Der TSV 1860 München und die künstlich erzeugte Panik

Wie viel Geld hat der TSV 1860 München für den aktuellen Kader verplant? Wie viel Geld ist für potentielle Verstärkung noch vorhanden? Vorab: wir wissen es nicht. Und die Löwen lassen sich nicht in die Karten schauen. Ein Kommentar.

Wer kennt es noch, das alte Kinderspiel “Stille Post”? Die Teilnehmer stellen sich in eine Reihe. Einer denkt sich eine Nachricht aus und die wird dann flüsternd von Mund zu Ohr weitergegeben. Zunehmend verfälscht sich die Nachricht. In der Pädagogik wird das Spiel auch angewendet um Kindern und Jugendlichen zu erklären, auf welche Weise Gerüchte und Mißverständnisse entstehen.

So ähnlich läuft das auch in manchen sozialen Netzwerken, Foren oder Blogs …

Bleiben wir mal bei den Fakten: der TSV 1860 München hat aufgrund eines ausgehandelten “nachhaltigen Finanzpaketes” sein Budget für zwei Jahre abgesichert. Also auch für die kommende Saison. Zusätzlich haben Hauptsponsor “die Bayerische” und weitere Sponsoren ihr Angebot enorm erhöht. Ebenfalls für zwei Jahre. Der TSV München von 1860 e.V. entlastet die KGaA massiv im Hinblick auf das Nachwuchsleistungszentrum. Im Laufe des Jahres sind neue Sponsoren hinzugekommen, darunter auch Premium-Partner, die wohl je mi d. 100.000 Euro auf den Tisch legen müssen. Ebenfalls positiv: Löwenfans haben massig Dauerkarten gekauft. 12.Mann-Tickets wurden aus Solidarität gekauft. Ob damit nun der Kader verstärkt werden kann oder das “nachhaltige Finanzpaket” bedient werden muss, das entscheiden die Gesellschafter. Aber davon unabhängig können wir festhalten: kaum ein Klub der Dritten Liga hat trotz der Corona-Krise derartige finanzielle Sicherheit. Und das alles, obwohl ein riesiger Schuldenberg auf die Schultern der Löwen drückt.

Dennoch wird mancherorts künstlich eine Panik erzeugt. Durch Trigger-Worte, Andeutungen und der Forderung nach Verstärkung. Viele Fans springen darauf an. Fragen sich, warum die Löwen noch immer keinen Neuzugang verkündet haben. Und gehen immer weiter. Wo ist das Geld hin, das die Fans mit dem Kauf der Dauerkarten hereingebracht haben? Wo fliesst das Geld der Sponsoren hin? Warum hat man schon wieder kein Geld mehr? Warum ist unser Budget so schlecht? Die Fragen und Theorien werden absurder und absurder.

Die Gegenfrage ist so simpel wie einleuchtend: abgesehen von den Verantwortlichen an der Grünwalder Straße, wer hat denn wirklich tatsächliche Zahlen vorliegen? Oder wirft man immer und immer wieder einfach nur etwas in den Raum?

Informationen dringen nicht nach außen. Und das ist gut so. Man bedient die Gerüchtekocher und Panikmacher nicht. Weil es keinen Sinn macht. Bedienst du sie einmal, finden sie neue irre Theorien und Behauptungen. Und treiben so die Löwen vor sich her. Die Sechzger als mediale Schlachtsau, die durch Giesing getrieben wird.

Glaubt denn wirklich jemand ernsthaft, dass Günther Gorenzel, Michael Köllner und Marc-Nicolai Pfeifer im Löwenstüberl sitzen und schafkopfen?

Man lässt sich nicht in die Karten schauen. Und das ist gut so. Es ist wenig hilfreich, in Verhandlungen mit Beratern, Spielern oder anderen Klubs stets mit der eigenen Bilanz auf der Stirn herumzulaufen. Es ist taktisch unklug, jedes Gerücht zu kommentieren.

Ja, es gehört als Fan manchmal dazu, sich Gedanken zu machen, wer wohl aus Fansicht eine Verstärkung wäre. Wer aktuell zum Team passt. Keinen Vertrag hat. Oder einen neuen Klub sucht. Aber am Ende zählt nur das, was hinter den Kulissen passiert. Und die Löwen verkünden es dann, wenn sie es für taktisch klug halten. Wenn alles unter Dach und Fach ist. Und nicht noch einer “reingrätschen” kann.

Ständige Panikmache ist unnötig.

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coeurdelion
coeurdelion(@coeurdelion)
1 Jahr zuvor

alles paletti für mich momentan, dezentes, ruhiges Vorgehen unserer sortlichen Entscheidungsträger! und denen vertrau ich definitiv; mir gefällt das Modell der “schwäbischen Hausfrau”, warum das Budget immer komplett verbrennen? macht doch im Privatleben auch keiner,oder?

