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Der nächste Gegner im Visier: SV Meppen

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Vier Spieltage, vier souveräne Siege. Nach sechs hintereinander gewonnenen Meisterschaften ist der TSV 1860 München auch in dieser noch jungen Saison Tabellenführer mit einem ausreichenden Punktepolster auf den Zweitplatzierten. Nein, diesmal ist kein Alkohol im Spiel und Ihr habt richtig gedacht. Erfolge feiern ja, aber so will das doch keiner.

Die Löwen sind nicht unerwartet etwas holprig in die neue Saison gestartet. Die nach einem ungefährdeten Heimsieg gegen den FSV Zwickau beim weiß-blauen Anhang aufkeimende Euphorie, bekam im darauf folgenden Auswärtsspiel beim SV Waldhof Mannheim mit vier Gegentoren und einer schwachen Mannschaftsleistung einen gehörigen Dämpfer. Dass es allerdings, wie mancher Orts geschrieben, bereits nach vier Spieltagen im Fanlager der Löwen rumort, davon kann keine Rede sein.

Löwen-Fans stehen hinter der Mannschaft

Fans feiern die Mannschaft trotz deftiger Niederlage in Mannheim

Dass die Fans des TSV 1860 München uneingeschränkt hinter Ihrer Mannschaft stehen, haben wir nach dem Spiel in Mannheim gehört und werden wir wieder am kommenden Samstag sehen, wenn es in der dritten Liga um die nächsten drei Punkte gegen den SV Meppen geht (Anpfiff 14:00 Uhr). Und dieses Mal werden die weiß-blauen Sechzger nicht nur aus den Häuserschluchten im Stadtteil Giesing strömen. Die Kampagne „Sechzig im Sechzger“ hat zur Einstimmung auf das Spiel zu einer Fahrrad-Sternfahrt, mit dem Ziel “Grünspitz” im Stadtteil Giesing aufgerufen. Um 11:00 Uhr soll von fünf verschiedenen Plätzen in München aus gestartet werden. Die Wettervorhersage ist perfekt. Also nehmt euch die Zeit. Rein ins Löwen-Trikot, rauf auf den Drahtesel und los geht es.

Aufruf zur Fahrrad-Sternfahrt durch die Kampagne “Sechzig im Sechzger”

https://sechzig-im-sechzger.de/

Zwei Mannschaften mit identischem Leistungsniveau

Pünktlich zum Spielbeginn um 14:00 Uhr wird es im städtischen Stadion an der Grünwalder Straße wieder angerichtet sein. Die Gäste aus dem fernen Emsland werden diesmal in Block Q untergebracht sein. Das heißt, mehr Platz in der „West“ und der gegenüberliegende Gäste-Block P gehört alleine unseren Fans. Mit dem Gegner, dem SV Meppen, kommt ein guter Bekannter in unser Wohnzimmer. Der Kader der vergangenen Saison hat sich dabei, ebenso wie der um die Mannen von Trainer Daniel Bierofka, nur punktuell verändert. Das Leistungsniveau beider Mannschaften ist ebenfalls nahezu identisch. Beide haben die zurückliegende Saison mit 47 Punkten abgeschlossen. Lediglich die um ein Tor bessere Tordifferenz ließ die Löwen die abgelaufene Spielzeit um einen Tabellenplatz besser abschließen. Und genauso setzt sich das Bild auch in der noch jungen Saison 2019/2020 fort. Mit vier Punkten nach vier Spielen, fünf erzielten und sieben eingefangenen Treffern, tauchen beide Mannschaften als Nachbarn im hinteren Drittel der Tabelle auf.

Abgänge

Die von Christian Neidhart trainierten Emsländer mussten mit Nick Proschwitz (32 Jahre) ihren angestammten Mittelstürmer (15 Tore/3 Vorlagen) zum Liga-Konkurrenten in Richtung Braunschweig ziehen lassen. Der VfL Osnabrück lockte zudem den linken Flügelspieler der Meppener Nico Granatowski in die 2. Bundesliga an die Bremer Brücke. Der gleichen Verlockung ist auch Julian Haacke (offensives Mittelfeld) erlegen. Der in der Jugend des SV Werder Bremen ausgebildete Rechtsfuß, sucht sein Glück fortan bei Darmstadt 98. Ebenso aus dem offensiven Mittelfeld verabschiedete sich Martin Wagner (32) in die Regionalliga-Nord – zur Reserve von Hannover 96. Für die selbe Liga schnürt fortan auch Innenverteidiger Jovan Vidovic seine Fußballschuhe beim SC Weiche 08.

Neuzugänge

Um die benannten Stammkräfte der letzen Spielzeit zu ersetzen, wurde der 25 Mann starke Kader der Meppener von Christian Neidhart in seiner Doppelfunktion als Cheftrainer und sportlicher Leiter punktuell ergänzt. Auf der Sechser-Position vor der Abwehrreihe setzt er auf die bei Hertha BSC ausgebildete Nachwuchshoffnung Florian Egerer (21 Jahre). In den ersten beiden Saisonspielen wurde der Deutsch-Kasache Willi Evseev auf der Doppel-Sechs an die Seite von Egerer gestellt. Evseev kommt vom Liga-Konkurrenten Hansa Rostock, wo er verletzungsbedingt in nur 13 Ligaspielen der vergangenen Saison eingesetzt werden konnte. Dieser negative Trend scheint sich auch in der neuen Saison fortzusetzen. Aufgrund groben Foulspiels wurde er am zweiten Spieltag vom Unparteiischen im Spiel gegen die Waldhofbuben mit glatt Rot vorzeitig zum Duschen in die Kabine geschickt. Die Rotsperre hat Evseev allerdings bereits abgesessen und wäre am Samstag gegen die Löwen spielberechtigt.

