firma. Für Fans und Fanclubs. Mit eigenem KGaA-Personal und losgelöst von externen Vereinen und Gruppierungen. Aktuell teilt sich die ARGE wohl noch ein Büro mit Mutaz Sabbagh und Yahia Ismaik. Als einzige externe Organisation, die nicht Gesellschafter (HAM International / TSV 1860 e.V., Hauptsponsor (die Bayerische) oder Vermarktungspartner (Infront) ist. Da bleibt ein fader Beigeschmack.
Die TSV KGaA sollte jetzt einen klaren Schnitt machen und die Grenzen festlegen. Die KGaA als direkter Ansprechpartner für alle Fans, Fanclubs und Fanorganisationen. Egal ob es nun die ARGE ist, die Löwenfans gegen Rechts, die Fanvereinigung PRO1860, die Ultras mit ihren Münchner LöwenFan-Kollektiv der Ultra-Gruppierungen des TSV 1860 München.... oder einfach nur ein kleiner Fanclub. Mit getrennten Kassen. Und getrennten Verantwortungsbereichen.
Sich an der Fankultur beteiligen? Dazu sind alle aufgefordert. Das Fanprojekt der Stadt München genauso wie die ARGE, die Münchner LöwenFan-Kollektiv der Ultra-Gruppierungen des TSV 1860 München.... oder Löwenfans gegen Rechts. Oder auch die Unternehmer für SechzigDer Unternehmer für Sechzig e.V. ist ein Zusammenschluss vo..., die sich zwar satzungsgemäß vor allem im Hinblick für den TSV 1860 e.V. engagieren, aber sich auch als unternehmerische Fans stark machen. Oder natürlich auch das Löwenmagazin. Sobald Corona vorbei ist, planen wir schon den nächsten FanTreff.
Die ARGE muss sich dabei neu orientieren. Möglicherweise auch die Satzung ändern und sich neu aufstellen. Aber das ist ausschließlich Sache der ARGE. Nicht die der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA. Die Geschäftsführung der Löwen sollte sich darauf konzentrieren, eine Fan- und Fanclubbetreuung aufzustellen, die unabhängig von externen Organisationen ist.
Meine Meinung. Wenn Ihr es anders seht, freue ich mich auf konstruktive Diskussionen.