_Flin_
Gast
_Flin_
1 Jahr zuvor

Jedes Jahr das Gleiche. Tallig kam letztes Jahr Ende Juli. Und Neudecker Anfang September, 2 Wochen vor Saisonauftakt.

Kein Grund zur Panik. Wir haben Anfang Juni. Saisonauftakt ist am 23.7. Ist also noch ein Monat Zeit.

a-schlegel
a-schlegel(@a-schlegel)
1 Jahr zuvor

Die Saison ist vorbei, die Spieler sind im wohlverdienten Urlaub, das Wetter wird schön und die treuen Klickscharen gehen nach draußen und sind – auch dank abflauendem Corona, diesen Sommer weniger im Internet unterwegs. Dann steht auch noch die EM vor der Tür. Mit einem Wort: es ist die Saure-Gurken-Zeit für professionelle Blogger und dem Boulevard. Also, was macht man: man hält die Gerüchteküche am kochen. Das ist so simpel, wie langweilig …

Snoopy.
Snoopy.(@snoopy)
1 Jahr zuvor

Ist doch jedes Jahr das gleiche Spiel. “Dinner for One” sozusagen. Jedes Jahr wird diese Frage erneut gestellt, wie viel Geld, wohin das Geld verschwindet. Auch das Geschrei nach ständig neuen Spielern ist nicht neu. Sämtliche Spielernamen, die ohne Vertrag da stehen, werde da gehandelt und von so manchem Fan wird zum Teil sonst was von den Verantwortlichen gefordert.

Gorenzel und Köllner kann man schon vertrauen, was die Kaderplanung angeht. Haben sie zuletzt bewiesen. Um finanzielle Nachhaltigkeit zu schaffen, sollte man vermehr die eigenen Spieler an das Profitum heranführen. Der Nachwuchs iwird irgendwann Begehrlichkeiten bei anderen Clubs hervorrufen und vielleicht nicht nur der Nachwuchs, sondern auch die Spieler, die jetzt noch unter Vertrag stehen.

Der Kader ist bis auf Erdmann und drei weiteeren Spielern der gleiche geblieben. Von daher kann man schon positiv in die neue Saison starten, ohne gleich wieder eine Handvoll Spieler zu fordern. Gerade wenn man ein Unternehmen ist, das finanzeill eher eine Gradwanderung durchstehen muss. Wobei man doch immer wieder neue Partner an Land ziehen kann, was in dieser Pandemiezeiten nicht so selbstverständlich ist.

Wie das Finanzpaket aussieht, wie viel Geld die KGaA zur Verfügung hat: keiner weiß da was genaues. Spekulationen über Spekulationen gepaart mit Träumereien. Jedes Jahr das gleiche. Mit dem bisheigen Kader hat man ein Fundament geschaffen, eine Basis für höheres. Natürlich wäre der eine oder andere Neuzugang wünschenswert, was aber auch bedeutet, dass der hauseigene Nachwuchs nicht mehr die Chancen hat sich zu zeigen. Ist im Grunde auch eine Gradwanderung.

1860biszumTode
Gast
1860biszumTode
1 Jahr zuvor

60zig München für immer mein Verein 👌🏻

nofan
nofan(@nofan)
1 Jahr zuvor

Und vor allem scheint sich 60 nicht auf das Wettbieten zu Beginn der Transferperiode zum Wohle der Berater und Spieler für dann teure Durchschnittskicker einzulassen. Dass es auch gelingen kann zum Ende der Wechselperiode Unterschiedsspieler zu gewinnen, ist doch im letzten Jahr mit Neudecker eindrücklich bewiesen worden.

Unknown Member
Gast
Unknown Member
1 Jahr zuvor

Schließe mich dem Kommentar an. Aus Sicht des Fans ist es dennoch interessant, was um seinen Verein herum passiert, vor allem Richtung Transfers und Kaderplanung. Das macht die Sommer- und Winterpause ja irgendwo auch aus :). Dass die Herren Köllner, Gorenzel und Pfeifer aber das beste herausholen werden bin ich mir sicher. Ich schätze alle 3 Personen als kompetent ein.

Bei anderen vereinen der 1.-3. Liga passiert das aber genauso wie bei den Löwen in den Pausen.

… ich weiß aber was du meinst. Panikmache ist völliger Quatsch, wir haben nahezu den kompletten Kader gehalten und die handelnden Personen werden schon die ein oder andere Verstärkung an Land ziehen.

Und jetzt erstmal n schönen Donnerstag allen 💪

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