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Der nächste Gegner im Visier – VfB Lübeck

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Der TSV 1860 München trifft morgen im Sechzger Stadion an der Grünwalder Straße auf den VfB Lübeck. Unser Blick auf den Gegner.

Achtung Textaufgabe: Der Fußballverein TSV 1860 München ist Mieter in einem städtischen Stadion, in das er bei Heimspielen 15.000 Zuschauern Einlass gewähren darf. Aufgrund einer grassierenden Pandemie wurde das mögliche Zuschauerkontingent aber begrenzt. Der Umfang der Begrenzung ist variabel und richtet sich nach dem Inzidenz-Wert (Neuinfektionen innerhalb von 7 Tagen auf 100.000 Einwohner gerechnet) der Stadt München. Überschreitet der Inzidenz-Wert die Grenze von 35 Neuinfektionen, dürfen eigentlich keine Zuschauer ins Stadion. Wird der Wert nicht überschritten, dürfen grundsätzlich tatsächlich vielleicht 20% des Fassungsvermögens an Zuschauern ins Stadion gelassen werden. Am Mittwoch, 07.10.2020 haben 90% der 10.200 Dauerkartenbesitzer bei der Tickethotline des TSV 1860 München angerufen. Von allen Anrufern sind tatsächlich nur 75% durchgekommen. Von den durchgekommenen Anrufern konnten sich tatsächlich 3.000 für ein Heimspielticket am morgigen Samstag registrieren. Laut Aussage des Bürgermeisters der Stadt München am Nachmittag des 07.10.2020 dürfen aber tatsächlich grundsätzlich vielleicht nur noch 10% des gesamten Stadionfassungsvermögens mit Zuschauern belegt werden. Dem Robert-Koch-Institut zufolge liegt der Inzidenz-Wert derzeit knapp über der Grenze von 35 Neuinfektionen. Aufgrund der nass-kalten Wetterprognose ist bis zu Beginn des nächsten Heimspiels der Münchner Löwen mit einem weiteren Anstieg des Inzidenz-Wertes zu rechnen. Den Wetterbedingungen geschuldet reisen ganze sechs erwachsene Stadionbesucher mit einer leicht fiebrigen Erkältung an.

Frage: Um wieviel Grad steigt die Körpertemperatur der im Stadion anwesenden Zuschauer während des Spiels im Durchschnitt, wenn davon ausgegangen wird, dass die Heimmannschaft als Sieger vom Platz geht?

Neuling auf Giesings Höhen

Die Möglichkeit der Zulassung von Zuschauern ist derzeit das alles umfassende Thema. In der Haut der Verantwortlichen beim TSV 1860 München, die dieses Thema bearbeiten und umsetzen müssen, möchte man derzeit wirklich nicht stecken. Nur gut, dass sich Michael Köllner und sein Löwenrudel keine Gedanken über diese Dinge machen müssen. Der Fokus liegt nur auf dem VfB Lübeck und der Weiterentwicklung des eigenen Leistungsvermögens. Mit den Hansestädtern kommt am Samstag ein eher unbekannter Gegner ins Stadion an der Grünwalder Straße. Beide Clubs sind in ihrer Vereinshistorie erst zweimal aufeinandergetroffen. Beide Partien wurden im Rahmen der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals im Dietmar-Scholze-Stadion an der Lohmühle ausgetragen. Die Mannschaften gingen dabei wechselseitig mit einem knappen Ergebnis vom Feld (1968; 0:1 / 2006; 1:0). Für die Aufsteiger aus Lübeck wird es am morgigen Samstag damit der erste Besuch auf Giesings Höhen sein. 

