Die Kommunikationsstrategien der beiden Gesellschafter des TSV 1860 München sind unterschiedlich. Beim TSV München von 1860 e.V. setzt man auf Kernbotschaften und veröffentlicht maximal eine Stellungnahme pro Thema – sofern es überhaupt notwendig ist. Auf Emotionalität verzichtet man und beschränkt sich auf Sachpolitik. HAM International setzt auf große Publicity. Schlagwörter und Thesen werden auf unterschiedlichen Plattformen wiederholt. Das ist durchaus wirksam. Auch wegen dem sogenannten Sleeper-Effekt.
gg”Ich habe mal gehört, dass Präsident Robert ReisingerRobert Reisinger, geboren 15.01.1964 ist Präsident des TSV ... der Profifußball scheißegal ist” oder “… mir wurde erzählt, dass man mit dem Grünwalder Stadion kein Geld erwirtschaften kann!” In den Köpfen von Fans sind oftmals diverse Behauptungen und Thesen verankert. Verloren gegangen ist zumeist die Quelle. Fragt man nach, wer das gesagt oder geschrieben hat, kommt nur Achselzucken. Die Botschaft ist noch vorhanden, woher sie kommt, ist verloren gegangen.
Der Sleeper-Effekt
Der Sleeper-Effekt (Schläfer-Effekt) ist ein durchaus interessantes Phänomen, das bereits im 2. Weltkrieg durch den amerikanischen Psychologen Carl Hovland erforscht wurde. Er ließ Soldaten Propagandafilme anschauen und befragte sie anschließend nach ihrer Einstellung zum Krieg. Er stellte dabei fest, dass sich ihre Sichtweise nicht geändert hatte. Sie erkannten den propagandistischen Unterton und ließen sich davon nicht beeinflussen. Wochen später stellte er jedoch fest, dass sich ihre Einstellung im Laufe der Zeit änderte. Ein paradoxes Phänomen, das er den Sleeper-Effekt nannte. Die Unseriösität der Quelle ging verloren, die Botschaft blieb.
Das Präsidium des TSV 1860 München ist rassistisch. Mit dem Grünwalder Stadion kann man kein Geld erwirtschaften. Robert ReisingerRobert Reisinger, geboren 15.01.1964 ist Präsident des TSV ... wird komplett von PRO1860 gesteuert. Man geht nicht gegen Pyro vor, weil man Angst hat, die Wähler zu verstimmen. Es besteht kein Redebedarf zwischen den Gesellschaftern. Man hat kein Interesse, Ehemalige einzubinden.
Was ist wahr und was nicht? Vor allem aber, wer hat es behauptet? Wie entstand die Information? Wer sich sehr intensiv mit den Löwen beschäftigt, kann wohl einige der Informationen sehr gut zuordnen. Und auch differenzieren. Doch die große breite Masse hat weder die Zeit, noch das Interesse, sich Tag für Tag mit dem Informationsfluss auseinanderzusetzen. Dann bleiben oftmals ungefiltert nur die Behauptungen. Der Sleeper-Effekt sorgt dafür, dass glaubwürdige und unglaubwürdige Quellen miteinander verschmelzen. Das ist für die Wahrheit und die Sachpolitik hochgradig gefährlich.
Das Gehirn vergisst den Absender
Wissenschaftler wissen, dass es den Sleeper-Effekt tatsächlich gibt. Es gab einige Studien. Wer Informationen aus einer unglaubwürdigen Quelle bekommt, den beeindruckt die Botschaft erst einmal nicht. Sie bleibt jedoch tatsächlich länger. Das Gehirn vergisst den Absender. Es bleibt die Botschaft. Das macht sich die Werbung zunutze. Oder Politiker. Oder Lobbyisten. Oder eben auch Leute aus dem Umfeld des TSV 1860 München. Gezielt oder unbewusst, darüber kann man sich streiten.
Das ist tückisch. Und beim TSV 1860 München, wo sehr viele Informationen gestreut werden und vor allem auch viel passiert, ist das besonders gefährlich. Vor allem, weil einige Behauptungen immer und immer wieder wiederholt werden. Und so die ursprüngliche Quelle fast gänzlich verloren geht.
Für den allgemeinen Fan eine schwierige Sache hier zu differenzieren. Man sollte in jedem Fall hellhörig werden, wenn Behauptungen ohne Quellennachweis in den Raum geworfen werden. Der TSV 1860 München sollte in bestimmten Bereichen sicherlich aktiver gegen Falschinformationen vorgehen. Und gegebenenfalls auch Konsequenzen ziehen. Denn es ist schon ein Unterschied ob man unterschiedlicher Meinung ist oder aber jemand aktiv falsche Tatsachen verbreitet oder teilweise die Wahrheit verschweigt.