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Der nächste Gegner im Visier – VfB Lübeck

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Nach dem „es geht doch“ Löwen-Auswärtssieg in Halle steht der TSV 1860 München bereits am Mittwochabend wieder auf der grünen Wiese und darf um Punkte in einer weiterhin äußerst spannenden Drittligasaison kämpfen. Im hohen Norden gilt es beim Aufsteiger VfB Lübeck den 23. Spieltag nachzuholen. Abgesehen von den Reisestrapazen dürfte diese Englische Woche Michael Köllner und seiner Mannschaft gerade recht kommen. Ist man doch selber am meisten unzufrieden über die magere Punkteausbeute zwischen den Spieltagen 22 bis 27. Mit einem Dreier im fernen Lübeck könnten die Löwen die so wichtige Spannung im Liga-Endspurt aufrecht erhalten.

Aufsteiger im Abstiegskampf

Den Hanseaten wäre derzeit etwas weniger Spannung sicherlich lieber. Mit lediglich 24 Punkten steht der VfB Lübeck aktuell auf dem letzten Tabellen-Platz, vier Punkte vom rettenden Ufer entfernt. Für die Mannschaft von Trainer Rolf Landerl geht es damit im weiteren Verlauf der Liga um jeden Meter auf dem Platz, um jeden Ball, um jeden Zweikampf, um jeden Punkt. Zwischen den Spieltagen 22 bis 28 holten die Nordlichter aus sechs Spielen gerade einmal einen Punkt. Die Suspendierung von Vize-Kapitän Florian Riedel Ende Februar lässt zudem auf teaminterne Probleme schließen. Sicherlich keine guten Voraussetzungen, um im kräfteraubenden Abstiegskampf bestehen zu können. Und dennoch ist den Hanseaten weder Wille noch Einsatz abzusprechen. Und genau das macht den VfB Lübeck zu einem gefährlichen Gegner. So musste sich der Aufstiegs-ambitionierte F.C. Hansa Rostock im Nachholspiel des 19. Spieltages am 3. März beim VfB mit 1:0 geschlagen geben. Hauptproblem der Lübecker ist aber sicherlich die Durchschlagskraft. Ohne einen richtigen Goalgetter in den eigenen Reihen haben es die Hanseaten erst auf 28 Treffer gebracht. Lediglich drei Mannschaften in Liga 3 haben einen schlechteren Wert vorzuweisen.

Die Löwen müssen auf sich selbst schauen

Man könnte an dieser Stelle über Yannick Deichmann berichten, ein torgefährlicher Spieler (5 Tore/4 Vorlagen) im offensiven Mittelfeld des VfB Lübeck, der am Ende aber viel zu viele Chancen braucht. Über Patrick Hobsch, Sohn des ehemaligen Bundesligaspielers Bernd Hobsch, der am Anfang der Saison als Mittelstürmer der Hanseaten auf sich aufmerksam machte, bei Trainer Landerl aber in Ungnade gefallen und seit dem 26. Spieltag nicht mehr im Kader aufgetaucht ist. Wenn man so will, kann man auch die Einwurfstärke eines Ryan Malone erwähnen. Der F.C. Hansa kann ein Lied davon singen, nach dem sich die Ostseekicker von einem langen Malone-Einwurf, bis in die Mitte des Strafraums, zum 1:0 übertölpeln ließen. Gerne kann man auch von Cyrill Akono berichten. Den Mittelstürmer holten die Hanseaten erst in der Winterpause von der Reserve des FSV Mainz 05 auf Leihbasis. In 8 Spielen für seinen neuen Verein traf der 21-jährige Deutsch-Kameruner bereits einmal und legte zweimal zum Torerfolg eines Mannschaftskollegen auf. Ja, kann man alles erwähnen. Aber sind wir uns mal ehrlich, so wie die Löwen in Halle aufgetreten sind, sollte sich die Köllner-Truppe auch vom VfB Lübeck nicht aufhalten lassen, egal wer da auf dem Platz stehen wird. Die Löwen müssen sich auf sich selbst konzentrieren und das eigene Spiel dem Gegner aufzwingen. In Lübeck, auf einem zu erwartenden tiefen Boden, wird das aber nur über bedingungslosen Einsatz möglich sein.

Da weiter machen, wo man in Halle aufgehört hat

Ob dabei auch lange Bälle auf Sascha Mölders das richtige Rezept sein wird? Überhaupt steht die Ausrichtung auf den Kapitän bei vielen Fans derzeit in der Kritik. In Halle zeigte die ganze Mannschaft, was sie zu leisten im Stande ist. Sascha Mölders war diesmal kein Alibi für andere Offensivkräfte. Und genau darum geht es. Es wäre falsch, einen Stürmer mit Qualitäten, wie sie Sascha Mölders nun mal hat, als Problem im Spiel der Löwen zu bezeichnen. Problem war es bis zum Spiel in Halle, dass sich einzelne Spieler auf ihren Sturmtank verlassen, und vergessen haben, die eigene Stärke auf den Platz zu bringen. So wie in Halle sollten die Löwen auch in Lübeck auftreten. Insoweit kann es nach einem derartigen Erfolgserlebnis durchaus auch ein Vorteil sein, bereits vier Tage später wieder auf dem Platz zu stehen. Jeder will beweisen, dass Halle keine Eintagsfliege war. Was würdet Ihr machen an Köllners statt? Die gleiche Startelf wie in Halle auf den Rasen schicken. „Macht in Lübeck da weiter, wo ihr in Halle aufgehört habt“. Oder soll Dennis Erdmann, nach seiner kurzen Denkpause, die Chance bekommen, seinen Fauxpas im Spiel gegen Duisburg wieder wett zu machen? Was ist die richtige Taktik?

Und seid ehrlich, jeder freut sich auf das Spiel unserer Jungs am Mittwoch (Anpfiff 18:60 Uhr) – Kritik über eine bereits verpasste Aufstiegschance, hin oder her.

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