Für die linke Außenbahn wurde der Libanese Hilal El-Helwe aus der griechischen Super League II verpflichtet. Aufgrund Trainingsrückstand reichte es für den beidfüßigen Spieler bis dato aber nur für magere 27 Spielminuten. Mit 21 Spielminuten war ein weiterer Neuzugang und alter Bekannter in der noch jungen Saison kaum länger auf dem Feld. Der ehemalige Löwe Nico Andermatt wurde für das zentrale Mittelfeld von Schweinfurt 05 aus der Regionalliga-Bayern ablösefrei an die Ems geholt.

Sturmduo Garant für Torerfolg

Der abgewanderte Torschütze vom Dienst Nico Proschwitz, wurde von einem für uns Löwen ebenfalls nicht Unbekannten ersetzt. Julius Düker, 23-jähriger Linksfuß, kommt vom SC Paderborn. In Erinnerung dürfte uns der 1,88 cm große Mittelstürmer noch aus der letzten Saison sein. Am 30.03. diesen Jahres, im Rückspiel gegen die Eintracht in Braunschweig, wurde der Linksfuß als Leihspieler im Eintracht-Stadion in der 82. Minute beim Stand von 0:1 eingewechselt. Kaum auf dem Feld, markierte Düker den für uns so schmerzlichen Ausgleich in der letzen Minute des Spiels. Auch in der aktuellen Saison hat der großgewachsene Stürmer bereits getroffen. Ebenso, wie sein beidfüßiger Sturmpartner Deniz Undav (23), der bereits zweimal einnetzten und einmal zum Torerfolg auflegen konnte.

In der Anfangsformation setzt der Trainer in der Regel auf nur einen Mittelstürmer in einer von ihm bevorzugten 4-2-3-1-Formation. Einzige Außnahme das Spiel am vergangenen Spieltag zuhause gegen den 1. FC Magdeburg, welches allerdings mit 1:3 verloren ging. Wenn es darum geht, einen Rückstand aufzuholen oder mehr Druck auf den Gegner auszuüben, schickt Christian Neidhart gerne den zweiten Mittelstürmer auf den grünen Rasen. In einer dann offensiver ausgerichteten 4-1-3-2-Formation versucht man zum Torerfolg zu kommen. Alle fünf bisher erzielten Tore sind im Übrigen genau in dieser Konstellation gefallen. Insoweit gilt es für unsere Jungs besonders aufzupassen, wenn am kommenden Samstag Deniz Undav und Julius Düker gemeinsam im Angriffszentrum der Meppener wirken. Im zentralen Mittelfeld gilt es zudem die Kreise von Pass- und Ideengeber Marcus Piossek einzuschränken.

Fortschritt oder Stillstand?

Alles in allem werden sich am Samstag zwei Mannschaften auf Augenhöhe begegnen. Der SV Meppen ist derzeit gerade auf des Gegners Platz erfolgreich. Während man vor heimischen Publikum gegen den FSV Zwickau und den 1. FC Magdeburg das Nachsehen hatte, konnte man beim FC Chemnitz gewinnen und bei den Waldhof-Buben trotz Unterzahl ein beachtliches 0:0 über die Zeit retten. Für beide Teams gilt es am kommenden Spieltag einen positiven Trend in Gang zu setzen. Bleibt man im Tabellen-Keller hängen, oder kann man sich nach oben hin befreien? Eine Punkteteilung müsste für den TSV 1860 München, mehr als für die Gäste aus dem Emsland, als Stillstand oder gar als Rückschritt verbucht werden. Von einem solchen sind die Löwen zum jetzigen Zeitpunkt aber weit entfernt. Trainer Daniel Bierofka hatte durch die Spielpause am vergangenen Wochenende viel Zeit, um mit der Mannschaft zu arbeiten.

Löwen-Dompteur und Hobby-Bundestrainer

Die nach der deftigen Niederlage in Mannheim sicherlich berichtigte, teilweise aber auch überzogene Kritik an seiner Leistung als Trainer, wird nicht ganz spurlos an ihm vorübergegangen sein. Alleine der Löwen-Dompteur kann die Leistungen der Spieler unter der Woche im Training beurteilen. Insoweit ist es als außenstehender Hobby-Bundestrainer, der wir ja alle sind, immer müßig darüber zu befinden, welcher Spieler in die Anfangsformation gehört. Gespannt darf man aber sein, ob ein Timo Gebhart konditionell schon in der Lage ist, die Fäden im zentralen Mittelfeld über die volle Distanz zu ziehen. Ob ein Stefan Lex bereits eine Option für die Außenbahn sein kann. Ob Aaron Berzel seine gute Leistung im Heimspiel gegen Zwickau am Samstag von Anfang an zu bestätigen versuchen darf. Genau das ist doch das schöne am Fußball. Wir können nur darüber spekulieren und auf einen möglichst positiven Spielverlauf hoffen. Vorhersehen können wir es nicht. Die Spannung steigt.

Giesings Höhen vor dem Spiel.

Wir sehen uns auf Giesings Höhen, am Grünspitz, im Giesinger, im Stadion. Und ich freue mich schon auf den Moment, wenn mir der Security wieder eine hässliche Kerbe in meine Dauerkarte stanzt und ich kurz vor dem Einlass in die West noch einmal erwartungsvoll nach oben blicke.

Blick auf die Westkurve kurz vor dem Einlass ins Stadion.

Und nicht vergessen den 5. Spieltag noch zu tippen.

https://neu.loewenmagazin.de/fantipp/

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