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Der nächste Gegner im Visier: SV Waldhof Mannheim

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Am kommenden Samstag, 08.02.2020, empfängt der TSV 1860 München den SV Waldhof Mannheim. Neben dem Kräftemessen auf dem grünen Rasen des Grünwalder Stadions freuen wir uns auch auf ein sympathisches Rentnerehepaar, die das Löwenmagazin zum anstehenden Heimspiel auf Giesings Höhen eingeladen hat. Zur Einladung gehört neben dem Stadionbesuch natürlich auch der persönliche Austausch. Schwerpunktthema, wie könnte es anders sein, wird sicherlich das Spiel gegen die Gäste aus der Kurpfalz sein. Und es ist immer das gleiche Spiel vor dem Spiel. Wer ist Favorit? Wer steht wo in der Tabelle? Wie sind die vergangenen Aufeinandertreffen ausgegangen? Wer ist gut drauf? Wer ist verletzt? Das Schöne an diesem Sport ist doch seine Unberechenbarkeit. Egal welche Fakten für welche Mannschaft sprechen, am Ende kommt es gerade in dieser ausgeglichenen Dritten Liga oft anders als man denkt. Die Teilnehmer unseres Fan-Tipps wissen was gemeint ist.

Waldhof hat die Tugenden seines Trainers verinnerlicht

Am 23. Spieltag empfangen unsere Löwen nun den Aufsteiger vom SV Waldhof Mannheim. Als Viertplatzierter und vier Punkten Vorsprung auf die Löwen kommen die Kurpfälzer mit breiter Brust an die Isar. Besonders freut sich Gästetrainer und ehemaliger Löwenspieler Bernhard Trares an seine alte Wirkungsstätte zurückzukehren. Wie er selbst erst kürzlich in einem Interview zum Ausdruck brachte, verbindet er viele positive Momente mit dem TSV 1860 München und vor allem mit dem Grünwalder Stadion. Der Gästetrainer ist beim Löwenanhang in positiver Erinnerung geblieben. Ein freundlicher Empfang auf Giesings Höhen dürfte ihm daher sicher sein. Bernhard Trares hat die Profimannschaft des SV Waldhof am 04.01.2018 übernommen und bereits nach der Folgesaison aus dem Amateurbereich in die dritthöchste Spielklasse geführt. Unbekümmert sorgen die Waldhöfer auch in Liga 3 für Furore. In der Spielweise seiner Mannschaft sind dabei die Tugenden klar erkennbar, die den Spieler Bernhard Trares in seiner aktiven Zeit selbst ausgezeichnet haben. Robust und kompromisslos in der Verteidigung, durchschlagskräftig im Spiel nach Vorne und immer mit einem unbändigen Willen, den Ball zu erobern, den Zweikampf zu gewinnen, das Tor zu erzielen, das Spiel zu gewinnen.  

Ein Gegner ohne Schwächen?  

Auf diese schier unbändige Willensstärke ist wohl auch die unglaubliche Auswärtsbilanz der Mannheimer zurückzuführen. Bis dato ist es keiner einzigen Mannschaft der Dritten Liga gelungen, den SV Waldhof auf heimischem Geläuf zu bezwingen. Mit dem Wissen um die Auswärtsstärke unseres nächsten Gegners verliert das eigene Argument der Heimstärke etwas an seiner Strahlkraft. Sucht man nach Schwächen oder nach einem Durchhänger beim Gegner, macht sich ebenfalls Ernüchterung breit. Ähnlich wie die Löwen sind die Mannheimer seit mittlerweile acht Spieltagen ungeschlagen. Mit Dorian Diring fehlt den Schützlingen von Bernhard Trares seit dem 19. Spieltag zwar ein wichtiger Spieler im offensiven Mittelfeld (4 Tore/9 Vorlagen), von einer tatsächlichen Schwächung des Teams kann aber nicht die Rede sein. Seit dem Ausfall (Knorpelschaden) des beidfüßigen Franzosen hat die Mannschaft dreimal gewonnen und nur einmal unentschieden gespielt. In der Zeit als Mittelstürmer Valmir Sulejmani wegen Riss des Syndesmosebandes ausgefallen ist, verloren die Waldhöfer dreimal und teilten fünfmal die Punkte. Der stürmende Kosovare fand im Wintertrainingslager im türkischen Side aber bereits zu alter Stärke zurück. In den ersten beiden Spielen nach der Pause stand Sulejmani von Beginn an auf dem Platz. Dabei legte er einmal zum Torerfolg auf und erzielte selbst einen Treffer.

Defensiv stabil, offensiv durchschlagskräftig  

Neben dem ständig torgefährlichen Sulejmani ist derzeit Mounir Bouziane als Sturmspitze bei den Mannheimern gesetzt. Der zu Saisonbeginn noch verletzte Franzose kommt immer besser in Fahrt (4 Tore). Nahezu in jedem Spiel bekommt auch der zu Saisonbeginn vom SV Elversberg in die Rhein-Neckar-Metropole gewechselte Kevin Koffi seine Einsatzzeiten. Für den Stürmer von der Elfenbeinküste reicht es allerdings oft nur zu sporadischen Einsätzen. Zudem war der stürmende Ergänzungsspieler bis dato nur im Badischen Verbandspokal wirklich torgefährlich. Neben dem in der Offensive fast überall zu findenden Valmir Sulejmani hat Bernhard Trares auf den Außenbahnen die Wahl aus Maurice Deville (4 Tore/5 Vorlagen), Gianluca Korte (4/5) und dem im vergangenen Spiel gegen Magdeburg gelb-rot gesperrten Arianit Ferati (1/1).  

In der Defensive vertraut Bernhard Trares der Vierer-Kette aus Marcel Seegert auf Rechts, dem Kapitän Kevin Conrad, Michael Schultz in der Innenverteidigung und Jan Hendrik Marx auf der rechten Außenbahn. Davor geben Marco Schuster und Max Christiansen die Abräumer auf der Doppelsechs. Defensive Stabilität und offensive Durchschlagskraft schöpfen die Trares-Schützlinge aus einem flexiblen Spielsystem, welches in Ballbesitz an einem offensiven 4-2-3-1 ausgerichtet ist und in der Rückwärtsbewegung in ein kompaktes 4-4-2 umgewandelt werden kann.  

Zeit für eine Auswärtsniederlage

Alles in Allem ist der SV Waldhof Mannheim ein richtig schwerer Brocken. Der Spitzenreiter der Auswärtstabelle fühlt sich pudelwohl auf des Gegners Platz und der Gästetrainer freut sich schon auf die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Stellt man die Heimstärke der Löwen mit dem fantastischen Publikum auf Giesings Höhen gegenüber, könnte man sofort an eine gerechte Punkteteilung denken. Die Stabilität im Spiel der Löwen, seit Michael Köllner die Geschicke an der Seitenlinie leitet, ist ein weiteres Indiz dafür, dass wir die Punkte am Samstag nicht freiwillig hergeben werden. Die neu entdeckte Variabilität im Spiel der Löwen lässt den Anhang der Weiß-Blauen aber auf mehr hoffen. Ein funktionierendes Umschaltspiel und der Respekt vor der Torgefahr eines Sascha Mölders, werden es unserem Gegner am Samstag nicht gerade leicht machen.

Willkommen Bernhard Trares und willkommen SV Waldhof Mannheim. Unsere Gastfreundschaft wird im Händedruck unseres Trainers Michael Köllner kurz vor Anpfiff der Partie ein jähes Ende finden. Zieht euch warm an. Unser Verein, unsere Stadt. Unser Wohnzimmer.

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