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21.12.2019, Fussball 3. Liga 2019/2020, 20. Spieltag, SC Preußen 06 Münster - TSV 1860 München, im Preußenstadion Münster. L-R Präsident Robert Reisinger 1860 München und Trainer Michael Köllner 1860 München ***DFL and DFB regulations prohibit any use of photographs as image sequences and/or quasi-video.*** *** 21 12 2019, Football 3 League 2019 2020, 20 Matchday, SC Preußen 06 Münster TSV 1860 München, at the Preußenstadion Münster L R President Robert Reisinger 1860 München and Coach Michael Köllner 1860 München DFL and DFB regulations prohibit any use of photographs as image sequences and or quasi video

Der TSV 1860 ist “krachend gescheitert” und hinterlässt “ein verlorenes Jahr”

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Man habe eine schlechte Vorrunde gespielt, analysiert Michael Köllner in der vergangenen Pressekonferenz. Seit der Vorrunde läuft man deshalb nun hinterher. Köllners Vertrag läuft noch ein Jahr. Auf die Frage, ob er auch in der kommenden Saison wieder um den Aufstieg mitspielen wird, weicht der Löwen-Trainer aus. Dementsprechend wird spekuliert.

Viele Fans hatten sich von der Saison mehr erhofft. Alleine sind sie damit nicht. Sicherlich liebäugelten auch alle Funktionäre des TSV 1860 München mit dem Aufstieg. Am Ende sind die Löwen “krachend gescheitert” und die aktuelle Saison ist ein “ein verlorenes Jahr”. Zitate aus journalistischen Kreisen. Doch ist es richtig, den Erfolg alleine an einem Aufstieg oder Nichtaufstieg festzumachen? Was ist mit dem durchaus respektablen Erfolg im DFB-Pokal? Die Löwen erreichten immerhin das Achtelfinale. Was ist mit der zweiten Saisonhälfte, in der sich die Löwen Stück für Stück nach vorne gearbeitet haben? Und was ist mit der noch ausstehenden Chance auf den 4. Platz und damit einer Qualifikation für den kommenden DFB-Pokal?

Wer die gesamte Saison am voraussichtlichen Nichtaufstieg festmacht, der wird der Sache nicht gerecht. Der wird dem Fußball nicht gerecht. Und der sieht auch die Realität in der Dritten Liga etwas verschwommen. Denn die Dritte Liga ist eine immense Herausforderung und das ist im Prinzip sportlich auch gut so.

Nach vorne schauen

„Wir müssen nach vorne schauen, der Fokus liegt jetzt auf Platz vier und der Qualifikation für den DFB-Pokal”, wird Robert Reisinger nach der Niederlage gegen den VfL Osnabrück in der tz München zitiert. Genau darum geht es im Fußball. Das ist kein Hollywood-Film mit voraussehbarem Happy End. Das ist Sport. Und nein, ein Michael Köllner ist nicht drei Mal gescheitert. Sondern er hat drei mal eine gute Platzierung erreicht, obwohl die Löwen ein schwieriges Pflaster sind. Wo schnell mal jemand das “Scheitern” bereits im Winter voraus sagt. Er hat dabei mitgeholfen, den TSV 1860 immer mehr zu festigen. In einer turbulenten Zeit von Corona. Wo sich der 1. FC Kaiserslautern mal schnell seiner Schulden entledigen konnte und nun um den Aufstieg mitspielt. Wo Löwen-Spieler krank wurden und wochenlang ausfielen. Zum Beispiel nachdem der Karlsruher SC angeblich ohne kranke Spieler anreiste und plötzlich zahlreiche positive Corona-Fälle zu verzeichnen hatte. Wo Fußball nur vor dem Fernseher verfolgt werden konnte und sich jeder Gedanken machte. Ja, das geht anderen auch so. Aber nirgends ist der Fokus so intensiv wie bei den Löwen.

Planungen sind im vollen Gange

“Die Planungen für die neue Saison sind in vollem Gange, wir sind schon viel weiter, als manche denken. Wir werden auch in der neuen Saison wieder angreifen und das Ziel ausgeben, besser abzuscheiden als dieses Jahr”, wird Robert Reisinger von der tz München zitiert. Ganz genau darum geht es im Sport. Nicht immer alles komplett zu hinterfragen. Nicht immer alles umzuwerfen. Sondern auf Vorhandenem aufzubauen, aus Fehlern zu lernen und nach vorne zu blicken. Da sind allerdings vor allem die Gesellschafter gefragt. Es sind viele Fragen offen. Stadionfrage. Sporthalle. Budgetierung. Da gibt es viele Baustellen und Herausforderungen. Wenn man bereits weiter ist, als manche denken, dann hört sich das gut an. Es sind hoffentlich nicht nur Lippenbekenntnisse. Am Ende müssen nämlich zwei Gesellschafter mit einer Stimme sprechen.

Auf Kontinuität setzen – mit Köllner

Sportlich sollten die Löwen auf Kontinuität setzen. Und Michael Köllner würde dieser Kontinuität mehr als gut tun. Er ist ein Trainer, der vor allem sich selbst weiter entwickelt hat. Köllner ist ein kritischer Mensch, der vor allem eines hinterfragt: sich selbst. Er entwickelt sich deshalb ständig weiter. Er hat viele Herausforderungen angenommen und ist dadurch stärker geworden. Diese Lernprozesse sollten sich in der kommenden Saison entfalten dürfen. Und hierfür benötigt es Köllner. Weil er nicht gescheitert ist und kein Jahr verloren hat.

Es ist die Aufgabe der Gesellschafter hier nun die Basis zu schaffen. Rechtzeitig und vor allem professionell. Ohne Schön-Wetter-Politik bei der man ein “nachhaltiges Finanzpaket” erneut in den Himmel lobt und die großen Dankesreden schwingt. Rechtzeitig Klarheit schaffen, das sollte das obere Ziel sein. Damit die Löwen sich auf eines konzentrieren können: auf den Sport.


Deine Meinung ist gefragt

Was ist eure Meinung? Sollte Michael Köllner in jedem Fall bei den Löwen bleiben und versuchen, auch in der kommenden Saison um den Aufstieg mitzuspielen?

Titelbild: IMAGO / MIS

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