Mit dem durchaus originellen Slogan „Herzrasen kann man nicht Mähen. Spürst Du es auch?“ führt der SVWW derzeit eine Mitgliederbefragung durch, um die Vereinsentwicklung möglichst nah an den Bedürfnissen der Mitglieder zu orientieren. In Anbetracht der sehr überschaubaren Anzahl an Mitgliedern von 630 (Stand 1. Juli 2017) ist man fast geneigt zu frozzeln, nach dem Motto „allzu lange kann die Auswertung ja nicht dauern“. Auch ein Vergleich in dieser Hinsicht zu Münchens großer Liebe mit derzeit 23.000 zahlenden Mitgliedern ist nicht angebracht. Am kommenden Samstag geht es in Wiesbaden um ein sportliches Kräftemessen. Und da stehen sich bekanntlich jeweils 11 Akteure mit hoffentlich dem gleichen Ziel – das Spiel zu gewinnen – gegenüber.

SV Wehen Wiesbaden mit Blick nach oben

Und in sportlicher Hinsicht ist der SV Wehen Wiesbaden ein richtiges Pfund. Die Hessen verfügen über ein Nachwuchsleistungszentrum und haben es in den Spielzeiten 2006/2007 bis 2008/2009 sogar bis in die 2. Fußballbundesliga geschafft. Seit der Saison 2009/2010 sind sie eine feste Größe in der Dritten Liga. Mit 43 Punkten steht man derzeit auf Tabellenplatz 4. Nur zwei Punkte Rückstand auf den für die Aufstiegsspiele berechtigten Relegationsplatz. Ein Polster von vier Punkten trennen die von TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... Mehr Rüdiger Brehm seit dem 13. Februar 2017 betreuten Hessen vom fünften Platz, auf den der ambitionierte Aufsteiger aus Krefeld mittlerweile zurück gefallen ist. Die Blickrichtung geht also nach oben. 

Seit dem Rückrundenstart am 21. Dezember 2018 legte der SVWW eine Serie von 5 Siegen hintereinander hin und kletterte die Tabelle stetig nach oben. Die Neuzugänge in der Winterpause (jeweils auf Leihbasis) mit den Flügelspielern Agyemang Diawusie (FC Ingolstadt 04), Florian Hansch (SV Sandhausen) und einem zentralen Verteidiger mit Gökhan Gül (Fortuna Düsseldorf) scheinen sich insoweit gelohnt zu haben.

Erst die Kickers aus Würzburg konnten den positiven Lauf des SVWW am vorletzten Spieltag mit einem 2:0-Sieg in Wiesbaden stoppen. Auch am vergangenen Spieltag taten sich die Hessen beim SV Meppen schwer, nahmen jedoch mit einem gerechten 1:1 noch einen Punkt aus der Fremde mit. Von einer aktuellen Schwächephase des Gegners sollte unsere Mannschaft allerdings nicht ausgehen. Ebenso wenig sollte ihnen eine vermeintliche Heimschwäche des Gegners (Platz 9 in der Heimtabelle) Hoffnung machen. Die Löwen werden am Samstag auf einen Gegner treffen, der mit aller Macht die Punkte bei sich und somit den Anschluss an die Aufstiegsplätze halten möchte.

Ein Sturmduo, das es „auszuschalten“ gilt

Beim Blick auf die Tabelle der Top-Scorer wird schnell klar, worauf unser TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... Mehr besonderes Augenmerk beim Gegner legen sollte. Mit Daniel-Kofie Kyerek (22 Jahre) und dem beim TSV München von 1860 ausgebildeten Manuel Schäffler (30 Jahre) haben die Hessen ein kongeniales Sturmduo in ihren Reihen. Mit jeweils 15 Punkten teilen sie sich Platz 3 auf der Scorer-Tabelle und können damit insgesamt 21 Treffer und neun Torvorlagen auf der Visitenkarte vorweisen. Damit steht unsere nicht immer sattelfeste Abwehr am kommenden Samstag vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Dem nicht genug treten die Hessen in ihrem Mittelfeld mit Niklas Schmidt auch noch mit einem Vorlagen- und Ideengeber par Excellence auf. Mit zehn Torvorlagen und vier selbst erzielten Treffern belegt er Platz 6 der Scorer-Liste.

Diesem Gegner dürfte nur mit einer gut durchdachten Spielidee und einer geschlossenen Mannschaftsleistung beizukommen sein. Aber das ist ja der Reiz am Fußball und speziell an der Dritten Liga. Hier kann jeder jeden schlagen. Trotz vermeintlich schlechter Vorzeichen weiß man nie, wie ein Spiel am Ende ausgehen wird. Auf geht’s nach Wiesbaden in die 13.500 Zuschauer fassende „Brita-Arena“ unsere Jungs anfeuern.

Herzrasen kann man nicht mähen. Spürst Du es auch?