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Die Diskussionen über Daniel Bierofka – ein Kommentar

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Daniel Bierofka ist mehr als nur Trainer des TSV 1860 München. Er ist auf vielen Ebenen noch immer ein Bindeglied zwischen einzelnen Fangruppierungen, den Gesellschaftern und den Verantwortlichen. Das ist leider auch der Grund, dass der 40jährige Coach immer wieder in den klubpolitischen Mittelpunkt der unterschiedlichen Gruppen gedrückt wird. Und man mit ihm Politik macht. Ob er das möchte?

Ein Kommentar

Daniel Bierofka spricht Klartext bei der vergangenen Pressekonferenz nach dem Spiel gegen FC Viktoria Köln. Von einem Insider ist die Rede, der dem „Kicker“ Internas geliefert haben soll. Ross und Reiter nennt er nicht. Und löst damit eine Flut von Spekulationen in der Fanszene aus. Das ist eher ungünstig. Auch im Löwenmagazin wird fleißig diskutiert. Vor allem auch über die Personalie „Daniel Bierofka“. Ob die Diskussionen tatsächlich hilfreich sind, muss jeder für sich selbst wissen. Doch viel zu sehr hängt man sich im Moment an einer Stellungnahme auf, die nicht einmal eine Minute Zeit gekostet hat. Und projiziert in manchem Kommentar alle aktuellen Baustellen des TSV 1860 München direkt in diese Trainer-Diskussion.

Dass Daniel Bierofka vielleicht mit der einen oder anderen Sache hadert, wurde nun deutlich. Das muss geklärt werden. Vor allem Günther Gorenzel steht jetzt als Geschäftsführer Sport in der Pflicht. Intern muss nun besprochen werden, welche aktuellen Baustellen und Probleme es gibt. Und dann muss man Ruhe einkehren lassen. Um nach dem Sieg gegen die FC Viktoria Köln nachlegen zu können. „Schönes Wetter“ gegenüber der Presse, das kann Günther Gorenzel. Ihm muss jedoch vor allem gelingen, den internen Kreis zusammenzuhalten und Probleme intern auch zu lösen.

Eines sollte man als Fan tunlichst vermeiden. Daniel Bierofka als auserkorenen Prügelknaben zu verwenden. Er, der das weiss-blaue Herz nicht nur am rechten Fleck sitzen hat, sondern eben oft auch auf der Zunge. Der authentischer und ehrlicher wirkt, als manch anderer. Ob das manchmal klug ist, immer zu sagen, was man gerade denkt? In sportlich guten Zeiten liebt man genau das an diesem Trainer. Ob man dann, wenn es mal ein paar mehr Fragezeichen gibt, genau diese Eigenschaft kritisieren sollte?

Daniel Bierofka ist ein Macher. Er hat mehr für 1860 geleistet, als dass was seine Stellenbeschreibung vermutlich hergibt. Im Sommer zum Beispiel, hat er die Mannschaft trainiert und sich nach Feierabend ausgiebig mit privaten Gönnern beschäftigt und mit ihnen gesprochen. Er hat dabei eine beachtliche Summe zusammen bekommen, mit der man Aaron Berzel finanzieren konnte. Er lebt Sechzig nicht nur auf dem Platz. Vermutlich geht er mit Sechzig ins Bett und steht mit Sechzig wieder auf. Dabei nimmt er wahrscheinlich auch alle Probleme und Herausforderungen mit nach Hause. Nicht einfach, bei einem Klub, der unter Dauer-Hochdruck leidet. Und der ihn auch immer wieder in den Fokus drängt.

Daniel Bierofka sollte sich auf das konzentrieren können, für das man ihn eingestellt hat. Er sollte sich hundert Prozent auf die Mannschaft und sein Team konzentrieren können. Dazu sollte ihm der eine oder andere Funktionär deutlicher den Rücken stärken. Und vor allem den Rücken frei halten. Nicht nur dann, wenn man es medienwirksam in der Presse platzieren kann.

Sechzig wird es auch nach Daniel Bierofka geben. Ja, das sind wahre Worte. Wenn Bierofka mal im Unguten geht, dann wäre dies jedoch ein Armutszeugnis für den gesamten Klub. Und der eine oder andere müsste sich vermutlich umschauen und sich selbst hinterfragen. Denn die eigentlichen großen Baustellen liegen sicherlich nicht in der Hand des Trainers. Da gibt es an anderen Stellen ganz große Fragezeichen.

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