Holpriger Start des Aufsteigers

Vor der Saison im dritthöchsten Oberhaus des deutschen Fußballs hat der Vorjahresmeister der Regionalliga Nord seinen Kader ordentlich umgekrempelt. 12 Spielerabgänge stehen 15 Neuzugänge gegenüber. Beim Mann an der Seitenlinie setzt man allerdings weiterhin auf den Österreicher Rolf Martin Landerl, der seit dem 01.07.2016 die Position des Cheftrainers bei den Hansestädtern inne hat. Im Gegensatz zu den derzeit erfolgreich gestarteten Aufsteigern aus Saarbrücken und Verl konnten die Lübecker in der noch jungen Saison erst zwei Punkte ergattern. Im Heimspiel am vergangenen Spieltag hatten die Schützlinge von Trainer Landerl zudem noch Glück, dass die Zebras trotz zahlreicher Einschussmöglichkeiten zwei Punkte an der Lohmühle liegen gelassen haben. Trotz des holprigen Starts kommen die Mannen aus dem hohen Norden nicht ohne die Hoffnung, an die Isar etwas Zählbares mitzunehmen. Trainer Landerl bevorzugt eine Aufstellung im 3-5-2-Verbund, in dem die äußeren Mittelfeldspieler bei Ballbesitz des Gegners in eine Fünfer-Abwehrkette einrücken. Für den Gegner wird es durch diese Art der Raumverdichtung immer schwer eine Lücke zu finden, um zum Torabschluss zu kommen. Auch wenn die Punkteausbeute der Hanseaten noch zu wünschen übrig lässt, erst drei kassierte Tore lassen auf ein gutes Abwehrverhalten der Landerl-Truppe schließen. In der Offensive tut sich der VfB Lübeck allerdings noch schwer. Mit zwei mageren Toren aus den bisherigen drei Partien wird dieser Behauptung auch bei den Hanseaten wohl niemand widersprechen wollen. In der Offensive liegt die Hoffnung vor allem bei Mittelstürmer Patrick Hobsch. In der vergangenen Regionalligasaison war der Sohn des ehemaligen Bundesligaspielers Bernd Hobsch ein Garant des Aufstiegs (13 Tore; 6 Vorlagen). Hobsch, der im bisherigen Saisonverlauf bereits einmal getroffen und zweimal aufgelegt hat, ist im Sturmzentrum gesetzt.

Verletzungssorgen beim VfB Lübeck

Als zweite Sturmspitze kam bisher der in der vergangenen Spielzeit an Rostock ausgeliehene Elsamed Ramaj zum Einsatz. Der 24-jährige Albaner erlitt allerdings am letzten Spieltag beim Kräftemessen gegen den MSV Duisburg einen Schlüsselbeinbruch, was einen Einsatz gegen die Löwen unmöglich macht. Die Lübecker plagen ohnehin Verletzungssorgen. Sechs Spieler des 28 Mann starken Kaders sind derzeit nicht einsatzbereit. Unter ihnen auch der ehemalige Löwenspieler Sebastian Hertner, der zu Saisonbeginn vom SV Darmstadt 98 aus der Zweiten Liga gekommen ist. Für Michael Köllner aber sicherlich kein Grund, die Ostsee-Kicker zu unterschätzen. Am Samstag wollen die Sechzger den guten Eindruck aus den ersten drei Ligaspielen bestätigen und den nächsten Entwicklungsschritt gehen. Gegen einen kompakten Gegner gilt es, die Räume im Angriffsdrittel zu finden und Torchancen zu kreieren. Ein probates Mittel wird dabei ein konsequentes Umschaltspiel sein. Nach Balleroberung im Mittelfeld muss es schnell gehen, um die wenigen Augenblicke, in denen der Gegner unsortiert ist, ausnutzen zu können. Spieler wie Dennis Dressel, Erik Tallig und Richard Neudecker sind dabei der Schlüssel für den schnellen Pass in die Schnittstelle. Und wie gut das Zusammenspiel in der Sturmspitze zwischen Stefan Lex und Sascha Mölders auch in der neuen Saison bereits funktioniert, mussten die Zwickauer am vergangenen Spieltag bereits nach 38 Sekunden leidvoll erfahren.

Es darf wieder spekuliert werden, wen Michael Köllner gegen den VfB Lübeck von Anfang an ins Rennen schicken wird. Samstag, 10.10.2020, 14:00 Uhr. Wir werden es sehen. 115 Fans im Löwenstüberl, 130 Schlachtenbummler in der Schänke des Giesinger Bräu, 78 Eingefleischte im Kastaniengarten, 300.063 Fans und interessierte Sympathisanten vor dem Fernseher und man höre und staune 1.500 Fans im Stadion auf Giesings Höhen. Grundsätzlich. Vielleicht. Nein doch nicht. Egal. Die Löwen machen das schon.

Hier weiß-blaue Freunde des ruhenden Balles beim Bene vor dem Sechzger-Stüberl.

Wo schaut Ihr am Samstag? Schickt uns gerne auch Bilder.

Mehr Infos rund um das kommende Spiel auch unter https://loewenticker.de/ oder im Löwenmagazin unter https://neu.loewenmagazin.de/fanticker-tsv-1960-muenchen-vs-vfb-luebeck/.

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